selige 108 polnische Märtyrer
Commune von mehreren Märtyrern
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast dem seligen polnischen Märtyrern die Kraft gegeben,
ihren Glauben an Christus durch ihr Sterben zu bekennen.
Komm unserer Schwachheit zu Hilfe,
damit wir deine Wahrheit durch unser ganzes Leben bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Prot. 1500/01L, 25. Oktober 2001
Lesung: Röm 8,31b–39 (Mess-Lektionar V, Seite 591)
Evangelium: Joh 15,18–21 (Mess-Lektionar V, Seite 571)
nach: http://www.liturgie.at/Direktorium/Oesterr_Heilige_Selige.pdf
Seliger Otto Neururer
Der liturgische Gedenktag des Seligen Otto Neururer ist der 30. Mai.
Tagesgebet
Lasset uns beten:
Allmächtiger, ewiger Gott,
der selige Märtyrer Otto Neururer hat sein Leben für die Heiligkeit der Ehe
und die unbeirrbare Treue zu seinem priesterlichen Dienst dahingegeben.
Wir bitten Dich, wende uns auf seine Fürbitte hin Dein Erbarmen zu, und lass unter uns die Werte aufleuchten,
für die er gestorben ist.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Amen.
– Quelle: http://stjosef.at/neururer/
30. Mai
Sel. Otto Neururer,
Priester und Märtyrer
1882 – 1940
Diözese Innsbruck (g)
Otto Neururer, 1882 in Piller in Tirol geboren, wurde 1907 in Brixen zum Priester geweiht. Er wirk- te vorerst als Kooperator in verschiedenen Pfarren und war ab 1932 Pfarrer in Götzens. Da er 1938 einem Mädchen von der Heirat mit einem geschiedenen und aus der Kirche ausgetretenen National- sozialisten abgeraten hatte, wurde er in die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald eingewie- sen. Weil er im Konzentrationslager Buchenwald trotz Verbot durch die Lagerleitung einem Tauf- bewerber die Taufe gespendet hat, wurde er im berüchtigten Bunker an den Füßen und mit dem
Kopf nach unten aufgehängt. Am 30. Mai 1940 wurde sein Tod gemeldet. Papst Johannes Paul II. hat ihn 24. November 1996 selig gesprochen.
Commune-Texte für einen Märtyrer
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
in deiner Kraft hat der selige Märtyrer Otto Neururer für die Heiligkeit der Ehe
und in unbeirrbarer Treue zum priesterlichen Dienst sein Leben dahingegeben.
Höre auf seine Fürsprache und wende uns dein Erbarmen zu. Lass unter uns die Werte aufleuchten, für die er gestorben ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Lesung: 2 Tim 1, 13-14; 2,1-3 (Mess-Lektionar V, S. 834)
Evangelium: Mt 10,28-33 (Mess-Lektionar V, S. 504)
Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung Prot Nr. 1271/96/L
Quelle: http://www.liturgie.at/Direktorium/Oesterr_Heilige_Selige.pdf
Seliger P. Titus Brandsma
Gedenktag: 27. Juli
Tagesgebet
Gott, du hast dem seligen Titus den Geist des Mutes verliehen,
trotz erniedrigender Verfolgung und Todesdrohung für die
Freiheit der Kirche und die Würde des Menschen einzutreten.
Höre auf seine Fürsprache und hilf uns, dass wir in der Erwartung
deines Reiches der Gerechtigkeit und des Friedens treu
zum Evangelium stehen und dich in den Bedrängnissen des
Lebens als den Barmherzigen erkennen. Darum bitten durch
Jesus Christus. Amen.
Lesung Weish 8,1-9
Evangelium Lk 6,27-36
Fürbitten
Gott, unser Vater, immer wieder werden Menschen Opfer ihrer
gewalttätigen Mitmenschen, aber immer wieder erweist du
dich in den Märtyrern als der Stärkere und leidest von neuem.
Auf die Fürsprache des seligen Titus bitten wir dich:
Mach deine Kirche zu einem Hort der Freiheit, der Menschenrechte und zu einer unerschrockenen Verteidigerin
des Lebens.
Schenke den Gewaltherrschern Einsicht und hilf ihnen, dass sie auch ihre Gegner achten können.
Hilf den Journalisten und den Medienschaffenden, dass sie den Mut haben, in verantwortungsvoller und ehrlicher
Weise ihren Anteil an der öffentlichen Meinung beizutragen.
Gib uns die Kraft, die Andersartigkeit unserer Mitmenschen zu ertragen und auch in ihnen Gottes Kinder zu erkennen.
Gütiger Gott, du hast uns im seligen Titus Brandsma ein Beispiel
wahrer Nächsten- und Feindesliebe geschenkt. Auf seine
Fürbitte gewähre uns die Gnade, dass auch wir unseren Feinden
verzeihen können, durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Zum Nachdenken
„Wir leben in einer Welt, in der man sogar die Liebe verurteilt und als Schwäche bezeichnet, die beseitigt werden muss, über die der Mensch hinwegkommen muss. Nicht Liebe, sondern Entfaltung der eigenen Kraft gilt. Lass jeden so stark wie möglich sein, lass die Schwachen untergehen. Die Zeit für das Christentum mit seiner Predigt der Liebe ist vorbei, es muss
ersetzt werden durch die alte germanische Kraft. Mit diesen Dogmen treten sie auf, und es gibt Menschen, die dafür sehr
empfänglich sind. Die Liebe wird verkannt… Wenn auch das neue Heidentum die Liebe nicht mehr will, wir werden – eingedenk der Geschichte – dennoch mit der Liebe das Heidentum überwinden und unsere Liebe nicht preisgeben. Die Liebe wird uns das Herz der Heiden wiedergewinnen lassen. Die Natur geht über die Lehre. Lass die Theorie die Liebe verwerfen und verurteilen, sie als Schwäche bezeichnen, die Praxis des Lebens wird diese immer wieder eine Kraft sein lassen, die die Herzen der Menschen überwindet und gefangen hält.“ seliger P. Titus Brandsma
Der SELIGE TITUS BRANDSMA ist der erste selig gesprochene Märtyrer des Konzentrationslagers Dachau. Geboren
1881 in Bolsward (Niederlande) wurde er 1898 Karmelit (O.Carm.). Nach Abschluss seiner Studien war er Professor an der Universität Nimwegen und kirchlicher Berater der katholischen Journalisten. Vor und während der nationalsozialistischen Besatzungszeit kämpfte er in Treue zum Evangelium gegen die Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie und setzte sich für die Freiheit der katholischen Schulen und für die Pressefreiheit
in den Niederlanden ein. Deshalb wurde er festgenommen und in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Hier wie schon vorher in den verschiedenen Gefängnissen verbreitete er Heiterkeit, sprach den Mithäftlingen Mut zu und betete
für seine Peiniger. Nach vielen Leiden und Erniedrigungen wurde er am 26. Juli 1942 in Dachau getötet. Papst Johannes
Paul II. sprach ihn am 3. November 1985 selig. Trotz aller Bosheit, die der selige Titus zu erleiden hatte, verlor
er nie den Glauben an die Liebe Gottes; so war er fähig, seinen Mithäftlingen Mut zu machen und für seine Peiniger zu beten.
Auf seine Fürsprache mögen auch wir lernen, unseren Feinden zu verzeihen, denn auch wir bedürfen ständig der
Vergebung Gottes.
Herr Jesus Christus, auf die Bosheit der Menschen hast du mit Liebe und Erbarmen geantwortet.
Noch vom Kreuz herab hast du deinen Peinigern vergeben.
Mach uns auf die Fürsprache des seligen Titus fähig, dir ähnlich zu werden.
