Befreiung KZ Dachau vor 75 Jahren
Vor 75 Jahren am 29.04.1945 wurde das KZ Dachau durch amerikanische Truppen befreit.
Die Gefühle der lange eingesperrten, gequälten, hungernden Häftlinge, viele lagen im Sterben auf Grund der wütenden Typhusepedemie, waren unbeschreiblich.
Groß war der Jubel, groß die Erleichterung, dass die Pläne aus Berlin gescheitert waren die alle Insassen des Lagers noch kurz vor der Befreiung zu töten.
Der Militärgeistliche der amerikanischen Soldaten lud alle so einem kurzen Gebet der Dankbarkeit gegenüber Gott ein und betete mit den Häftlingen ein Vater unser. Auch dieser Moment bewegte die Anwesenden sehr.
All dies dürfen wir später Geborenen in unseren Herzen bewegen und gedenken.
Leider mussten auf Grund der Corona-Pandemie alle Feierlichkeiten 2020 abgesagt werden.
Leider kann am Bbefreiungstag selbst der große Gottesdienst mit vielen polnischen und deutschen Bischöfen in Dachau nicht gefeiert werden.
Es wird statt den großen Feierlichkeiten der Gedenkstätte des KZ Dachau am nächsten Sonntag ein digitales Gedenken organisiert werden.
Link zur Seite der Gedenkstätte des KZ Dachau mit Infos zum Gedenken des 75 Jahrestages der Befreiung
Auch die traditionell feierliche Niederlegung von Kränzen zum Gedenken und zur Ehrung der Gefangenen des KZ Dachau kann nicht stattfinden. Diese wird jedoch Teil des digitalen Gedenkens sein.
Der Verein Selige Märtyrer von Dachau e.V. schickt dazu einen Kranz.
Auf der Schleife steht:
Selige Märtyrer von Dachau, bittet für uns!
Ja, selige Märtyrer von Dachau bittet für uns und die ganze Welt, besonders in diesen Tagen der Corona-Epedemie!
Artikel über Dachaumärtyrer Pfr. Frasl
Zum 75. Todestag des österreichischen Märtyrers Pfarrer Richard Frasl
erschein ein Artikel in der Kirchenzeitung der Diözese St. Pölten.
Der Autor Josef Wallner erzählt darin von der Persönlichkeit des Märtyrers.
Auch die Typhusepedemie und der selbstlose und risikoreiche Einsatz der Geistlichen für die kranken Kameraden,
sowie die neuen Forschungserbegnisse, die in eimem aktuellen Beitrag auf unserer Homepage veröffentlicht wurden ( Link) werden beschrieben.
Link zu
Kirche bunt. St. Pöltner Kirchenzeitung Nr. 16 vom 19. April 2020
Wir danken Herrn Wallner für die Information über seinen Artikel
polnischer Film über Liguda
Auf YouTube wurde ein Dokumentarfilm über den polnischen Seligen Alojzy Liguda veröffentlicht.
Leider nur in polnischer Sprache.
Zahlreiche Interviews, historische Fotos und Bilder der Orte seines Lebens, zeichnen ein interessantes Lebensbild vom seligen Liguda.
Auch Schwester Stefania aus dem Karmel Heilig Blut in Dachau kommt zu Wort.
Ostern 2020 in Dachau
Dieses Jahr erleben wir ein sehr ungewöhnliches und herausforderndes Ostern.
Es gibt keine Begegnungen mit Verwandten und Freunden,
Gottesdiensten darf man nur im Fernsehen, Radio oder Internet beiwohnen.
Trotzdem ist es der Glaube an die Auferstehung Christi, der uns gerade heute Kraft und Hoffnung geben kann.
Die Märtyrer von Dachau und alle Geistlichen im Lager fanden Kraft durchzuhalten und ihr Leiden anzunehmen im Glauben an die Auferstehung Christi.
In diesem Glauben fanden Sie Kraft sogar ihr Leben täglich zu wagen, um bereit zu sein, es täglich zu verlieren in den Schrecken des KZ Dachau:
Hunger, Krankheiten wie die Typhusepidemie, Bedrohung durch die SS-Wachleute, Luftangriffe, die Enge des überfüllten Lagers.
Die Geistlichen fanden Halt im Glauben an ihr persönliches Weiterleben nach dem Tod bei Gott, in Gottes Herrlichkeit durch den Glauben an die Auferstehung Christi.
