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Der Südtiroler Josef Mayr-Nusser, wird 2017 seliggesprochen. Er starb auf dem Weg in das KZ Dachau, wie der selige Domprobst Bernhard Lichtenberg aus Berlin.
* 27. Dezember 1910 in Bozen;
† 24. Februar 1945 bei Erlangen auf dem Weg nach Dachau
Papst Franziskus hat das Martyrium des 1945 auf dem Weg ins KZ Dachau gestorbenen Südtiroler NS-Kriegsdienstverweigerers Josef Mayr-Nusser (1901-45) bestätigt und damit den Weg zu dessen Seligsprechung freigemacht. Die Feier zur Seligsprechung von Mayr-Nusser werde am 18. März 2017 in Bozen stattfinden.
Der künftige Selige war „ein überzeugter und überzeugender Christ, der Stellung bezogen und Farbe bekannt hat“. Mayr-Nusser hat aus der biblischen Überzeugung gehandelt, „dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen“.
Bischof Muser von Bozen-Brixen: „Ich verstehe diese mutige und unbequeme Gestalt, die uns mit einem dunklen und für viele leidvollen Kapitel unserer Geschichte konfrontiert, vor allem als einen glaubwürdigen und konsequenten Zeugen, der dem eigenen Gewissen folgt; einem Gewissen, das sich ausrichtet am Evangelium und an der Lehre der Kirche.“
Josef Mayr-Nusser wurde 1910 in Bozen geboren. In einem religiösen Umfeld aufgewachsen, schloss er sich der Katholischen Jugend an. Nach dem sogenannten Optionsabkommen zwischen Hitler und Mussolini im Jahr 1939 entschloss er sich trotz des massiven Drucks der Nationalsozialisten zum Verbleib in Südtirol und trat dem Andreas-Hofer-Bund bei.
Am 26. Mai 1942 heiratete er Hildegard Straub und hatte mit ihr einen Sohn, Albert Mayr. Nach dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten im Herbst 1943 und dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht wurde Mayr-Nusser im September 1944 zum deutschen Militär eingezogen. Er wurde dabei der Waffen-SS zugeteilt. Nachdem er am 4. Oktober 1944 in Konitz in Ostpreußen aus Gewissensgründen den SS-Eid verweigert hatte, wurde er zum Tod verurteilt. Auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau starb Josef Mayr-Nusser am 24. Februar 1945 in einem Viehwaggon bei Erlangen an den Folgen der Haft. 1958 wurde seine sterbliche Hülle nach Südtirol überführt und 1963 an der Außenmauer der Kirche von Lichtenstern am Ritten beigesetzt.
Quelle: Pfarrer Klemens Kiser, Aus kath.net, 9. Juli 2016