Texte wurde mit Dank übernommen vom Karmeliterorden
weitere Gebete:
Tagesgebet
Gott unser Vater, Quelle und Ursprung allen Lebens, du gabst dem seligen Titus den Geist des Mutes,
die Würde des Menschen und die Freiheit der Kirche gerade in den Qualen der erniedrigenden Verfolgung und des Todes zu verkünden.
Schenke auch uns diesen Geist, so dass wir angesichts des Kommens deines Königreiches der Gerechtigkeit und des Friedens uns des Evangeliums nicht schämen,
sondern fähig sind, deine Liebe und Barmherzigkeit in allen Lebenslagen zu erkennen.
Darum bitten wir dich durch Christus unsern Herrn. Amen.
Quelle: Bistumshandbuch der Kirchensite des Bistums Münster
Gebete
Gott, Du Quell und Ursprung des Lebens, Du hast dem seligen Titus
Brandsma den Geist des Mutes verliehen, trotz erniedrigender Verfolgung
und Todesdrohung für die Freiheit der Kirche und die Würde des Menschen
einzutreten. Höre auf seine Fürsprache und hilf uns, dass wir in der
Erwartung Deines Reiches der Gerechtigkeit und des Friedens treu zum
Evangelium stehen und Dich in den Bedrängnissen des Lebens als den
Barmherzigen erkennen. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.
Amen.
Gebet:
Gott, Vater im Himmel, immer wieder willst Du durch Dein Wort und durch Deinen Geist zu mir kommen.
Du willst mich zu der Einsicht fuhren, dass ich Wesentliches vom Unwesentlichen zu unterscheiden vermag.
Du willst mich mit Deinem Geist erfüllen, so dass ich nicht versage, wenn Schläge mich treffen.
Ich wende mich an Dich, Vater, und gedenke dabei der seligen Jungfrau Maria, die zutiefst aus ihrem Glauben heraus gelebt hat.
Aber ich gedenke auch des seligen Titus Brandsma.
Er war ein Mann der Versöhnung.
Deinen Willen zu erfüllen und den christlichen Prinzipien treu zu bleiben, war sein Bestreben.
Und dazu war er zutiefst ein Mensch, voller Verständnis für alle, die um seine Hilfe baten.
Von ihm kann gesagt werden, was die Bibel vom Propheten Elias sagt:
„Er eiferte für die Sache Gottes.“
Seine große Anteilnahme an der Not der Menschen drängt auch mich zum Beten.
Darum, Vater im Himmel, bitte ich Dich, nimm mein Beten an.
Gib mir Einsicht und Deinen guten Geist, dass ich nach Deinem Willen, der auch von
mir erfüllt werden muss, leben kann, in guten und in bösen Tagen, in Liebe und Leid.
Darum bitte ich durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Quelle: Broschüre: Der selige Karmelit Titus Brandsma Märtyrer in Dachau, Gedächtnisstätte in Sankt-Mariä-Geburt Essen-Frohnhausen
Gebet:
Gütiger Gott! Du hast uns im seligen Märtyrer Titus Brandsma ein Beispiel wahrer Nächsten- und Feindesliebe geschenkt.
Hilf mir, dass ich den Mut außringe, nach meinem Gewissen zu handeln, wo es erforderlich ist.
Erzeige denen deine Güte, die mit ihrer Schuld nicht fertig werden, und hilf ihnen, an deine Barmherzigkeit zu glauben.
Stehe den Opfern von Folter und Misshandlungen bei und stärke sie, damit sie nicht verbittert werden und in Hass verhärten.
Erleuchte die Menschen, die im Bereich der Medien tätig sind, damit sie der Wahrheit verpflichtet bleiben und dort Mahnendes sagen, wo es notwendig ist. Lass sie in dem Bewusstsein arbeiten, dass sie Verantwortung tragen für das Klima der Gesellschaft. Amen
Quelle: JAEGER, Helga-Maria M., Gott lebt! Sie sind seine Zeugen. Band I: Heilige und Selige des Karmel; S. 275
Aus dem Kalendarium der Eigenfeiern des Bistums Münster, 27.07.
RESPONSORIUM, Röm 8,35.28.18
R Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?
Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger
oder Kälte, Gefahr oder Schwert? * Gott führt bei
denen, die ihn lieben, alles zum Guten.
V Ich bin überzeugt, dass die Leiden der gegen-
wärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der
Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.
Oration
Gott, unser Vater,
du gabst dem seligen Titus den Mut,
die Würde des Menschen und die Freiheit derOration Gott, unser Vater,
du gabst dem seligen Titus den Mut,
die Würde des Menschen und die Freiheit der Kirche
in der Verfolgung zu verkünden.
Auf seine Fürsprache bitten wir dich,
dass auch wir fähig sind,
deine Liebe und Barmherzigkeit in allen Lebenslagen zu erkennen.
Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen
Sohn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit
des Heiligen Geistes, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Seliger Alojs Andritzki
Gedenktag: 03. Februar
Inhaltsübersicht
- Texte für die heilige Messe
- Stundengebet
- Andritzki-Lied
- Kreuzweg
- Maiandachten
- Rosenkranzandacht
- Novene
- Gedicht „Heiliger Mann“ von Silja Walter
- Gedicht „für Alojs Andritzki“ von Klemens Ullmann
Messtexte
Commune-Texte für einen Märtyrer, außerhalb der Osterzeit Messbuch II, S. 904
Tagesgebet (Version 1)
Herr, unser Gott, du hast den seligen Märtyrer und Priester
Alojs mit deiner Liebe erfüllt, so dass er in großer Bedrängnis
sein Leben wie ein Weizenkorn für die Brüder hingab;
gewähre uns auf seine Fürsprache,
dass wir alle Menschenfurcht überwinden
und würdige Diener der Wahrheit werden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Quelle: Bistum Dresden-Meissen
Tagesgebet (Version 2)
Herr, unser Gott,
du hast den seligen Kaplan Alois Andritzki durch Bedrängnis hindurch zur Reife des christlichen Lebens geführt. Jung an Jahren war er bereit, sich wie das Weizenkorn für die große Ernte deines Reiches hinzugeben. Hilf uns, auf seine Fürsprache alle Menschenfurcht zu überwinden und mit unserem ganzen Leben deine Zeugen zu werden und Diener der Freude für unsere Schwestern und Brüder. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.
Quelle: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Alois_Andritzki
Fürbitten (Version 1)
Lasst uns beten zu Gott, unserem Vater, der dem seligen Märtyrer Alojs Anteil an der Freude des Himmels gegeben hat. Auf seine Fürsprache beten wir:
V.: Gott, unser Vater.
A.: Wir bitten dich erhöre uns.
1. Alojs war mit einem tiefen Glauben beschenkt:
Lass den Glauben in den Herzen derer wachsen, die auf der Suche nach Wahrheit und Leben sind. (Stille)
2. Alojs hat junge Menschen begeistert:
Schenke unserer Jugend gute Weggefährten, die ihre Sprache sprechen und die begeistern können für ein Leben in der Nachfolge Jesu. (Stille)
3. Alojs hat um des Glaubens willen Gefangenschaft und Leid auf sich genommen: Steh allen bei, die heute wegen ihres Glaubens verfolgt werden oder Nachteile erleiden. (Stille)
4. Alojs war auch in der Bedrängnis ein froher Mensch, der auf andere ausstrahlte:
Lass die Freude in uns wachsen, weil wir wissen, dass wir in jeder Lage des Lebens bei dir geborgen sind. (Stille)
5. Alojs ist ein Sohn des sorbischen Volkes, das er von Herzen liebte:
Schau auf dieses Volk und lass es Zeugnis geben vom Glauben an Dich, den lebendigen Gott. (Stille)
6. Alojs stand den Schwestern und Brüdern helfend bei, die am Ende ihrer Kräfte waren:
Lass die Hilfsbereitschaft und Solidarität unter den Menschen und Völkern wachsen. (Stille)
Gütiger Gott, du hast denen Leben in Fülle verheißen, die dir treu sind.
