neue Infos über polnische Selige
Neue Infos über polnische Selige
25.04.2013
Auf unserer Homepage stehen nun neue Informationen über die 45 polnischen Seligen zur Verfügung. Sie wurden 1999 zusammen mit anderen Märtyrern als die Gruppe der 108 Opfer des Nationalsozialismus von Papst Johannes Paul II selig gesprochen.
Einige biografische Daten, Zeugnisse und Zitate dieser, bei uns unbekannten, Seligen konnten gefunden werden. Sie beeindrucken durch Glaubenstiefe, Mitmenschlichkeit, Bereitschaft zu Verzeihen und große Hingabe an den Willen Gottes.
Leserbrief
In der Zeitung „DIE TAGESPOST“ erschien am 06.04.2013 folgender Leserbrief:
Seligsprechung von Opfern des nationalsozialistischen Terrors
Sie bezeugten das Licht der Auferstehung
Zur Meldung „Olpener Ordensfrau kann selig gesprochen werden“ (DT vom 03.April): zusammen mit dem Seligsprechungsdekret für Schwester Maria Theresia Bonzel wurde am selben Tag, dem27.03.2013, noch ein anderes Dekret unterzeichnet, das für uns Christen in Deutschland wichtig sind. Auch für P. Giuseppe Girotti wurde das Seligsprechungsverfahren beendet mit der Anerkennung als Märtyrer. Er wird nun selig gesprochen. Der italienische Dominikanerpater starb am Ostersonntag 01. April.1945 im KZ Dachau durch eine Benzinspritze. In unserem Land vollendete er seinen Lebenslauf im Martyrium.
Im deutschsprachigen Raum gibt es kaum Informationen über diesen barmherzigen Professor und Exegeten des Alten Testaments, dessen Liebe zu allen Armen und Leidenden und besonders zu den „älteren Brüdern“, dem Jüdischen Volk, ihn ins Konzentrationslager gebracht hat. Auch dort endete seine Liebe nicht.
Bitte berichten Sie doch auch über diesen Mann Gottes. Er wird der 54. Häftling aus dem KZ Dachau sein, der zur Ehre der Altäre erhoben wird. Leider ist das wenig bekannt. Im KZ Dachau waren rund 2 800 Geistliche und unzählige Laien um ihres Glaubens Willen inhaftiert. Über hundert wurden als Märtyrer anerkannt.
Dieser Schatz der Kirche ist bisher zu wenig bekannt. Die Erfahrungen dieser Männer, die in der grausamen, scheinbar gottlosen Hölle des Lagers ihren persönlichen Kreuzweg mit dem Herrn erlitten und Ihr Leben gaben, erreicht und beeindruckt auch nicht-gläubige Menschen. Das Zeugnis dieser Märtyrer braucht unsere Zeit!
Gestärkt durch die Sakramente, Gebet und das Wort Gottes leisteten diese Männer Übermenschliches im Engagement für Mitgefangene in konkreter Nächstenliebe und im seelsorglichen Einsatz. Viele haben in der Annahme des unvorstellbaren Leides inneren Frieden und Freude erlebt und ausgestrahlt. Sie bezeugen, dass die Liebe und die Macht des Auferstandenen stärker ist als Hass und Tod, dass Verzeihen möglich ist. Was für eine Botschaft für uns heute! Für weitere Informationen möchte ich auf unsere Homepage hinweisen: www.selige-kzdachau.de
…
Monika Neudert, Sprecherin des Freundeskreises Selige aus dem KZ Dachau, 85221 Dachau
Neuer Seliger P. Giuseppe Girotti OP
Ein neuer Seliger aus dem KZ Dachau
(Beitrag vom 03.04.2013)
Am 27.03.2013 unterzeichnete Papst Franziskus das Seligsprechungsdekret mit der Anerkennung des Martyriums des Dominikaners P. Giuseppe Girotti.[1]
Ein Termin der Seligsprechung ist mir noch nicht bekannt.
Wer war der neue Selige?