Eine totale Hingabe an Gott vollzogen die Märtyrer, die tatsächlich ihr Leben gaben im KZ Dachau.
Männer, die wegen ihres Glaubens, ihres Priesterseins und wegen dessen, was sie als Priester für andere taten, verhaftet worden waren, wurden im KZ Dachau inhaftiert und starben dort.
Trotzdem: viele berichten, von innerer Freude und Frieden. Sie fühlten sich Gott sehr nahe, beglückend nahe, österlich nahe.
Märtyrer heißt Zeuge sein.
Seit Beginn der Kirche wird der Begriff für die Zeugen von Tod und Auferstehung verwendet, besonders für die Blutzeugen.
Lassen wir uns Mut machen durch dieses Zeugnis!
Bitten wir die Seligen Märtyrer von Dachau um einen Glauben an die Auferstehung Jesu und an unsere eigene Auferstehung.
Selige Märtyrer von Dachau, bittet für uns und die ganze Welt!
Corona-Gebet
Dachau, Karfreitag 10.04.2020
Ganz besonders der Karfreitagsgottesdienst ist ein Moment der Fürbitte für alle.
Gerade in diesen Tagen gehen unsere Erinnerungen an die Ereignisse vor 75 Jahren im KZ Dachau.
Das Kriegsende und die Befreiung unmittelbar vor Augen, starben täglich hunderte Häftlinge an einer Typhusepidemie.
Mittendrin war der Priesterblock mit der Kapelle, in der täglich hunderte Priester beteten für ein baldiges Kriegsende, eine Befreiung des Lagers ohne Verluste und um eine Befreiung vom Nationalsozialismus.
Auch in den Jahren davor galt das tägliche Gebet der Geistlichen der Befreiung und allen Notleidenden in den Luftangriffen, den Konzentrationslagern, an der Front und allen ihren Lieben.
Sogar für die Feinde beteten Sie.
Das Gebet um eine friedliche Befreiung des Lagers wurde erfüllt. Die Häftlinge des KZ Dachau wurden nicht wie geplant und befohlen alle ermordet durch eine Sprengung des überfüllten Lagers oder Erschießung der Gefangenen durch die wachhabenden SS-Männer.
In den Tagen der Typhusepidemie ab Beginn 1945 bestürmten die Geistlichen den Himmel um Hilfe für alle kranken und von Ansteckung bedrohten Kameraden im Lager. Es gab kaum Medikamente oder medizinische Hilfe für die Kranken und Sterbenden.
Auch wir beten heute in einer Krankheitswelle um die Hilfe des Himmels.
75 Jahre später ist es eine Pandemie und der Erreger heißt Corona.
Wir beten auf die Fürsprache der Seligen von Dachau um Gottes Hilfe für alle in Not und Kraft für alle, die ihnen helfen und sich für das Gemeinwohl einsetzen in diesen Tagen.
Wir beten um eine schnelle Eindämmung des Virus.
Die Geistlichen in Dachau kennen unsere Gefühle und Sorgen. Sie erlebten sogar eine noch bedrohlichere und Situation in der Typhusepidemie im KZ Dachau mit vielen Sterbenden.
Auch sie erlebten Ausgangsbeschränkungen, waren sie doch im überfüllten Lager gefangen.
Sie sind wirkmächtige Fürsprecher für uns!
Selige Märtyrer von Dachau,
bittet für uns und für die ganze Welt!
Gebetserhörungen
Dachau, 12.04.2020
Immer wieder wird uns von Gebetserhörungen auf die Fürsprache der seligen Märtyrer von Dachau berichtet.
Es sind sehr persönliche Zeugnisse, die wir in der Anonymität belassen wollen.
Um Mut zu machen, möchten wir trotzdem darüber berichten.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei der geglückten Suche nach einem Ehepartner zu liegen, auch in der Lebensmitte oder drüber hinaus.
Weitere Gebetserhörungen wurden berichtet rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt.
Einige der Seligen haben sich in ihrer Seelsorge vor der Verhaftung sehr für Familien eingesetzt. Alle waren hilfsbereit und engagiert.
Gerade im KZ engagierten sich viele, um gefangenen Kameraden beizustehen, bis hin zur Pflege hoch ansteckender Typhuskranker bei der Epidemie im KZ Dachau vor 75 Jahren. Dabei entschieden sich viele, ihr Leben zu riskieren, um Sterbende zu pflegen und ihnen die Sterbesakramente zu spenden.