Höre unsere Bitten und schenke auch uns einst das ewige Leben.Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit.
Amen.
Quelle: Bistum Dresden-Meissen
Fürbitten (Version 2)
FÜRBITTEN
Herr Jesus,
aus Dir hat Dein Priester Alojs Andritzki
die Kraft für sein mutiges Bekenntnis geschöpft.
Darum bitten wir Dich:
- Stärke im Volk Gottes den Glauben an Dich.
- Lass uns Dich in der heiligen Kommunion
würdig und voll Ehrfurcht empfangen und verehren. - Schenke Deinen Geist allen Gliedern der Kirche –
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen –
für ihr apostolisches Wirken in der Welt. - Sei allen Bedrängten und Verfolgten nahe.
- Erhalte unser Volk in Deiner Gnade.
- Erhöre alle, die Alojs um seine Fürsprache bitten.
- Sei allen Opfern von Ungerechtigkeit und Gewalt gnädig.
Denn Du, Herr Jesus Christus,
bist in Deinen Heiligen verherrlicht.
Mit ihnen preisen wir durch Dich
den Vater in der Einheit des Heiligen Geistes
in alle Ewigkeit. Amen.
Quelle: http://www.andritzki.de/de_fuerbitten.htm
Stundengebet
SEL. ALOJS ANDRITZKI
Priester und Märtyrer
Der Sel. Alojs Andritzki, am 2. Juli 1914 im sorbischen Radibor im Bistum Dresden-Meißen geboren, wurde 1939 in Bautzen zum Priester geweiht und wirkte als Kaplan an der Dresdner Hofkirche. Zugleich war er Präfekt der Dresdner Kapellknaben. Als beliebter Jugendseel-sorger und wegen seines unerschrockenen Eintretens für die Wahrheit geriet er ins Visier der damaligen Machthaber. Im Januar 1941 wurde er verhaftet. Durch seine frohe und kreative Art war er selbst in der Hölle des Konzentrationslagers von Dachau ein Lichtblick, der vielen Mut und Hoffnung gab. An Typhus erkrankt starb er am 3. Februar 1943, wahrscheinlich durch eine Giftspritze.
Commune-Texte für einen Märtyrer (Stundenbuch III, S. 1110)
Lesehore
ZWEITE LESUNG
Aus einem Brief des Seligen Priesters und Märtyrers Alojs Andritzki, am 9. März 1941 aus dem Dresdener Polizeigefängnis
„Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung“
Heiligkeit ist ja die Übereinstimmung des Menschen in allem Denken und Tun mit Gott, dem allein Heiligen. Heiligkeit bedeutet die ganze Hingabe unseres Willens an den Willen Gottes. Wir wissen, dass dies leichter gesagt wird als getan. Solange der eigene menschliche Wille vorherrscht, spürt man gar nicht die Schwierigkeiten. Aber da, wo der eigene Wille ausgeschaltet wird und man in Lagen und Umstände hineingeführt wird, die einem persönlich gar nicht erwünscht sind, da beginnt erst eigentlich so recht die Einfügung des eigenen Willens an einen höheren. Ach, man kann gar nicht alles so aussprechen, was man in Gedanken erwägt. Aber bloße Einordnung, vielleicht noch mit Widerwillen erfüllt, ist nicht Heiligkeit. Zur Heiligkeit gehört der eigene freie und bejahende Wille, der dem Willen eines Höheren zugetan ist und das vor allem dann, wenn damit auch Leid und Entsagung verbun-den ist. Nun ist mir ja hier Gelegenheit geboten, diesen Weg der Heiligkeit zu gehen. Ich will ihn gehen so froh und freudig, als es mir möglich ist, denn es gilt ja, mit Gott eins zu werden. Dieses Ziel hilft mir auch über alle menschlichen Schwächen, Wehmut – und ich brauch mich nicht zu schämen zu bekennen – über manche Augenblicke, da mir die Tränen über die Wangen rollen. Es gibt schon Stunden der tiefsten Verlassenheit, aber das muss ja sein, damit umso größer die Liebe und Freude Gottes in mir Raum gewinnen kann. Unerlässlich bei diesem Streben aber ist das Gebet, und ich danke Euch dafür mit mei-nem Gebet. Nichts Schöneres gibt es, als hineinzuwachsen in die Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes, darin uns Seligkeit und Freude gegeben ist.
RESPONSORIUM
R Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten. * Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit.
V Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Christus will ich erkennen und die Gemeinschaft mit seinem Leiden; sein Tod soll mich prägen. * Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit.
ORATION
Herr, unser Gott, du hast den seligen Märtyrer und Priester Alojs mit deiner Liebe erfüllt, so dass er in großer Bedrängnis sein Leben wie ein Weizenkorn für die Brüder hingab; gewähre uns auf seine Fürsprache, dass wir alle Menschenfurcht überwinden und würdige Diener der Wahrheit werden. Durch Christus, unseren Herrn.
Quelle: Bistum Dresden-Meissen
Andritzki Lied
Für die Messfeier oder als Hymnus zum Stundengebet
(Melodie: GL 220 „Das ist der Tag, den Gott gemacht“
Text: Otto Georgens / Klemens Ullmann)
1. Du Gottesmann in schwerer Zeit,
warst stets für Christi Ruf bereit.
Bleibst uns in Liebe zugewandt,
o reich uns helfend deine Hand.
2. Du wolltest Gottes Sämann sein,
die frohe Botschaft auszustreun.
In Drangsal und in Dunkelheit
Schenkst du noch Licht und Fröhlichkeit.
3. Der Gotteswahrheit Bote bist.
Treu standest du zu Jesus Christ.
Hast fest das Gottesreich bezeugt
und dich dem Irrtum nicht gebeugt.
4. Sei du mit deiner Liebe Kraft
bei uns auf unsrer Pilgerschaft.
Schütz uns in allem Kreuz und Leid.
Weis uns den Weg zur Seligkeit.
Quelle: Bistum Dresden-Meissen
Kreuzweg
Wer mein Jünger sein will,nehme sein Kreuz auf sich
Kreuzweg zur Vorbereitung auf die Feier der Seligsprechung
mit Texten von Alojs Andritzki
Eine Handreichung des Bistums Dresden-Meißen
Zusammengestellt von Klemens Ullmann
Einführung:
Eine Kreuzwegandacht mit Worten von Alojs Andritzki, die er in Briefen aus der Gestapo-Haft und aus dem KZ Dachau geschrieben hat. Kaplan Alojs Andritzki wurde im Januar 1941 von der Gestapo verhaftet, im Oktober 1941 ins KZ Dachau eingeliefert und dort am 3. Februar 1943 wahrscheinlich mit einer Giftspritze getötet. Wir erwarten seine Seligsprechung. Mit den Kreuzweg-Betrachtungen wollen wir uns auf dieses große Ereignis innerlich vorbereiten.
Gebet:
Treuer Gott, du stehst uns zur Seite, auf dich vertrauen wir. Wenn wir bedrängt und verfolgt werden, bewahre du uns vor dem Fall.
Lied: (Melodie: „O du hochheilig Kreuze…“)
Nun ziehen wir die Straße, die unser Herr gegangen, verraten und gefangen.
Wir hatten uns verloren, doch er hat uns gefunden und an sein Kreuz gebunden.
Wir ziehen seine Straße, er trägt das Kreuz uns allen, für uns ist er gefallen.