Dominikanerpater Giuseppe Girotti, Dr. Theol, Professor
verhaftet am 28.08.1944 oder 29.08.1944 in Rom wegen Unterstützung von Juden[2]
gefangen in Turin, Bozen und ab 09.10.1944 im KZ Dachau
+ am 02.04.1945 im KZ Dachau[3]
Biografie:
Giuseppe Girotti wurde am 19.07.1905 in Alba im Piemont, Italien, in einer bescheidenen, aber angesehenen Familie geboren. Mit dreizehn Jahren begann sein Berufungsweg am kleinen Seminar der Dominikaner in Chieri. Nach er am 03.08.1930 in Chieri zum Priester geweiht, nachdem er in Turin sein Theologiestudium beendet hatte. Danach studierte er weiter an der Päpstlichen Universität Angelicum in Rom und an der Bibelschule in Jerusalem.
Er lehrte in Turin am theologischen Seminar Santa Maria delle Rose und an der Hochschule der Consolata Missionare, als Professor der Theologie, Exegese, Hebräisch und Latein[4]. Sein Fachgebiet war das Alte Testament, besonders das Buch der Weisheit und die Propheten. Er veröffentlichte 1937 einen 6-Bändigen Kommentar zum Alten Testament und arbeitete an anderen Kommentaren mit. Im Jahr 1942 veröffentlichte er ein Werk über den Propheten Jesaja. In dieser doppelbändigen Veröffentlichung zeigte sich deutlich die ganz Tiefe seines enormen Wissens. [5]Er erhielt sogar Auszeichnungen des Heiligen Stuhls.
Schon damals nannte er Mitmenschen des jüdischen Volkes, seine älteren Brüder[6], wie später der selige Papst Johannes Paul II .
Zusätzlich arbeitete er als Seelsorger für Alte und Kranke im Hospiz in der Nähe seines Klosters in Turin. Auch sammelte er Geld für die Armen. Er war voller Erbarmen und große Liebe für die Schwachen und Benachteiligten; er hatte ein gutes Herz und liebevolle Worte für die Leidenden.
Oft verspätete er sich und brachte im Kloster als Entschuldigung vor: „Alles, was ich tue, ist für einen guten Zweck“ und seine Augen leuchteten dabei vor Freude.[7]
Nach der deutschen Besatzung Norditaliens 1943, weitete P. Girotti sein Engagement auch auf verfolgten Juden aus. Er half auf vielfältige Weise, organisierte sichere Verstecke und half vielen mit gefälschten Ausweispapieren zur Flucht. P. Girotti pflegte auch guten Kontakt zu Partisanen. Er besuchte Gefangene oder verletzte Partisanen und setzte sich für ihre Freilassung ein.[9] Er vertraute bei seinen gefährlichen Aktivitäten ganz auf Jesus Christus und seinen Schutz und riskierte für sich persönlich und für sein Kloster viel.
Am 29. August 1944 wurde er wegen „Hochverrats und Unterstützung des Feindes“ verhaftet. Er war von einem Spion verraten worden. Weitere Stationen seiner Gefangenschaft waren: Turin, Mailand, San Vittore und Bozen-Gries.
Beim Abtransport nach Deutschland stieß ihn ein deutscher Bewacher, so dass er zu Boden stürzte. Angelo Dalmasso, ein Mitgefangener Geistlicher half ihm auf. P. Girotti bedankte sich bei diesem mit einem Lächeln, das er nie mehr vergaß.[10]
Schließlich wurde am er 09.10.1944 in das KZ Dachau gebracht und dort interniert. Als sich die neuen Gefangen zur Desinfektion vollständig entkleiden mussten, erinnerte P. Girotti traurig: “Wir sind auf der zehnten Station des Kreuzweges: Jesus wird seiner Kleider beraubt.”[11]
Zuerst kam er in einen Zugangsblock, schließlich in den Priesterblock Nr.26, wo rund 1000 Geistliche aus vielen Nationen gefangenen waren, zusammen beteten und in der Kapelle Eucharistie feierten. Tagsüber musste er körperlich sehr anstrengende Zwangsarbeit auf der Plantage des KZ Dachau leisten.
