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Verein Selige Märtyrer
von Dachau e. V.
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1. Einleitung

In der Kapelle des Klosters Heilig Blut, nördlich der Gedenkstätte des KZ Dachau, steht im Altarraum links in einer kleinen Nische eine hölzerne Marienstatue. Vielleicht von Besuchern übersehen, ist ihre Geschichte und ihre spirituelle Bedeutung wert, darüber einen Artikel zu schreiben. Die Statue stammt aus der Kapelle der Priesterblocks (in der Baracke 26) des KZ Dachau. Auf abenteuerliche Weise 1943 ins KZ gelangt, war sie den gefangenen Geistlichen und vielen Laien, die verbotenerweise auch die Kapelle zu Gottesdienst und Gebet besuchten, ein großer Trost in ihrem Leid. Es wurden und werden Gebetserhörungen berichtet. Bis heute wird sie verehrt unter dem Namen, den ihr die gefangenen Geistlichen gaben: „Unsere Liebe Frau von Dachau“.

Vertrauen auch wir heute Ihrer Fürsprache! Unsere Liebe Frau von Dachau, bitte für uns!

2. Geschichte

Die Statue stammt aus der Kapelle des Priesterblocks im Block Nr. 26 des KZ Dachau, wie man an der Tafel unter der Figur lesen kann. Verwundert können wir uns fragen: Im KZ, in dem Geistliche gefangenen waren und aus Glaubenshass ermordet wurden, war eine Madonnenstatue?

Die Statue wurde 1939 oder 1940 in Breslau vom Künstler E. Hoepker geschnitzt. Leider ist uns über diesen Künstler nichts bekannt. Schon 1940 erwarb sie P. Paul Hiller, Superior der Salvatorianer in Jägerndorf, für die Kapelle seines erst 1902 errichteten Klosters, das zu dieser Zeit im Gebiet der Diözese Olmütz lag.

Es ist nicht klar, ob das Kloster im Zuge des Klostersturms durch den NS-Staat aufgelöst wurde, wie es eine Quelle darlegt. P. Paul Hiller wurde am 22.05.1941 von der Gestapo wegen seiner Predigten verhaftet, während er auf Reisen war, und am 25.08.1941 ins KZ Dachau eingeliefert.

Das KZ Dachau bestand von März 1933 bis zur Befreiung durch amerikanische Truppen Ende April 1945. Politische Gefangene, jüdische Mitbürger, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter etc. waren dort inhaftiert. Zu den politischen Gefangenen gehörten insbesondere Kommunisten, Sozialdemokraten, Monarchisten, nach 1938 auch österreichische Politiker, die gegen den Anschluss an Hitlerdeutschland waren. Andere Gruppen von Gefangenen waren sog. Berufsverbrecher (Strafgefangene), Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und andere Menschen, die nicht in die Pläne der nationalsozialistischen Regierung passten. Von 200.000 Gefangenen (incl. Außenlagern) starben im KZ Dachau 42.000 Häftlinge.

Ab 1940 bis zur Befreiung 1945 wurden gefangene Geistliche aus allen KZs und Gefängnissen des deutschen Reiches und aller eroberten Länder ins KZ Dachau verlegt und in 3 gesondert abgegrenzten Blöcken untergebracht, Priesterblöcke genannt von den Gefangenen, Pfaffenblöcke von den bewachenden SS-Männern. Insgesamt 2.800 Geistliche bildeten eine internationale und ökumenische Gemeinschaft des Leidens und Betens. Die größte Gruppe kam mit 1.800 Geistlichen aus Polen, die zweitgrößte Gruppe mit über 500 Geistlichen aus Deutschland und Österreich. Über 1000 Geistliche wurden im KZ Dachau ermordet, rund 900 Männer davon stammten aus Polen.