Für uns hat er gelitten, für uns ist er erstanden aus Jammer, Tod und Schanden.
O Kyrie eleison, wir singen deinem Namen das Hosianna. Amen
(„Magnifikat“ Juni 2010, S. 211/212) Text: Klaus Berg
(oder ein anderes Passionslied)
1. Station: Verurteilen – Jesus wird zum Tode verurteilt
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Matthäus berichtet: Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. – Er gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.
L. Am 15. Juli 1941 wurde vor dem Sondergericht beim Landgericht Dresden die Hauptverhandlung gehalten. Bereits seit dem 21. Januar saß Alojs Andritzki in Untersuchungshaft. Die Anklage lautete: „Ich klage Andritzki an, in der Zeit vom September 1940 bis Januar 1941 in Dresden und Pirna fortgesetzt gehässige, hetzerische und böswillige Äußerungen über leitende Persönlichkeiten des Staates und der NSDAP, über ihre Anordnungen und die von ihnen geschaffenen Einrichtungen gemacht zu haben …“
L. Bereits am 15. Februar 1941, einen Monat nach seiner Verhaftung, schrieb Kaplan Andritzki in einem Brief die folgenden Worte: „Es rückt nun langsam die entscheidende Stunde heran, wo ich vor dem Sondergericht mich zu verantworten habe. Nun ich zittere und bange als Mensch, vor Gericht stehen zu müssen. Doch als Christ, und vor allem als Diener des Allerhöchsten, habe ich das tiefe Vertrauen zu meinem lieben Vater im Himmel, dass alles gut wird, und darum harre ich mit innerer Ruhe all der Dinge, die da kommen. Darum beseelt mich der eine große Wunsch, den ich auch immer wieder als Bitte unserem Herrn vortrage, dass ihr alle ebenfalls von diesem Vertrauen und inneren Frieden erfüllt sein möget: ‚Gib uns deinen Frieden, o Herr!’“
V. Lasst uns beten für alle, die sich bemühen, Jesu Gebot der Feindesliebe zu befolgen: Für die verfolgten Christen: – dass sie Wege finden, trotz Anfeindungen an ihren Überzeugungen festzuhalten.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Für alle, denen Unrecht zugefügt wurde und die Wiedergutmachung verweigert wird, – dass sie ihr Herz rein bewahren und nicht verbittern.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil (GL 176.1)
2. Station: Sein Kreuz tragen – Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schulter
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Johannes berichtet: Sie übernahmen Jesus. Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe.
L. Bereits 1938 schrieb Alojs Andritzki: „Nehmen wir das, was er uns als Kreuz schickt, in Liebe auf uns, auch wenn es ein sehr schweres Kreuz ist …“
L. Im Dezember 1942 schrieb er aus Dachau an einen Jugendlichen der Hofkirchenpfarrei, der inzwischen zum Kriegsdienst eingezogen war: „Es ist wohl eine eigenartige Fügung Gottes, dass alles so gekommen ist. Der liebe Bruder Alfons, (sein leiblicher Bruder) gefallen, ich hier in Bewährung und Geduld und Du im Feld des Kampfes, aber allzeit bekennend ‚Dein Wille geschehe’, da kann nichts fehlgehen, alles ist gut und wird gut.“
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, du hast das Kreuz auf dich genommen und freiwillig getragen. Hilf uns, ja zu sagen zu allem, was uns schwer fällt.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Die Heiligen unserer Zeit tragen ihr Tun nicht lautstark zu Markte – lass ihr stilles Beispiel in unserer Welt Frucht bringen.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
3. Station: Erdrückt werden – Jesus fällt unter dem Kreuz
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Die Überlieferung berichtet: Als Jesus mit dem Kreuz nach Golgota ging, brach er unter der Last zusammen. Getrieben und gestoßen erhob er sich wieder und trug sein Kreuz weiter.
L. Am 2. März 1941 schrieb Alojs Andritzki aus der Untersuchungshaft: „Der Segen und die Kraft des dreifaltigen Gottes begleitet uns durch die Fastenzeit, damit wir teilhaben an der Auferstehung zum ewigen Leben. Zuvor aber müssen wir Staub werden, so wie Christus im Kreuzestod den Tribut an die Vergänglichkeit gezollt hat, da er in den Staub getreten wurde. Niemals habe ich diese Worte tiefer erfasst, als gerade jetzt.“
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, das Kreuz hat schwer auf dir gelastet. Hilf uns, dass wir von unseren Sorgen nicht erdrückt werden.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Wir bitten für alle, die sich in ihrem Leben an Kreuz und Leid stoßen, – dass sie nicht mutlos liegen bleiben.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
4. Station: Mitleiden – Jesus begegnet seiner Mutter
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Die Überlieferung berichtet: Maria hatte von der Verurteilung ihres Sohnes gehört und wollte die letzte Stunde seines Lebens bei ihm sein. So stand sie wartend am Weg.
L. Aus einem Brief von Alojs Andritzki aus dem Untersuchungsgefängnis Dresden am 30.4.1941: „Maria kennt ja unsere Schwierigkeiten; sie hat das irdische Tal der Tränen zur genüge gekostet; sie hat es überwunden in beispielloser Geduld und Liebe. Jetzt singen wir „Freu dich, Du Himmelskönigin“ alles Leid ist hin! So wird es auch bei uns sein, wenn wir Ihrem Beispiel folgen. Sie ist uns ja viel näher mit ihrem göttlichen Sohn, als wir es ahnen … Die tiefste Freude erfüllt mein Herz und alle immer wieder auftauchenden Gedanken der Verlassenheit, der Schwäche schwinden.“
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, die Nähe deiner Mutter hat dir Kraft gegeben, das Kreuz zu tragen. Hilf uns, dass wir wie Alojs Andritzki Kraft finden, auch in schweren Stunden bei Maria Trost und Halt zu finden.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Tröste die Mütter und Väter, die in Sorge um ihre Kinder sind: – Dass sie nicht müde werden im beständigen Gebet für sie.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
5. Station: Mittragen – Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Lukas berichtet: Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Cyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage.
L. Brief vom 30.3.1941: „Passionszeit! Christus ruft uns auf, ihm zu folgen. … “Nicht mehr Knechte nenne ich euch, sondern Freunde!“ Dem Freund gebührt es aber, mit dem Freund Freud und Leid zu teilen. Christus trägt das Kreuz für die Kirche, da können wir als seine Freunde nicht müßig zusehen – sondern mittragen. Simon von Cyrene durfte damals wirklich handgreiflich das Kreuz dem Herrn tragen helfen, ihm wurde es ungefragt aufgebürdet – da half kein Sträuben – und er trug es! Nun, mir ist es ähnlich ergangen. Die Natur, der Freiheitsdrang will [sich] aufbäumen, aber schon lastet die Schwere des Kreuzes auf der Schulter. So will ich tragen, da ich doch sehe, dass ich nur Freundschaftsdienst erfüllen darf. So wird es mir leichter, ja man wird froh. Man trägt es ja nicht allein – Christus trägt es ja mit.“
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, Simon von Cyrene half dir das Kreuz tragen. Gib den Gemeinschaften der Nächstenliebe immer neue Kraft aus Gebet und Betrachtung, dass sie deine Menschenfreundlichkeit tätig verkünden.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Wir bitten für alle, die keine Kraft mehr haben, denen das Kreuz zu schwer wird. – Gib ihnen Menschen, die tragen helfen.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesus Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
6. Station: Not lindern – Veronika reicht Jesus das Schweißtuch dar
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Die Überlieferung berichtet: Veronika, eine Frau aus dem Volk, sah den Leidenden und wollte ihm helfen. Sie band ihr Schweißtuch ab und reichte es Jesus. Blut, Schweiß und Schmutz zeichneten sein Bild in dieses Tuch.