P. Girotti war großzügig und wegen seiner Offenheit sehr beliebt. Er hatte die Gabe trotz Schmerzen zu lächeln und auch große Demütigungen mit Demut, Geduld und Sanftmut zu ertragen. Seine Kraftquelle waren das Gebet und das Studium des Wortes Gottes.[12] Morgens und abends pflegte er das gemeinsame Gebet mit einem belgischen Jesuitenpater.[13]
Von den mitgefangenen Geistlichen wurde er geachtet und geehrt.
P. Girotti zögerte nicht bei Konflikten unter den Geistlichen beschwichtigend einzugreifen, z.B. bei der Essensverteilung.
Seine Liebe zur Wort Gottes drückte er auch in Predigten im Lager aus. Abends, nach der Arbeit, hielt er Vorträge für die mitgefangenen italienischen Geistlichen. Noch am 21.01.1945 hielt er eine beeindruckende Predigt in der Lagerkapelle.[14]
Zur Priesterweihe des seliggesprochenen Karl Leisner am 18.12.1944 verfasste P. Girotti ein langes Glückwunsch- Gedicht in lateinischer Sprache. [15] (Den Text dieses Gedichtes finden Sie hier)
In der Hölle des Lagers war seine Hilfsbereitschaft gegenüber den Mitgefangenen sehr groß, so berichtete Angelo Dalmasso[16], ein anderer Priester aus Italien, der mit Ihm zusammen litt. P. Girotti teilte seine wenige Nahrung mit Kameraden, die jünger und gesünder waren als er und für deren Überleben er sich so ein zu setzen versuchte. Er verschenkte sogar Brot und Käse, die er einmal von Leonhard Roth (deutscher Dominikaner und Mitgefangener im KZ Dachau) geschenkt bekommen hatte, an den jüngeren Angelo Damasso mit den Worten: ” Nehmen sie es, sie sind jünger als ich, sie brauchen es mehr.”[17]
Sein körperlicher Zustand verschlechterte sich Ende 1944 immer mehr. Der vom Hunger geschwächte Körper litt an Arthritis und einer Nierenentzündung. Ein Mithäftling besorgte ihm einen leichteren Arbeitsplatz. Doch es kamen große Schmerzen und eitrige Beine hinzu. P. Girotti musste er sich auf die Krankenstation des Lagers begeben, wo man zusätzlich Leberkrebs feststellte[18]. Im Krankenrevier wurde P. Giuseppe Girotti am Ostersonntag, den 01.04. 1945 durch eine Injektion mit einer Benzinspritze ermordet, er starb als Märtyrer.[19]
Sein Leichnam wurde in einem Massengrab[20] bestattet, vermutlich auf dem Leitenberg bei Dachau.
Die Predigt zu seinem Requiem in der Lagerkapelle am 03.04.1945 hielt der Mitgefangene P. Leonhard Roth. Er schilderte P. Girotti als „von allen geliebt für seine Demut und Bescheidenheit“. [21]
Andere Mitgefangene Geistliche erinnerten sich an seine Sanftmut, Geduld, Demut und Gelassenheit. Aber auch seine besondere Intelligenz und sein demütiges und gütiges Lächeln blieben in Erinnerung.[22]
Seine Heiligkeit war den Mithäftlingen damals schon klar vor Augen, ein Kamerad schrieb am Todesort auf das Brett über seiner Schlafstelle: „Hier schlief San Giuseppe Girotti.“ (übersetzt: der Heilige Giuseppe Girotti)[23]
Die israelische Gedenkstätte Yad Vashem verlieh ihm am 14.02.1995, im Jahr seines 50. Todestages, in Jerusalem den Ehrentitel: „Gerechter unter den Völkern“ für sein selbstloses Engagement für verfolgten Juden . Zu seinen Ehren wurde in Yad Vashem, in der Allee der Gerechten, ein Baum gepflanzt.
Der Seligsprechungsprozess wurde 1988 eröffnet und am 27. März 2013 beendet mit der Unterzeichnung des Dekretes der Seligsprechung Papst Franziskus.