1941 wurde nach Abschluss von Verhandlungen mit dem hl. Stuhl und der Deutschen Bischofskonferenz die Errichtung einer Kapelle in einem der Priesterblöcke befohlen, um den Geistlichen die Möglichkeit zu geben, dort täglich Messe zu feiern. Das wurde von ihnen als Wunder und große Hilfe empfunden. Ein intensives geistliches Leben wurde dadurch möglich, das auch große Auswirkungen ins ganze Lager hatte. Den gefangenen Kameraden, die die Kapelle offiziell nicht betreten durften, wurde die heilige Kommunion heimlich und unter Lebensgefahr herausgeschmuggelt. Es existieren auch einige Zeugnisse von Laien-Häftlingen, die trotz Verbot täglich die heilige Messe in der Kapelle besuchten. Diese so vielen kostbare Kapelle wurde nach und nach heimlich von den gefangenen Geistlichen immer mehr ausgestattet und geschmückt.

1941 wurde ein Madonnenbild von Maria Spötl auf der Kredenz, rechts vom Altar, aufgestellt[1]. Außerdem: „An der Rückwand der Kapelle hing ein schöner farbiger Druck der sixtinischen Madonna von Raffael (98x71cm) im breiten Rahmen; es war eine Spende des Stadtpfarramtes Dachau.“[2]

Den Geistlichen war schon vor 1943 die Verehrung der Gottesmutter Maria sehr wichtig und ein großer Trost. Der selige Alojs Andritzki (ermordet 1942 im KZ Dachau) berichtete davon 33-mal in seinen Briefen aus dem KZ Dachau. Beispiele daraus zeigen in welcher Art die Verehrung der Gottesmutter zu dieser Zeit gepflegt wurde: „… gedenken wir der lieben Königsmutter, der starken und doch so zartfühlenden himmlischen Frau. Ihr zu Ehren bringen wir die schönsten der Frühlingsblumen. Auch ich bin dabei, wohl jetzt nicht mit sichtbaren, aber dafür mit innigerer Hingabe mit geistlichen Blumen. Vor allem die beiden der Geduld und Liebe will ich aufopfern…“[3] Auch bezeichnet er die Mutter Gottes als „Ursache unserer Freude.“[4]

Ein weiteres Zitat von ihm lautet: „…Sie ist ja unsere Mutter, die beim lieben Gott Fürsprache einlegt zur beständigen Wohlfahrt des Leibes und der Seele, damit wir befreit werden von den Leiden dieser Zeit und ewiger Freude teilhaftig werden.“[5]

 

P. Johannes Maria Lenz SJ, ebenfalls gefangen im KZ Dachau, berichtete vom ersten Gottesdienst in der neuerrichteten Kapelle im KZ Dachau, Block 26, bei dem die Mutter Gottes schon eine sehr große Rolle spielte:

„Am 21. Jänner 1941 sollte das erste heilige Opfer in der neuen Kapelle gefeiert werden. Doch siehe — es fehlten Wein und Hostien, die wesentlichen Opfergaben! Die Priester jedoch waren hier und warteten. Rasch entschlossen hielt unser Lagerkaplan mit uns eine kurze Andacht: die Marienlitanei und hierauf im Choral das 'Salve Regina'. Eine Marienandacht war also die erste kirchliche Feier in der neuen Kapelle vor dem ersten heiligen Meßopfer.“[6] „…Und Maria, sie kam ohne Unterlaß zu ihren Dachauer Priestern als unsere große Priestermutter, Sie kam in jeder heiligen Messe auf den Anruf des Priesters. Sie kam in jedem Ave Maria, das wir beteten. Sie kam in jedem geistlichen Gespräch um sie, der wir ja die Gnade des Priestertums verdanken. Sie kam in jedem Marienbildchen, das wir zufällig mit dem Brevier ins Lager hinein gerettet hatten. Sie kam in der tausendfach wiederholten Hoffnung, daß sie uns befreien werde, in den endlosen Wünschen, daß unsere Rettung an einem Marienfeste erfolgen möge. Tatsächlich war die große Wendung im Hungersterben 1942 gerade zum Feste Mariä Himmelfahrt gekommen. ...“[7]