L. Pater Maurus Münch, ein Mitgefangener von Alojs Andritzki, berichtet von dessen froh machendem und helfendem Wesen: „Wo andere beim Waschraumdienst stöhnten, hatte er nur ein helles Lachen. Abortdienst lag seiner Art gar nicht: aber wenn er draußen am Schrubben und Putzen war, lachte sein ganzes Gesicht, und immer hatte er auch dabei noch ein frohes Wort und einen feinen Witz auf den Lippen. Wer ihn am Morgen sah, war froh für den ganzen Tag.“
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, auf deinem Kreuzweg hast du Menschen gefunden, die dir gut waren. Hilf uns, die Not der anderen zu sehen und zu lindern.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Wenig zählt heutzutage der Einsatz für die Armen und Schwachen; – lass allen, die ihren Nächsten dienen, die Freude deiner Gegenwart zuteil werden.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
7. Station: Fallen – Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Die Überlieferung berichtet: Trotz der Hilfe des Simon von Cyrene war die Last des Kreuzes für Jesus zu groß, so dass er noch einmal stürzte, sich mühsam erhob und von neuem das Kreuz auf sich nahm.
L. Über die tatsächliche Lage im KZ durfte natürlich in den von der SS kontrollierten Briefen nicht geschrieben werden. Die schwere Arbeit auf der Plantage und die unsägliche Hungersnot waren groß. In einem Brief vom 18. Januar 1943, also einen Tag, bevor Alojs sich mit Hungertyphus auf dem Invalidenblock meldetet und wenige Tage vor seinem Tod, schieb er: „Die Gnade vermag alles. Man möchte manchmal niedergedrückt sein, aber sobald man den Blick aufs Ganze wirft, verliert man alles Bedrückte.“
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, du fällst zum zweiten Mal und wirst dennoch nicht mutlos. Hilf uns, Geduld zu haben und immer wieder aufzustehen.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Wir bitten für alle, die durch Schuld und Sünde niedergedrückt sind. – Gib uns und ihnen Mut zur Umkehr.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
Lied: „Das Weizenkorn muss sterben ….“ (GL 620)
8. Station: Sich begegnen – Jesus begegnet den weinenden Frauen
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Lukas berichtet: Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder.
L. Nach dem Tod seines Bruders Alfons, der im Krieg gefallen ist, und dem Tod von Kaplan Bernhard Wensch, dem Dresdner Jugendseelsorger, schrieb Andritzki: „Wie herrlich leben jetzt der liebe Bruder Alfons, wie freut sich jetzt Bernhard, der tapfer und schweigend alles ertragen hat – Vorbild für unsere Jugend – dass er den guten Kampf durchkämpfte [und] jetzt schon die Krone der ewigen Herrlichkeit tragen darf. Alfons, Bernhard und all die anderen, die beim Herrn sind, sind unsere Helfer und Fürsprecher. Darum werden auch unsere Mütter allen Schmerz überwinden im Glauben an den Herrn, der uns die Verheißung gegeben.
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, trotz deines Leidens siehst du noch die Not der anderen. Lass uns offen bleiben für jede Begegnung.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Wie bitten für alle Trauenden und Klagenden. – Dass sie im Glauben an das ewige Leben Hoffnung und Trost finden.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
9. Station: Am Boden liegen – Jesus fällt das dritte Mal unter dem Kreuz
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Die Überlieferung berichtet: Die letzten Meter des Kreuzweges sind ein steiler Aufstieg auf den Felsen Golgota, auf dem Hinrichtungen stattfanden. Jesus stürzte zum dritten Mal unter der Last des Kreuzes und erklomm mit letzter Kraft den Felsen.
L. Andritzki schreibt am 19. September 1942 an Propst Wilhelm Beier, seinem Pfarrer: „Das Opfer ist wohl schwer, man könnte es sich früher gar nicht so vorgestellt haben. Wie man in Geduld, Sanftmut und gegenseitigem Ertragen sich hier üben kann, übersteigt jegliches Erwarten. So meine ich aber, dass dadurch das Opfer vollkommener wird, je mehr ich gerade in diesen Tugenden voranschreite. Ich bitte Euch, mir darin auch durch Euer Gebet zu Hilfe zu kommen. Der Geist der Gottlosigkeit und Verzweiflung, an seiner göttlichen Liebe zweifelnder Geist, umweht einen allzu sehr. Wie soll man da die Zweifel nehmen, der Verzweiflung und Gleichgültigkeit Einhalt tun, die Liebe ausspenden, da sie nur materiell gesehen wird, Worte aber nur leere Phrasen bedeuten! Der heilige Geist möchte kommen, lasst uns ihn betend erwarten.“
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, deine letzte Kraft hast du gebraucht, um aufzustehen. Gib uns Hoffnung, wenn wir am Boden liegen und meinen, dass es nicht mehr weitergeht.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Wenn uns in allem Leid die Zweifel an dir überfallen, – dann stärke unseren Glauben.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
10. Station: Bloßstellen – Jesus wird seiner Kleider beraubt
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Johannes berichtet: Sie verteilten seine Kleider unter sich und warfen das Los um sein Gewand.
L. Der Mitgefangene von Alojs Andritzki, der damalige Kaplan Hermann Scheipers berichtet: Die letzten Worte, die Alojs an mich richtete waren: „Du, wir wollen sehen, dass wir zusammen bleiben.“ Das war als wir im Januar 1943, nur im Hemd bekleidet, über den Appellplatz gejagt wurden, um ins Krankenrevier eingewiesen zu werden.“
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, du wurdest bloßgestellt vor allen Menschen. Lass nicht zu, dass wir Menschen wegen ihrer Schwächen und Fehler vor anderen bloßstellen.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Wir bitten für alle, die verleumdet und so vor anderen bloßgestellt werden. – Lass sie wissen, dass du sie richtig verstehst.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
11. Station: Festnageln – Jesus wird an das Kreuz genagelt
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Lukas berichtet: Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den anderen links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
L. Alojs Andritzki schreibt in einem Brief vom 18. Oktober 1941 aus dem KZ Dachau: „Wenn der Herr scheinbar sein Antlitz von uns gewendet hat und wir gleichsam zu Boden gedrückt sind, lassen wir uns nicht beirren in der Liebe unseres himmlischen Vaters. Wenn wir aber jetzt nicht gerade als Sämann wirken können, so wollen wir wenigstens das Samenkorn sein, um zur Zeit der Ernte vielfältige Frucht zu bringen. So sind wir allzeit an jedem Ort fähig, dem Herrn und seiner Kirche zu dienen. Dank sei Gott!“
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, du bist ans Kreuz genagelt. Lass nicht zu, dass wir Menschen festnageln auf die Vorstellung, die wir von ihnen haben.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Wir bitten für die verfolgten Christen, die im Untergrund sind und ihrem Glauben nicht offen leben können. – Schenke ihnen Zuversicht und Starkmut in ihrem Bekenntnis.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
12. Station: Sich hingeben – Jesus stirbt am Kreuz
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Lukas berichtet: Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus.