[1] http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/53773.html
[2] So zu finden bei Weiler, Die Geistlichen in Dachau, S 255
[3] Weiler, Die Geistlichen in Dachau, S 255
[4] http://www.gedenkstaettenseelsorge.de/files/dokumente/texte/1-Schicksal_italienischer_Haeftlinge-EIN_KREUZWEG.pdf
[5] Antonio Borelli , http://www.santiebeati.it/dettaglio/91403
[6] Elena Ascoli op (von „Tuesday“ von Bologna, http://domenicanecrsd.wordpress.com/figure/santioggi/padre-giuseppe-girotti/
[7] Elena Ascoli op (von „Tuesday“ von Bologna, http://domenicanecrsd.wordpress.com/figure/santioggi/padre-giuseppe-girotti/
[9] Elena Ascoli op (von „Tuesday“ von Bologna, http://domenicanecrsd.wordpress.com/figure/santioggi/padre-giuseppe-girotti/
[10] http://gaetanovallini.blogspot.de/2013/03/riconosciuto-il-martirio-di-padre.html
[11] http://gaetanovallini.blogspot.de/2013/03/riconosciuto-il-martirio-di-padre.html
[12] Antonio Borelli , http://www.santiebeati.it/dettaglio/91403
[13] http://gaetanovallini.blogspot.de/2013/03/riconosciuto-il-martirio-di-padre.html
[14] http://www.gedenkstaettenseelsorge.de/files/dokumente/texte/1-Schicksal_italienischer_Haeftlinge-EIN_KREUZWEG.pdf
[15]http://www.karl-leisner.de/seligsprechung-von-pater-prof-dr-theol-giuseppe-girotti-op-steht-bevor-2/#more-2914; SEEGER, Hans-Karl , Gabriele Latzel, Karl Leisner, Priesterweihe und Primiz im KZ Dachau, Münster 2004
[16] http://gaetanovallini.blogspot.de/2013/03/riconosciuto-il-martirio-di-padre.html
[17] http://gaetanovallini.blogspot.de/2013/03/riconosciuto-il-martirio-di-padre.html
[18] http://www.gedenkstaettenseelsorge.de/files/dokumente/texte/1-Schicksal_italienischer_Haeftlinge-EIN_KREUZWEG.pdf
[19] Quelle: Wkipedia.org/wiki/Giuseppe_Girotti)
[20] http://gaetanovallini.blogspot.de/2013/03/riconosciuto-il-martirio-di-padre.html
[21] Elena Ascoli op (von „Tuesday“ von Bologna, http://domenicanecrsd.wordpress.com/figure/santioggi/padre-giuseppe-girotti/
[22] http://www.gedenkstaettenseelsorge.de/files/dokumente/texte/1-Schicksal_italienischer_Haeftlinge-EIN_KREUZWEG.pdf
[23] Wikipedia
70. Todestage zu Jahresbeginn 2013
- 70. Todestag des Seligen Alojs Andritzki, Kaplan aus Dresden, Sorbe
Am 03.02.2013 jährte sich der Todestag des seligen Alojs Andritzki zum 70. mal.
Zum morgendlichen Gottesdienst in der Kapelle des Karmel, Dachau, fanden sich zahlreiche Gläubige ein. Besonders die Mitglieder der Kolpingfamilie waren zahlreich und mit Fahnen erschienen um ihn zu ehren, Andritzki war auch Präses der Kolpingfamilie in Dresden gewesen. Nach dem Gottesdienst wurde ein Foto des Seligen gesegnet.
Bei der anschließenden Führung, in der Gedenkstätte des KZ Dachau, berichteten Herr Schmidinger und P. Klaus Spiegel, katholische Gedenkstättenseelsorge, vom Leben der Geistlichen im KZ Dachau und veranschaulichten ihren Bericht mit zahlreichen Zitaten.