Am Throne Gottes geht dieses Engagement für andere weiter, so glauben wir. Es gilt jetzt uns und allen Menschen mit ihren vielfältigen Anliegen.
Wir möchten daher alle ermutigen, um Fürsprache der Seligen Märtyrer von Dachau zu beten in allen persönlichen Nöten und Sorgen.
Selige Märtyrer von Dachau, bittet für uns!
Gerne veröffentlichen wir anonym weiterhin Gebetserhörungen.
Wer uns einen Bericht senden möchte um anderen Mut zu machen, kann sich gerne an uns wenden.
info@selige-kzdachau.de
Novene Fürsprache Leisner
In diesen Tagen beten viele um Gottes Hilfe.Der Verein Selige Märtyrer von Dachau schlägt vor die Seligen von Dachau um ihre Fürsprache anzurufen,viele von Ihnen erlebten 2 Typhusepedemien im KZ Dachau.Viele litten und starben, viele riskierten und opferten ihr Leben um kranken Kameraden zu helfen und sie seelsorglich zu begleiten auf ihrem letzten Weg.Wir berichteten von den Vorgängen vor 75 Jahren im Artikel Hoffnungsträger in dunkler Zeit LinkSelige Märtyrer von Dachau bittet für uns!Hilfreich ist auch die Novene um die Fürsprache des seligen Karl Leisner mit Texten aus seinem Leben.Wer jetzt ein bisschen mehr Zeit hat und eintauschen möchte das Gebet mit dem seligen Karl Leisner, dem sei untenstehender Link empfohlen.Wir bedanken uns bei IKLK und Frau Monika Kaiser-Haas dafürNovene — Neun-Tage-Gebet um die Fürsprache des Seligen Karl Leisner
Udo Erbe30. März 2020
Mitte Januar 2020 haben wir zum ersten Mal über die Novene berichtet.
Wir möchten an dieser Stelle noch einmal darauf aufmerksam machen und Ihnen aufzeigen, wie Sie die Novene erwerben können.
In diesen aktuellen Krisenzeiten kann die Novene eine Hilfe sein.
Erstmals wurde die Novene an Gaudete 2019 (15.12.) beim Festakt in der Marienschule Xanten nach dem Pontifikalamt im Sankt Viktor Dom anlässlich des 75. Gedenktages der Priesterweihe von Karl Leisner im KZ Dachau vorgestellt.
In Hiltrup lebt eine Nichte des seligen Karl Leisner. Monika Kaiser-Haas ist die Tochter der jüngsten Schwester Karl Leisners. Sie ist Vizepräsidentin des Internationalen Karl-Leisner-Kreises e.V. Kleve. Zudem ist sie in Münster-Hiltrup im Bernhard-Poether-Arbeitskreis aktiv.
Pünktlich zu dem besonderen Gedenktag der Priesterweihe von Karl Leisner vor 75 Jahren ist ein Neun-Tage-Gebet (Novene) um die Fürsprache des seligen Karl Leisner fertiggestellt worden. Das kleine Buch ist im Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer, erschienen.
Monika Kaiser-Haas ist die Autorin der Novene, die vom Internationalen Karl-Leiser Kreis e. V. Kleve (IKLK) herausgegeben wird.
Karl Leisner wurde 1996 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. 2007 folgte die Eröffnung des Heiligsprechungsverfahrens.Der Verkauf erfolgt ausschließlich über den Internationalen Karl-Leisner-Kreis e. V. Kleve (IKLK) zum Einzelpreis von 6,00 EUR zuzüglich Versandkosten. Bestellungen können nur schriftlich per E-Mail oder per Telefax entgegen genommen werden.
E-Mail:info@karl-leisner.de | Telefax: 02821 980331Hier der Bericht in der Rheinische Post Lokalredaktion Xanten vom 14. Januar 2020
Facebook und Instagram
Unser Verein ist seit gestern auch bei Instagram und Facebook zu finden.
Wir hoffen, dass dadurch die tröstliche Botschaft der Seligen von Dachau auch jüngere Nutzer erreicht.
So weit es uns mit beschränkten Kapazitäten möglich ist, werden wir versuchen immer wieder neue Informationen auf diesem Weg weiterzugeben.
Bitte abonnieren Sie unsere Seite dort und laden Sie andere dazu ein.