L. Alojs Andritzki war typhuskrank am 19. Januar 1943 ins Krankenrevier eingeliefert worden. Er verlangte noch nach den Sterbesakramenten. Die Bitte wurde jedoch abgelehnt. Über dessen Tod am 3. Februar 1943 berichtet der Dachauer KZ-Priester Johann Maria Lenz aus Wien: „Ein sterbender Priester, Alojs Andritzki, lag zwei Betten weit entfernt von mir. (…) Als ich in meinem Typhusfieber merkte, dass es mit ihm zu Ende ging, raffte ich mich auf und schleppte mich zu Wastl, dem Pfleger. Hinweisend auf die Erlaubnis der Lagerführung, bat ich, man möge Pfarrer Seitz rufen. Und des ´Rotspaniers´ Antwort? ´ Er kriegt a Spritzen!´ – Morgens um vier Uhr begann sein Todesröcheln. Ich gab ihm noch schnell die Absolution – dann hatte er ausgelitten.“V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, du hast dich uns durch dein Sterben geschenkt. Gib uns Kraft, im Leben und Sterben dir treu zu bleiben.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Für die Opfer von Verbrechen und Gewalt, die ihren Peinigern verzeihen, – dass ihre Versöhnungsbereitschaft die Täter zu Reue und Umkehr bewegt.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, du hast dich uns durch dein Sterben geschenkt. Gib uns Kraft, im Leben und Sterben dir treu zu bleiben.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Für die Opfer von Verbrechen und Gewalt, die ihren Peinigern verzeihen, – dass ihre Versöhnungsbereitschaft die Täter zu Reue und Umkehr bewegt.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
13. Station: Hoffnung haben – Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
V. Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
A. Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
V. Matthäus berichtet: Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu. Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesus. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber.
L. Pfarrer Lenz aus Wien, der Zeuge des Todes von Alojs Andritzki war, berichtet: „Die Leiche wurde fortgezerrt, um – wie alle anderen – seziert und verbrannt zu werden. Der Weg durch den Kamin, ging durch das Krematorium.“ Die Urne Alojs Andritzkis wurde von Dachau nach Dresden befördert. Die Beisetzung der Aschereste erfolgte am 15. April 1943 auf dem Alten katholischen Friedhof in Dresden. Zahlreiche geistliche Mitbrüder und Gläubige nahmen an der Trauerfeier teil. Im April 2010 wurden die Urnen aus dem Grab genommen und im Februar in die Kathedrale übertragen.
V. Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, du hast deiner Mutter Maria Hoffnung gegeben. Gib uns Hoffnung, dass der Tod nicht das Ende ist. A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Wir bitten dich für alle, die keine Hoffnung mehr haben, – dass sie den Sinn ihres Lebens erkennen.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V. Wir bitten dich für alle, die keine Hoffnung mehr haben, – dass sie den Sinn ihres Lebens erkennen.
A. Wir bitten dich, erhöre uns.
V./A. Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. (GL 176.1)
Quelle: http://www.bistum-dresden-meissen.de/upload/pastoral/pdfs/Kreuzweg_A4.pdf
Gedicht
– Silja Walter
HEILIGER MANN
Der Herr,
der lebendige Gott,
unser Herr,
hieß dich waten
durch Wasser und Feuer,
durch Hasser und Schreier,
du wurdest verraten,
wie er,
Jesus Christ.
Ihm sei Ehr!
Der Herr,
der lebendige Gott,
unser Herr,
hieß dich gehen
im Kleinen, Geringen
zu weinen, zu singen
die Welt zu durchstehen,
wie er,
Jesus Christ.
Ihm sei Ehr!
Der Herr,
der lebendige Gott,
unser Herr,
ließ dich sterben,
mit ihm zu erlösen
die Erde vom Bösen,
um herrlich zu erben
sein Reich:
Jesus Christ.
Ihm sei Ehr!
Silja Walter (Quelle: Bistum Dresden-Meissen)
Gedicht:
Für Alojs Andritzki:
Baum
in den Stürmen der Zeit
Auch wenn
die Blätter fallen:
du stehst fest.
Kompass
in den Wüsten der Welt
Auch wenn
die Wege verworren:
du zeigst das Ziel.
Fels
in der Brandung des Meeres
Auch wenn
die Wogen sich türmen:
du hältst es aus.
Mensch
in der Nacht des Leidens
Auch unter
Drangsal und Schmerzen:
du bleibst dir treu.
Zeuge Christi
in Fesseln
Auch in Schwachheit und Tod:
du bleibst doch stark.
Klemens Ullmann (Quelle: Bistum Dresden-Meissen, http://www.bistum-dresden-meissen.de/front_content.php?idcat=1662)
Seliger Karl Leisner
Gebet
Herr, unser Vater! Du gabst unserem Bruder Karl ein begeisterungsfähiges Herz. Die Natur schaute er als dein Werk, den Menschen als dein Ebenbild. In Jesus Christus, dem Sohn Mariens, fand er die Krone der Schöpfung. Für ihn wollte er leben, für ihn suchte er in unermüdlichem Einsatz junge Menschen zu gewinnen. In einer Welt des Hasses glaubte er an die Liebe, schenkte er die Liebe, sehnte er sich nach der Verwirklichung deines Reiches auf Erden. Er bat um deine Führung für sein Leben. Du führtest ihn auf dem Weg des Kreuzes zur Vollendung. Möge seine Fürsprache der Versöhnung der Völker dienen und dem Frieden unter den Menschen.
Quelle: mit Dank übernommen vom Internationalen Karl Leisner Kreis: http://www.karl-leisner.de/biographie/
Meßformular: Texte zur Feier der Eucharistie
möglich an seinem Gedenktag, 12. August
Zum Einzug
Vor der Subdiakonenweihe schrieb Karl Leisner am 25. Februar 1939 in sein Tagebuch:Jetzt geht es auf das letzte Liebeswort für das ganze Leben zu, mit aller Lust und allem Leid gesprochen – wie jedes Liebeswort, auch unter Menschen, die sich restlos einander lieben und weihen wollen. – Ich spreche „Ja, Vater”, weil Gott zu mir gesprochen „Ja, du bist mein lieber Sohn”. – Ich kann und will nicht mehr anders und koste es das Leben des Kreuzes; und das kostet es ganz sicher mehr als ich es aussprechen kann. Aber ich ahne es. Herr, ich entscheide mich frei für Dich, Dir gehört mein Leben und Sterben!Wir bereiten uns für die Feier von Tod und Auferstehung des Herrn.
Zum Schuldbekenntnis und Kyrie
Herr Jesus Christus, du schenkst uns deinen Heiligen Geist, damit wir das Rechte suchen.
Kyrie eleison!
Wir aber haben uns nicht von deinem Geist begeistern lassen, wir waren müde und lustlos.
Christe eleison!
Den Atem deines Geistes haben wir nicht vernommen.
Kyrie eleison!
Tagesgebet
Herr, unser Gott, du hast dem seligen Priester Karl Leisner
eine leidenschaftliche Liebe zu Christus geschenkt.
Diese bezeugte er bis zum Martyrium, das er für die Jugend der Kirche auf sich nahm.
Gib auch uns auf seine Fürsprache die Kraft, als unerschrockene Zeugen
für das Evangelium einzutreten und so dein Reich der Wahrheit
und der Gerechtigkeit sichtbar zu machen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Lesung: Offb 7,9-10.15-17
Antwortpsalm Ps 16 (15)
R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. +
Ich sage zum Herrn: «Du bist mein Herr; *
mein ganzes Glück bist du allein.»
Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; *
du hältst mein Los in deinen Händen.
R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe.
Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. *
Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
Ich habe den Herrn beständig vor Augen. *
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.
R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe.
Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; *
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
Du zeigst mir den Pfad zum Leben. + Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle,
zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.
R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe.
Ruf vor dem Evangelium
Halleluja. Halleluja.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden; denn ihnen gehört das Himmelreich. (vgl. Mt 5,10)
Halleluja.
Evangelium: Mt 10,17-22
Fürbitten
P. Gott, beim Gedenken des seligen Karl Leisner bitten wir dich um Gaben und Gnaden, die du selbst ihm verliehen hast. Laß uns mit Dankbarkeit und Liebe auf die Fürsprache des Seligen bitten:
V. Gib den Christen Mut, ihren Glauben zu bekennen, sei es gelegen oder ungelegen. – Stille – Gott, unser Vater!
A. Wir bitten dich, erhöre uns!
V. Gib allen Menschen ein dankbares Herz für ein gutes Elternhaus und hilfreiche Wegbegleiter auf dem Weg zu dir. – Stille – Gott, unser Vater!