Zum Abschluss des 70. Todestages fand im Pfarrheim St. Peter, Dachau, ein Vortrag über die Seligen aus dem KZ Dachau und Alojs Andritzki statt. Frau Monika Neudert sprach über Leben und Leiden der Geistlichen und ihre Bedeutung für unser Leben als Christen heute. Alojs Andritzki stellte sie mit Bildern und Zitaten vor und erzählte aus seinem Leben. Die weiteren 52 Seligen wurden ebenfalls kurz vorgestellt. Bei den anschließenden Diskussion meldeten sich viele Zuhörer zu Wort, obwohl Bewohner Dachaus und Münchens, war ihnen die Verfolgung der Kirche im Dritten Reich und die Gemeinschaft der Geistlichen im KZ Dachau wenig bekannt. Insbesondere die Seligen faszinierten und begeisterten die Zuhörer.
Seliger Alojs Andritzki, bitte für uns!
Bilder dazu finden Sie in der Fotogalerie 2013
- 70. Todestag des Seligen Bischof Michal Kozal, Weihbischof aus Wloclawek, Polen
Am 26.01.2013 in Dachau
Zur Feier des Gedenkgottesdienstes in der Kapelle des Karmel Dachau, Heilig Blut, fanden sich am 26.01.2013 um 12.00 Uhr Gläubige aus der polnischen Mission München und deutsche Gläubige aus Dachau, München und Umgebung ein, um zusammen zu beten.
Die Jugend der polnischen Gemeinde war mit Fahnen gekommen, um den Seligen zu ehren.
Nach dem Gottesdienst wurden Führungen auf den Spuren des Seligen in der Gedenkstätte des KZ Dachau angeboten.
Herr Schmidinger, katholische Gedenkstättenseelsorge, sprach über die Gedenkstätte und führte dann Interessierte zu den Krankenbaracken, Revier, an den Sterbeort des Seligen.
Frau Neudert, Freundeskreis Selige aus dem KZ Dachau, erzählte aus dem Leben und vom Leiden des seligen Bischofs. An einigen Orten, an denen sich Bischof Kozal im KZ Dachau aufhielt. Zu Beginn wurde die Stelle des ehemalige Priesterblock Nr. 26 aufgesucht, dort lebte Michal Kozal vom 25.04.1941 bis zur Trennung der polnischen Geistlichen von den deutschen Geistlichen am 19.09.1941, hier feierte er auch die heilige Messe. Nach September 1941 wohnte er im Block 28 oder 30 neben an. Mit Zitaten und Bildern konnten die Anwesenden die Erlebnisse in der Kapelle des Block 26, im Schlafraum, beim Kesseltragen auf der Lagerstrasse und bei der Arbeit auf dem im Tütenklebekommando auf dem Trockenboden der Plantage, nacherleben. Anschließend ging eine kleine Gruppe noch zum Sterbeort, Block 7 Stube 3, zum alten Krematorium, wo die sterblichen Überreste des Seligen verbrannt wurden und zum christlichen Aschegrab auf dem Gebiet des Krematoriums um den Weg Bischof Kozals nachzuvollziehen. Am Aschegrab endete der Rundgang mit einem gemeinsamen Gebet und dem Ave Maria auf deutsch und polnisch.
Seliger Bischof Michal Kozal, bitte für uns.
Bilder dazu finden Sie in der Fotogalerie 2013
Tschechischer Premierminister gedenkt Geistlicher im KZ
- Besuch des tschechischen Premierministers Petr Necas in der Gedenkstätte des KZ Dachau
Am 20.02.2013 besuchte der tschechische Premierminister Petr Necas zusammen mit dem Ministerpräsident des Freistaates Bayern, Horst Seehofer, die KZ-Gedenkstätte Dachau.
Dabei ehrte er ausdrücklich die ehemals inhaftierten Geistlichen durch die Niederlegung eines Kranzes am Block 26, in dem sich die Kapelle und Wohn- und Schlafräume der Geistlichen befanden.
Am folgenden Tag, dem 21.02.2013 sprach Necas im Bayerischen Landtag. In seiner Rede über das Verhältnis der beiden Länder Tschechien und Bayern im Laufe der Jahrhunderte sprach er auch über die Geistlichen im KZ Dachau.
Beeindruckend wird hier die Bedeutung der internationalen Priestergemeinschaft im KZ Dachau deutlich, sogar bis in die aktuelle, internationale Politik hinein reicht der Impuls der Versöhnung, der von hier ausgeht.