Eine wichtige Rolle spielte auch das Rosenkranzgebet. Heimlich wurde, allein oder gemeinsam, an den Arbeitsstätten und im Wohnblock, beim Spaziergang auf der Lagerstraße und bei der Wartezeit auf dem Appellplatz Rosenkranz gebetet. P. Henryk Maria Malak SJ aus Polen berichtet, dass die 10 Worte auf dem Dach des Hauptgebäudes ihm als Zählhilfe für die 10 Ave Maria dienten.[8]

 

Auch der selige P. Engelmar Unzeitig berichtete über das Rosenkranzgebet in einem Brief im Oktober 1941[9]. Zum Beten nahmen die Geistlichen ihre Finger[10] oder bastelten unter anfangs extrem großem Risiko Rosenkränze selber, oder gaben anderen Häftlingen den Auftrag dazu und bezahlten diese dann mit Lebensmittel aus den Paketen aus der Heimat.[11]

 

Als nach der Besetzung Italiens eine große Zahl italienischer Gefangenen ins KZ Dachau kamen, beobachtete Malak auch viel Rosenkranzgebet in den Blöcken gefangener Laien.[12]

Der tschechische Priester Bedrich Hoffmann berichtet in seinem autobiografischen Buch "and who will kill you..." von seinem Mariengebet: „Mutter Gottes, ich flehe dich an, nimm mich in deine Arme und hilf mir, diesen Tag zu überstehen, ohne dass mir etwas zustößt“[12a]

Aus dem Hungerjahr 1942 wird von einer gemeinsamen Mariennovene berichtet an Maria Himmelfahrt: „Ein Gebetssturm in höchster Lebensnot. Maria sollte uns retten nach Gottes heiligem Willen – oder uns sterben lassen mit Ergebung in Gottes heiligen Willen. Maria hat geholfen…. So hatte uns Gott gerettet durch die Mutter Gottes.“, so berichtet P. Lenz.[13]

Er sah die Veränderungen der Bedingungen im Lager durch die neue Lagerleitung (Kommandant Weiß) und die Verbesserungen, wie die Erlaubnis Pakete zu erhalten, als eine Gebetserhörung in höchster Not. Dazu gehörte auch, dass ab dem 13.08.1942 (wenigstens) deutsche Geistliche nicht mehr auf Invalidentransport in die Vergasung geschickt werden durften. Die Geistlichen Scheipers, Maring, Berndl und Binder wurden so vor dem sicheren Tod gerettet. Auch zu den pseudomedizinischen Versuchen wurden keine deutschen Geistlichen mehr ausgewählt. Polnische Geistliche mussten beides weiterhin erleiden. 1942 bekamen Priester einen Anspruch auf normale Behandlung im Revier, wie alle anderen Häftlinge, davor war das oft nicht möglich gewesen.[14] Alles Gebetserhörungen auf die Fürsprache Mariens, nach P. Lenz.

Da schon Kreuzwegbilder und andere Gegenstände zur Ausstattung der Kapelle mit Paketen ins Lager gekommen waren[15], schien es möglich auch eine Marienstatue auf diese Weise zu erlangen.

Aus der Sicht vieler Gläubiger fehlte nämlich eine Marienfigur als Zentrum der Andacht und der Gebete sehr. Davon schrieben die beiden gefangenen Geistlichen, P. Paul Hiller aus dem Salvatorianerkloster in Jägerndorf und Regens Karl Schrammel[16] aus Freudenthal in Schlesien[17], nach anderer Quelle aus Heizendorf[18] (Gemeinde im Landkreis Jägerndorf[19]), ihrem Bischof Josef Martin Nathan aus dem Generalvikariat Branitz. Karl Schrammel war es gelungen unter Lebensgefahr heimlich Briefe, an der Lagerzensur vorbei, aus dem Lager hinaus zu versenden. In einem dieser Briefe konnte er um eine Madonnenstatue für die Lagerkapelle bitten.