V. Gib den Erwachsenen ein Herz für die Jugend, laß sie Ausstrahlungskraft besitzen und ein überzeugendes Beispiel für sie sein. – Stille – Gott, unser Vater!
V. Mache die Jugend politisch aufgeschlossen, weitsichtig und mutig. – Stille – Gott, unser Vater!
V. Segne alle Priester in ihrem Dienst an den Menschen und schenke ihnen Freude in ihrem Dienst. – Stille – Gott, unser Vater!
V. Laß alle Christen aufgeschlossen sein für die Ökumene und gib uns ein weises und weites Herz für die Belange Europas. – Stille – Gott, unser Vater!
V. Laß uns dankbar unserer Verstorbenen gedenken und ihr Andenken in Ehren halten. – Stille – Gott, unser Vater!
P. Gott, unser Vater, du hast unseren Bruder Karl Leisner in der Nachfolge Christi bis zur Höhe des Kreuzes geführt. Er opferte sein Leben für die Jugend, für die Versöhnung der Völker und für ein christliches Europa. Auf seine Fürsprache erhöre unsere Bitten durch Christus unsern Herrn.
Gabengebet
Gott, unser Vater,
am Gedenktag des seligen Karl Leisner
rufen wir zu dir: gewähre uns jene Treue
im Bekenntnis zu deinem Namen,
die du ihm geschenkt hast, und nimm unsere Gaben an,
wie du das Opfer seines Lebens angenommen hast.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Nach der Kommunion
Folgende Texte von Karl Leisner wurden bei der Eucharistiefeier anläßlich seiner Seligsprechung in Berlin am 23. Juni 1996 während der Austeilung der Kommunion vorgetragen:
- Ich bin niedergekniet und habe Gott gedankt und ihn gebeten, mir den rechten Platz im großen Zusammenhang der Dinge zu geben.
- Alles ist Gnade und Berufung. Herr, wohin willst Du mich? Dahin gehe ich, auch in Nacht und Not und Leid.
- Jesus Christus, mein Erlöser und Gott, Du kennst mich besser als ich mich kenne. Du hast mich berufen, Du weißt warum. Es war ein seltener Weg oft, den Du mich gehen ließest und führtest. Für mich bleibt er ein Geheimnis. Aber ich vertraue Deinem Herzen mehr als meiner kleinen menschlichen Einsicht.
- Herr, lehr mich Deinen Willen erkennen und gib mir den Mut und die Kraft, in Demut und ohne alle Menschenfurcht ihn zu vollbringen. Herr, mache mich frei.
Weitere mögliche Texte sind auf unserer Internetseite Seite bei den Texten über den Seliger Karl Leisener zu finden, unter Zitate.
Schlußgebet
Herr, unser Gott, du hast im Leben des seligen Karl Leisner das Geheimnis des Kreuzes aufleuchten lassen.
Stärke uns durch das Opfer, das wir gefeiert haben, damit wir in der Nachfolge Christi ausharren
und in deiner Kirche zum Heil der Menschen wirken.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.
Quelle: http://www.karl-leisner.de/messformular.html
Seliger Gerhard Hirschfelder
Inhalt
Gebet
Guter Gott, du hast uns deine Schöpfung geschenkt und jedem seinen Auftrag für diese Welt gegeben. Du hast Gerhard Hirschfelder zum Priester in deiner Kirche berufen. Er hat deine Liebe und Hingabe unter den Menschen verkündet und gelebt. In der Nachfolge deines Sohnes fand er die Kraft, seinen Glauben zu bekennen und in menschlicher Ohnmacht priesterlich für andere zu leben und zu wirken. Auf seine Fürbitte bleibe auch uns nahe und verbinde uns mit deinem Sohn Jesus Christus, der mit dir lebt und uns liebt in Ewigkeit.
Prof. Dr. Hugo Goeke
Gerhard-Hirschfelder-Lied
Nach der Melodie „Wohl denen, die da wandeln“ (GL 614)
1. Wir ehr’n zu dieser Stunde
dich, Schlesiens großen Sohn.
Das Lob aus unserm Munde
preist dich vor Gottes Thron.
Du warst in gottvergessner Zeit
gehorsam Gott, dem Einen,
dem du dich ganz geweiht.
2. Du Sel’ger, den Gott sandte
den Menschen deiner Zeit,
der Gottes Recht bekannte,
zum Zeugnis stets bereit,
du brachtest Hoffnung, machtest Mut
den Schwachen, den Verzagten,
hilfreich und herzensgut.
3. Nicht feige sich zu tarnen
war deines Lebens Art.
Du wolltest wecken, warnen
mit Worten, klar und hart.
Du sagtest: „Wer den Glauben reißt
aus unsrer Jugend Herzen,
der ist von Teufels Geist.“
4. Du Mann voll Geist und Glauben,
Gott selbst war dir genug.
Du ließest dir nicht rauben,
was dich im Leben trug.
Du sätest Glaubensmut im Land,
heut’ ernten wir Versöhnung,
Feindschaft ein Ende fand.
5. Du gingst mit deinem Leben
in Christi Opfer ein.
Du wolltest dich nur geben,
ein Licht für andre sein.
Du littest Unrecht, Haft und Leid,
verfolgt ob deines Mutes,
Vorbild für jede Zeit. (Winfried Offele)
Tagesgebet und Stundengebet
Tagesgebet
Allmächtiger und barmherziger Gott, du hast den seligen Priester und Märtyrer Gerhard berufen,
in den Herzen junger Menschen die Liebe zu Christus zu stärken;
gib uns auf seine Fürsprache die Kraft, den Glauben treu zu bezeugen
und uns für Versöhnung und Frieden einzusetzen.
Durch unseren Herrn Jesus Christus.
Seliger Gerhard Hirschfelder, Priester und Märtyrer
Der Selige Gerhard Hirschfelder, 1907 in Schlesien geboren, wurde am 31. Januar 1932 in Breslau
für die zum Erzbistum Prag gehörende Grafschaft Glatz zum Priester geweiht. Als Kaplan und Jugendseelsorger
geriet er durch seinen kompromisslosen Einsatz für die Jugend in Konflikt mit den Machthabern
seiner Zeit. Aufgrund einer Predigt, in der er unter amderen sagte: „Wer der Jugend den Glauben
an Christus aus dem Herzen reißt, ist ein Verbrecher“, wurde er verhaftet und später ins Konzentrationslager
Dachau eingeliefert. Hier starb er am 1. August 1942 an Misshandlung, Unterernährung
und Entkräftung.