Rede des Ministerpräsidenten der Tschechischen Republik vor dem Bayerischen Landtag
„….Der Umfang dieser Tragödie wurde mir gestern bei der Ehrung der Opfer des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau voll bewusst, einem der Symbole des nationalsozialistischen Massenmordes. Als wir der Opfer aus den böhmischen Ländern gedachten und unseren Respekt für die Überlebenden ausdrückten, dachten wir an solche Namen wie Josef Capek, Kardinal Josef Beran oder Bischof Štepán Trochta, aber auch Max Mannheimer oder Pfarrer von Glöckelberg (Zadní Zvonková) Engelmar Unzeitig, der von den Mithäftlingen als „Engel von Dachau“ bezeichnet wurde, an den Franziskaner aus dem Kloster in Mährisch Trübau (Moravská Trebová) Petrus Karl Mangold, den Prager Augustiner mit deutsch-böhmischen Wurzeln, Augustin Schubert, oder Pater Anton Gebert, der hier wegen seiner Äußerungen des Mitgefühls mit tschechischen Priestern, denen er im Pankratzer Gefängnis seelischen Trost spendete, seinen Tod fand. Zur Ehrung aller Priester aus Böhmen, ungeachtet, ob tschechischer oder deutscher Zunge, die für ihren Glauben und den Widerstand gegen die Totalität litten, legte ich gestern an den Baufundamenten des Dachauer Priesterblocks einen Kranz nieder. Leider kann ich hier nicht die lange Reihe aller tschechischen, jüdischen und deutschen Opfer aus den böhmischen Ländern aufzählen, die nach Dachau verschleppt wurden. Unser Gedenken gilt jedoch jedem von ihnen. Wir werden ihr Heldentum und ihre Bereitschaft nie vergessen, im Kampf gegen den rassistischen und nationalistischen Terror auch ihr eigenes Leben zu riskieren. ….“
Filme über Selige und Geistliche
Einige Kurzfilme über Selige und Geistliche im KZ Dachau sind auf youtube zu finden:
1. Einige Filme über einzelne Selige:
Alojs Andritzki
-
Film : künstlerische Auseinandersetzung mit dem Seligen: „Andritzki. Bekenntnis – Ausschnitte Darsteller Tomaš Klimann“
P. Titus Brandsma
- Film „Titus Brandsma 2°“ (englisch)
- Film „Blessed Titus Brandsma & how to love gratuitously (Martyred 26-July 1942)“, (englisch)
Georg Häfner
- Film „“Gott ist der Grund“ – Pfarrer Georg Häfner in Dachau“
- Film: „Georg Häfner – Priestertag in Oberschwarzach“
Carl Lampert
- Film: „K-TV Trailer: Carl Lampert – mit P. Gaudentius Walser OFMCap“
Karl Leisner
- Film: „The Church against Hitler (part 5 – Karl Leisner )“, ( italienisch mit englischen Untertiteln)
- Film: „Seliger Karl Leisner: Messgewand und Primizkelch im Stift Heiligenkreuz“
Otto Neururer
- Film: „Märtyrerpriester sel. Pfr. Otto Neururer“
2. Geistliche im KZ Dachau
Film über das KZ Dachau vom Sankt Michaelsbund der Diözese München und Freising, mit Hinweis auf den Pfarrerblock, leider ohne Erwähnung der Märtyrer und der Seligen, die dort für ihren Glauben starben.
Herman Scheipers, letzter Überlebender des Priesterblocks erzählt
Interviews mit Herman Scheipers:
- Folge 3: Prälat Scheipers wird verhaftet
- Folge 4: 6 Monate im Polizeigefängnis in Leipzig
- Folge 5: Staatsfeind
- Folge 6: ein fanatischer Verfechter der Kirche
- Folge 7: Vorbereitung für die Flucht
3. Es gibt auch eine Reihe weiterer Filme über das KZ Dachau und die geschichtlichen Hintergründe bei youtube zu sehen. Auf besondere Empfehlungen für einzelne Filme wird hier verzichtet.