Wie wollen alle beten um Gottes Hilfe in diesen Zeiten der Corona, auf die Fürsprache der Seligen von Dachau, die im KZ Dachau 2 Typhusepidemien ertragen mussten.
Am heutigen 01.04.2020 sind Infos über den Seligen P. Giuseppe Girotti aus Anlass seines heutigen 75. Todestages zu finden.
Der italienische Dominikanerpater ist mit dem Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ geehrt worden, da er verfolgten Juden zur Flucht verholfen hat.
Seliger P. Giuseppe Girotti, bitte für uns!
Selige Märtyrer von Dachau, bittet für uns!
Biografie
ab heute stehen wieder weitere Biografische Daten über den polnischen Seligen Edward Detkens zur Verfügung.
Link zur Seite des Seligen, den Text finden Sie auch unten
Wir bedanken uns bei Dr. Joanna Lange, der 2. Vorsitzenden des Vereins Selige Märtyrer von Dachau für Ihren Beitrag.
Biografie:
Der selige Edward Detkens wurde am 14.10.1885 in Dorf Mokotów in der Nähe von Warschau in Polen geboren.
Getauft wurde er am 08.11.1885 in St. Alexanderkirchen in Warschau.
Zunächst wohnte die Familie in Mokotów, dann in Aleksandrowice, ein kleines Dorf in der Pfarrei Tarchomin.
Am 09.06.1903 absolvierte er Knabengymnasium in Siedlce.
Am 28.07.1903 wurde er als Seminarist in das Mertopolitanseminar St. Johannes der Täufer in Warschau aufgenommen und studierte dort Theologie. Nach 5 Jahren Studium empfing er Ende 1908 die Priesterweihe durch Erzbischof Wincenty Teofil Chościak Popiel in der Kathedrale in Warschau.
Ab dem 19.11.1908 arbeitete der selige Edward Detkens als Vikar in Żbikowo, einem kleinen Dorf in der Nähe von Pruszków, wo er neben seiner priesterlichen Tätigkeit sehr viel Engagement in die Errichtung einer neuen Kirche voran trieb. Diese Kirche und das daneben erbaute Pfarrhaus waren später,während des zweiten Weitkrieges, Zufluchtsorte für aus einem Lager in Pruszkow geflohene Menschen, die dort nach dem Warschauer Aufstand inhaftiert wurden. [6]
1913 wurde der selige Edward Detkens nach Warschau ins Vikar College an der Kathedrale St. Johannes der Täufer versetzt. Dort in der Warschauer Altstadt arbeitete er 16 Jahre lang, auch während und nach dem Ersten Weitkrieg. Hier erlebte er die ersten Tage der Freiheit Polens, die Neuorganisation des polnischen Staates. Hier zelebrierte er unter anderem Gedenkmessen für Opfer des Krieges, eine Trauermesse nach der Ermordung des ersten Präsidenten Polens Herrn Narutowicz…
Im Krieg 1920 nahm er als ein freiwilliger Kaplan Teil und erlebte die der Schlacht um Warschau mit, bekannt auch als Wunder an der Weichsel. Noch unter russischer Besatzung lehrte er Religion, und geheim auch Geschichte und polnische Literatur an Schulen, Gymnasien, arbeitete u. a. mit den Handwerkern/Arbeitern im Verein christlicher Arbeiter.
Frau Franciszka Burska erinnert sich, wie er einmal zu einem sterbenden sehr armen Mann gerufen wurde. In dessen kleiner Wohnung war das einzige Möbelstück ein kleiner Koffer. Dort spendete er die Sterbesakramente. Dann kniete sehr lange am Lager des Sterbenden, hörte Beichte und spendete ihm die Krankensalbung und die Kommunion. Dieses Bild, ist typisch für Edward Detkens und zeigt sehr gut wie er während seines ganzen priesterlichen Lebens diente. Auf diese Art und Weise half er später bei den seelischen und materiellen Problemen den Studenten und allen anderen Menschen, die er auf seinem Wege traf. [6].
Am 25.11.1922 immatrikulierte der selige Edward Detkens sich an der Warschauer Universität in der Fakultät für katholische Theologie. Er studierte dort außerdem Kunstgeschichte und Ethikgeschichte. Daneben arbeitete er als Seelsorger für Studenten und Akademiker, eine anspruchsvolle Arbeit die er sehr ernst nahm. Das Studium beendete er im Jahr 1926.