Commune-Texte für Märtyrer
LESEHORE
ZWEITE LESUNG
Aus dem Kommentar zu den Paulusbriefen des Seligen Gerhard Hirschfelder, geschrieben vor dem Transport ins Konzentrationslager Dachau (Franz Jung [Hg.], Aus dem Nachlass des seligen Gerhard Hirschfelder, Münster 1999, 14-15)
Über allem aber steht die Liebe zur Gemeinde
Wo ein Priester in eine Gemeinde gestellt ist, da erwarten die Gläubigen auch von ihm, dass er wirklich
für sie da ist; zu ihm kommen sie mit soviel Sorgen und Nöten, dass oft ein Priester einer großen
Gemeinde voll besetzt ist mit Besuchern, die ihr Leid klagen und Trost und Hilfe haben wollen. Man
fühlt es deutlich, was Paulus 2 Kor 11,29 meint mit dem „täglichen Andrang“. Da heißt es, ungeheure
Geduld haben, seine Nerven beherrschen, wenn sie in der Mittagsstunde oder am späten Abend oder
sonst zu ungelegener Zeit kommen. Wie oft könnte da ein unbedachtes Wort das Leid vermehren, einen
ungeheuren Abstand schaffen zur Gemeinde. Wohl kann man mit ruhigen Worten abweisen und zu anderer
Zeit bestellen, aber Vorsicht! Der hl. Paulus hat das schöne Wort geprägt: „Allen alles zu werden.“
Wir dürfen den Menschen weder Herz noch Hand verschließen. Unsere Augen müssen stets voll
Liebe blicken, auch wenn vorher unsere eigene Sorge übergroß wurde. Jeden mit derselben Freundlichkeit,
ja wie ein Vater (1 Thess 2,12), wie eine Mutter (Gal 4,19; 1 Thess 9,7) müssen wir den Ersten wie
den Letzten aufnehmen. Ohne Vorurteil anhören, ist gewiss nicht leicht. Den Schwachen ein Schwacher
werden, ist sicher ein gutes Mittel der Seelsorge, aber hierin nicht stehen bleiben, sondern sie höher
führen, also stark machen! Wo ein Priester nicht Vater und Helfer der Armen wird, ist sein Arbeiten
fruchtlos. Das heißt nicht, für Reiche nichts übrig haben; auch sie und gerade sie haben Anspruch auf
den Priester. Kein Stand darf dem anderen vorgezogen werden, wenn wir allen alles werden sollen.
Pauli Liebe zur Gemeinde ist aber mit dem Wort „Allen alles werden“ nicht erschöpft.
Wir müssen unbedingt seine Opferbereitschaft für die Gemeinde einschließen (2 Kor 12,15; Kol 1,24).
Wohl ist mancher alt gewordene Priester bereit zum Opfer für seine Gemeinde, doch hängt nicht gerade der
junge Priester am Leben? Und wenn schweres Leid, Krankheit, Sorge ihn niederdrücken; denn auf einmal
möchte er sterben, und Paulus sagt (Phil 1,24): „Im Fleische zu bleiben ist notwendig euretwegen.“
Das ist wirklich selbstlose Liebe zur Gemeinde. Wahre Liebe zur Gemeinde schließt auch ein, dass
wir ein klares Arbeitsziel vor Augen haben, nicht nur Missstände abstellen, sondern auch ein positives
Ziel erarbeiten. Der hl. Paulus hat so eines vor Augen (Kol 2,1). Nur so kann der Priester rechte
Arbeitsfreude haben. Es wird aber auch manches ernste, strenge Wort notwendig sein, das seine Wirkung
nicht verfehlt, wenn es mit Liebe gesprochen wird (1 Kor 4,14; 2 Kor 2,4).
Wir dürfen uns als Vater der Gemeinde nicht davor scheuen.
Oft verschweigt ein Priester, der seine Gemeinde nicht beleidigen will, manches, was gesagt werden müsste.
Das ist falsch, die Gemeinde hat so den größten Schaden. Tadelnde Worte müssen freilich sehr überlegt
werden, dann werden sie zwar der Gemeinde weh tun, aber nicht verletzen.
RESPONSORIUM Mt 5,11-12.10
R Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise
verleumdet werdet. * Freut euch und jubelt, euer Lohn im Himmel wird groß sein.
V Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.* Freut
euch und jubelt, euer Lohn im Himmel wird groß sein.
ORATION
Allmächtiger und barmherziger Gott, du hast den seligen Priester und Märtyrer Gerhard berufen, in
den Herzen junger Menschen die Liebe zu Christus zu stärken; gib uns auf seine Fürsprache die Kraft,
den Glauben treu zu bezeugen und uns für Versöhnung und Frieden einzusetzen. Durch unseren Herrn
Jesus Christus.
Quelle: Diözese Münster, PDF
Seliger Carl Lampert
Liturgische Texte für die Heilige Messe
Kyrie-Rufe
Herr Jesus Christus,
du hast uns ein Beispiel der Liebe gegeben: Herr, erbarme dich unser!
Du hast uns in deine Nachfolge gerufen: Christus, erbarme dich unser!
Du willst, dass wir Zeugnis ablegen in dieser Welt: Herr, erbarme dich unser!
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
du hast uns heute versammelt, um am 60. Todestag der Provikar Carl Lampert seiner zu gedenken, Er ist deinem Sohn nachgefolgt und hat durch den Tod ein Zeugnis seines Glaubens abgelegt.
Ermutige auch uns, im Alltag nach deinem Willen zu suchen und durch unser Leben dafür einzustehen.
Das bitten wir durch unseren Herrn Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und liebt in alle Ewigkeit. AMEN.
Fürbitten
Wir beten zu Jesus Christus, der uns versprochen hat, dass er sich zu jedem bekennt, der sich zu ihm bekennt:
– Herr Jesus Christus, schenke der Kirche viele Männer und Frauen, die durch ihr Leben Zeugnis für dich abgelegt und so glaubwürdig überzeugen.
– Bleibe denen nahe, die ihres Glaubens wegen verfolgt werden und lass auch dort, wo die Wahrheit behindert wird, Christus dennoch bekannt werden.
– Nimm von uns die Angst und Anpassungssucht und verleihe uns den Mut, unseren Glauben offen vor den Menschen zu bekennen.
– Lass uns im Andenken an Provikar Lampert in der Nachfolge zu dir und im Mut zum Glaubenszeugnis wachsen und reifen.
Treuer Gott, wir bekennen uns zu Jesus Christus, deinem Sohn. In ihm hast du uns angenommen. Darum dürfen wir auf Erhörung hoffen – heute, morgen und alle Tage. AMEN.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
diese Gaben sollen ein sichtbarer Ausdruck dafür sein, dass wir zu dir gehören und für dich leben wollen. Mach uns treu in deinem Dienst und mutig, für dich im Alltag Zeugnis abzulegen. Darum bitten wir durch Christus Jesus im Heiligen Geist. AMEN.
Memento
… für alle, die um ihres Glaubens und ihrer Überzeugung willen verfolgt werden …
Friedensgruß
Herr Jesus Christus,
du willst, dass die Menschen miteinander in Frieden leben.
Wir bitten dich heute besonders für Menschen, die in Krisenregionen der Welt leben (müssen). Zeige Politikern Wege auf, wie sie die sinnlosen Kriege beenden können. Lass uns gegenüber allem Leid und Elend nicht stumpf und kalt werden, sondern stärke in allen die Bereitschaft zu helfen. Vor allem lass uns dort, wo wir leben und arbeiten, Schritte und Zeichen des Friedens setzen.
So möge uns sichtbar und erfahrbar werden, was dein Geschenk an uns ist: Shalom – Friede.
Dankgebet
Herr unser Gott,
schenke uns durch dieses Heilige Sakrament deine Gnade. Ermutige uns durch das Glaubenszeugnis des Provikar Carl Lampert, deinem Sohn Jesus Christus in Treue nachzufolgen. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit mit dir und dem Heiligen Geist lebt und liebt in alle Ewigkeit. AMEN.
Segen
Gott, unser Vater,
segne euch mit allem Segen des Himmels,
damit ihr rein und heilig lebt.
AMEN.
Er lehre euch durch sein Wort der Wahrheit
und bilde euer Herz nach dem Evangelium Christi.
AMEN.
Er schenke euch jene geschwisterliche Liebe,
an der die Welt die JüngerInnen Christi erkennen soll.
AMEN.
Das gewähre euch der dreieinige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
AMEN.
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Gestaltet von Pfr. Wilfried Blum, Göfis