75. Todestag seliger Ludwik Roch Gietyngier
Am 30.11.2016 ist eine gute Gelegenheit des seligen Ludwik Roch Gietyngier zu gedenken, der vor 75 Jahren im KZ Dachau ermordet wurde.
Der gütige, polnische Geistliche war besonders engagiert in der Erziehung der Jugend. Leider ist er in Deutschland noch unbekannt, obwohl er in Dachau getötet wurde und seine Asche auch dort im Bereich des Krematoriums begraben ist.
Bitten wir um seine Fürsprache.
Ich verweise für nähere Informationen auf seine Biografie auf dieser Homepage, die unten folgt.
Ludwik Roch Gietyngier
Seliger Ludwik Roch Gietyngier
(1904-1941)
Priester der Erzdiözese Czestochowa, Pfarrer, Gymnasialdirektor
geb: 16 .08.1904 in Zarki, Slaskie, Polen
verhaftet am 06.10.1941 in Raczyn
KZ Dachau ab 30.10.1941, Häftlingsnr.: 28 288
+: 30. 11. 1941 in KZ Dachau[1]
Gedenktag: 30.11
Der selige Ludwik Roch Gietyngier war ein sehr opferbereiter Erzieher der Jugend, Katechet, von einer großen Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen beseelt. Dies prägte sein Engagement als Seelsorger, aber auch sein Verhalten in den Qualen der Gefängnisse und im KZ Dachau.
Am 06.10.1941 wurde er, wie alle katholischen Priester aus dem Kreis Wielun verhaftet. Mit ihnen wurde er in das Übergangslager Konstantynow gebracht. Unter den harten Bedingungen dort litt er besonders, da er schon längere Zeit gesundheitlich angeschlagen war. Nach drei Wochen wurde die Gruppe der Geistlichen mit der Bahn ins KZ Dachau gebracht. Auf der Fahrt gab es weder zu Essen noch zu Trinken für sie. Die Priester kamen in so schlechtem gesundheitlichen Zustand in Dachau an, dass selbst Mitbrüder der eigenen Diözese sie nicht mehr erkannten.
Gietyngiers Gesundheit hatte weiter gelitten, er hatte zusätzlich auch starke Magenschmerzen zu ertragen.
Von ihm sagte man, „er habe die Qualen des Lebens, das Leiden und die Schwierigkeiten im Gefangenschaft geduldig ertragen, immer ganz ergeben in den Willen Gottes.“[2]
Am 30.11.1941 wurde er ins Krankenrevier gebracht. Dort war der Mithäftling Sepp Heyden als Pfleger beschäftigt. Dieser war bekannt wegen seiner sadistischen Brutalität. Er warf den Seligen wütend zu Boden und trat ihm mit seinen Stiefeln in den Bauch. An dieser Misshandlung starb der selige Ludwik Roch Gietyngier [3].
Pfarrer Jan Brodzinski, Mithäftling im KZ Dachau, erinnerte sich:
„Festgenommen durch die Deutschen am 6. Oktober 1941, wurde er nach dem Aufenthalt im Lager Konstanynow bei Lodz und nach Dachau gebracht. Er kam er zusammen mit den Priestern aus dem sog. Warthegau am 30.Oktober 1941 an, erhielt die Nummer 28 288 und wurde dem Block 28 zugeteilt. Als Pädagoge und Präfekt traf er die Herzen der Jugend und begeistert sie, er war ein Musterpriester, voll des Geistes Gottes, erfüllt er trotz seiner schwachen Gesundheit zahlreiche Pflichten mit großem Eifer. In Dachau konnte sein Körper die zahlreichen Schikanen und Folterungen nicht aushalten. Der geschwächte Körper wurde durch eine Lebensmittelvergiftung noch mehr in Mitleidenschaft gezogen. Bewusstlos zum Revier gebracht, wurde er durch den Revierkapo Heyden ermordet, der ihn zu Boden warf, ihm auf den Bauch sprang und ihm damit am 30. November 1941 den Todesstoß gab.“[4]
[1] Daten nach WEILER, Eugen, Die Geistlichen in Dachau, Mödling 1971, S 254
[2] Nach SLIWKA, Eugeniusz (Red.), Märtyrer für den Glauben 1939-1945, S 6
[3] Wendel-Gilliar, Band I, S 395
[4] Nach Wendel-Gilliar, a.a.O.
http://www.selige-kzdachau.de/portfolio/ludwik-roch-gietyngier