Während des Studiums lernte E. Detkens einen anderen Warschauer Priester aus der Neustadt kennen, freundete sich mit Ihm an und unterstützte Ihn in seiner seelsorglichen Arbeit mit Studenten.
Sein neuer Freund Pfr. Schwejnic hatte eine neue christliche Studentenbewegung „Iuventus Christiana“ gegründet. E. Detkens unterstütze ihm seit April 1922 dabei tatkräftig. In dieser apolitischen Organisation der Studenten wurde das gemeinsame Ziel verfolgt den christlichen Glauben auf der Grundlage des Evangeliums bei den Jugendlichen zu stärken [6].
Pf. Schwejnic und Pf. Detkens bereiteten ein volles Programm vor, um für eine religiöse Neuevangelisation der Studenten und jungen Intellektuellen Polens rund um die akademische Kirche St. Anna in Warschau zu arbeiten. Sie gründeten mehrere weitere Organisationen wie den akademischen Wohltätigkeitsverein „Hilfe dem Nächsten“, den akademisches Chor Ambrosianum, die Kongregation Mariana, die katholische nationale Jugend, einen theologischen Kreis für Studenten der Warschauer Universität, einen akademischen Missionskreis, und einen akademisches Kreis für Antialkoholiker [6].
Jeden Sonntag um 10.30 Uhr versammelten sich die Warschauer Studenten regelmäßig zur Hl. Messe in der stets überfüllten Kirche St. Anna. Pf. Schwejnic und Pf. Detkens organisierten zusätzlich in der Fastenzeit akademische Exerzitien, Winter- und Sommerstudentenlager und seit 1932 eine jährliche Studentenwallfahrten nach Tschenstochau zur Jasna Gora, der schwarzen Gottesmutter.
Nach dem Tod von Pf. Schwejnic am 30.07.1934 übernahm Pf. Detkens vollständig die Leitung der akademischen Gemeinde. Am 24.05.1936 organisierte er in Tschenstochau in Anwesenheit von Primas Erzbischof Hlond ein Weihegebet an die Gottesmutter für Studenten und Akademicher aus ganz Polen. Über 20.000 Akademiker versammelten sich und legten das Gelöbnis gemeinsam ab. Diese Art der Wahlfahrt wurde in den darauf folgenden Jahren auch nach der Inhaftierung von Pf. Detkens regelmäßig wiederholt.
Der selige Edward Detkens widmete sein ganzes priesterliches Leben der Jugend, ihren Problemen, ihrer Entwicklung im Glauben, der Stärkung des Charakters und der christlichen Persönlichkeit [6].
Während des Zweiten Weltkriegs wurde er das erste Mal am 04.10.1938verhaftet und in Pawiak/Warschau inhaftiert, jedoch nach ca. 4 Monaten am 07.02.1940 entlassen.
Er blieb im Fokus der Gestapo und wurde wegen seiner pastoralen Arbeit weiter verfolgt, schließlich am 30.09.1940 verhaftet und deportiert.
Zuerst am 02.05.1940 ins KZ Sachsenhausen gebracht, Anfang Oktober 1941 dann ins KZ Dachau. Dort bekam er die Häftlingsnummer 27 831.
Der selige Edward Detkens liebte die Jugend über alles. Auch hier im KZ Dachau versuchte er in 36 Briefen Kontakt mit seiner „akademischen Familie“ zu halten, u.a. sandte er Predigte an sie aus dem Lager.
Er war stets interessiert an Informationen über das Leben und die Arbeit der Gemeinde, z.B. dem Erhalt und Reparaturen der Kirche, der Errichtung eines Heilgen Grabes am Karfreitag.
Im KZ-Dachau musste Pf. Detkens schwer arbeiten, obwohl er chronisch krank war. Am Rücken hatte er über sehr lange Zeit ein eitriges, über 5 cm großes Geschwulst, was ihn große Schmerzen bereitete. Auf eine Frage, wie er mit den Schmerzen zurecht komme, antwortete er, dass das ständige Gebet seine Schmerzen lindere.
Er war immer ruhig, freundlich, tiefst gläubig mit einer unendlichen Hoffnung, dass das Böse durch Christus besiegt wird, dass das Leid und das Kreuz, auch seinem Leben eine große Bedeutung geben würde [6].
Erschöpft und erkrankt war er schließlich nicht mehr arbeitsfähig. Deshalb wurde er als sogenannter Invalide ausgesondert und in einem Invalidentransport möglicherweise nach Hartheim bei Linz, Österreich, gebracht und dort vermutlich durch Giftgas ermordet.
Im KZ Dachau gab es zwei Zeichen, die den Häftlingen deutlich machten, dass ein Transport in ein anderes Lager oder in eine Gaskammer bevor stand: Wenn vor dem Transport ein Besuch des Duschbades befohlen wurde und die Häftlinge keine Socken erhielten, dafür eine Spritze zur Beruhigung bekamen, bedeutete es, dass sie in die Gaskammer transportiert werden sollten.
Unmittelbar vor seinem Transport erhielt der selige Edward Detkens diese bedeutende Informationen von seinem Mitbrüder Pfr. Stachowicz. E. Detkens wusste deshalb genau, dass sein letzter Gang gekommen war. Nachdem die Heftlinge sich schnell gewaschen und angezogen haben, versammelte er sie um sich und begann ein gemeinsames Gebet. [6]
Er trat den Invalidentransport, den Weg in den Tod, mit einem Gebet auf den Lippen an.
Ein Zeuge berichtete:
„Als man ihn seinen letzten Weg führte betete er: „Nunc dimittis servum Tuum…“. (Nun lässt du Herr, deinen Knecht wie du gesagt hast in Frieden scheiden… Text aus dem Abendgebet der Kirche, der Komplet, vgl. Luk, 2,29). Später betete der selige Edward Detkens laut mit den anderen Gefangenen widerholt: „Mit Dir Christus werde ich den Kreuzweg gehen, das Kreuz bringt mich näher zu Dir, gib mir die Gnade durch Dein heiliges Leiden auch meinen Todesschmerz in der Gaskammer zu überwinden“. [3]
Eine seiner letzten Notizen lautete: „Das Evangelium lehrt uns, in Gott zu leben, vor allem jetzt müssen wir etwas tun, und sogar, alles opfern…- Arbeit oder Leiden, im Licht des Kreuzes Christi macht es Sinn für uns. Manchmal – kann es sehr schwierig sein das zu verstehen, aber dann können wir die große Verantwortung des Lebens ganz einfach fühlen. (…) Unser Gebet vereint uns auf Erden mit dem Himmel ….”[4]
Im Brief vom 05.07.1942, ca. 2 Monate vor seinem Tod, können wir nachlesen (er musste auf Deutsch schreiben): …„Der Weg und das Geheimnis des Kreuzes, so schön vom hl. Paulus erklärt, wird für uns der große Trost und die tiefe Lehre: der Kreuz ist schwer aber Christus geht vor und hilft jedem seinen Kreuz zu tragen; würdig werden wir ihn tragen! Der Soldat von Christus zeigt sich tapfer und gehorsam seinen göttlichen Führer. Ewige Ideale der Wahrheit, des Gutes und der Schönheit von der Jugend bis zum spätesten Zeit in Christus bewahren, obgleich überall Schwierigkeiten wir finden, für diese Ideale nicht nur kämpfen, aber auch sterben, wenn die Pflicht in Gott verlangt, vorbereitet den Leuten die schönere Zukunft im Reiche Gottes. Der Gottes Willen- sogar mit den Tränen im Gesicht erfüllt! – zeigt uns die gute Richtung.“… [6]
Am 13.06.1999 wurde der selige Edward Detkens von Papst Johannes Paul II in Warschau selig gesprochen, zusammen mit anderen 107 Märtyrern aus Polen.[5]
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Leider fehlen über Edward Detkens Quellen in deutscher Sprache, deshalb kann es zu Übersetzungsfehlern gekommen sein. Für Ergänzungen und Berichtigungen bin ich dankbar. (Kontakt) |
[1] Daten nach WEILER, Eugen, Die Geistlichen in Dachau, Mödling 1971, S 198
[2] SLIWKA, Eugeniusz (Red.), Märtyrer für den Glauben 1939-1945, S. 22
[3] Sliwka, a.a.O., S. 22
[4] Quelle: http://pl.wikipedia.org/wiki/Edward_Detkens
[5] Quelle: http://pl.wikipedia.org/wiki/Edward_Detkens
[6] Kaczmarzyk, Dariusz, „Wielkie serce“ ks. Edward Detkens, Instytut Wydawniczy PAX 1985 (Fragmente übersetzt durch Dr. Joanna Lange)