 

Generalvikar Weihbischof Josef Martin Nathan aus Branitz[20] schickte nach Aufhebung des Paketverbots Ende 1942 viele Lebensmittelpakete ins KZ Dachau an die hungernden Priester. Er wusste von einer Marienstatue aus dem von den Nazis aufgelösten Kloster Jägerndorf und bat darum, diese Statue den gefangenen Geistlichen im KZ Dachau zu überlassen.[21]

 „Wir hüllten die Statue in eine Decke und fuhren sie nachts auf einem Schlitten – es lag tiefer Schnee – ins Jugendorfer [sic] Pfarrhaus.“[22] Von dort wurde sie durch Weihbischof Nathan ins KZ Dachau geschickt. Nach einer anderen Quelle wurde die Statue in einen Sack gepackt unter einen Lastwagen gebunden, der ins KZ Dachau fuhr und so an den Wachen vorbei geschmuggelt.[23]

 

Zeugen gibt es für eine andere Variante: Da es ab Herbst 1942 erlaubt war Pakete mit Lebensmitteln u. ä. ins Lager zu senden, war das grundsätzlich möglich die Statue in einem Paket zu versenden. Ein Paket mit der Marienfigur traf kurz vor Ostern 1943 im KZ Dachau ein.

1943 wanderte der Marienaltar auf die andere Seite, als eine 1,10 m große Madonnenstatue in die Lagerkirche kam. Es handelte sich um die Figur, die unter dem Namen "Unsere Liebe Frau von Dachau" noch heute bekannt ist. Sie war vom Breslauer Holzschnitzer E. Hoepker geschnitzt worden und stand in einer Hauskapelle der Salvatorianer in oder bei Breslau. Am 25. April 1943 kam sie in einem Sack, unter einen Lastwagen gebunden, als Geschenk ins Konzentrationslager, in die Priesterbaracke. Die Häftlinge Georg Schelling und Johannes Sonnenschein erinnerten sich an die glücklichen Umstände, die eine Aufstellung der Figur in der Kapelle ermöglicht haben“[24]:

"Als das ungewöhnlich umfangreiche Paket in Dachau angekommen war, wurde es wie andere Pakete auf den Block gebracht und dort vom Blockführer kontrolliert. Es kam nicht immer der gleiche, für den Block zuständige SS-Mann. Als der Blockführer, der an diesem Tage die Paketkontrolle durchzuführen hatte, das große Paket sah, machte er ebenso große Augen und meinte, das werde kaum ein 'Freßpaket' sein. Das Paket wurde geöffnet und er besah den Inhalt. Er war nicht ungnädig, bemerkte aber, dass er das Paket nicht freigeben könne, da es ja nicht Lebensmittel oder Wäsche und dergleichen enthalte. Ich machte den Vorschlag, es solle das Paket beiseitegelegt werden, bis die Angelegenheit geklärt sei. Hernach verbrachte ich das Paket in die Kapelle 'wegen Platzmangel in der Stube'. Der Blockführer, der am anderen Tage kam, wußte offenbar nichts davon und fragte nicht danach. Also wurde die Madonna ausgepackt und aufgestellt. Kein Mensch fragte nachher, woher sie gebracht worden sei. Nach einigen Tagen kam der Lagerführer. – 'Wo ist die unerlaubte Paketsendung?' Antwort – 'Ihr Inhalt, eine Marienfigur, befindet sich in der Kapelle.' Dann er – 'Was in der Kapelle steht, ist mir egal.' Und die Statue der 'Mutter des Erlösers', der 'Trösterin der Betrübten', der 'immerwährenden Hilfe' war bei uns zur großen Freude aller Geistlichen und vieler Laien. Sie bekam einen Ehrenplatz auf der Evangelienseite nah bei ihrem Sohn im Tabernakel auf dem Altar."[25]

So berichtete der Häftling Georg Schelling, der zu dieser Zeit als „Lagerkaplan“ für die Belange der Kapelle zuständig war. Dieser Bericht ist wie ein Wunder zu lesen. „Wie glücklich waren die internierten Priester, als sie Ostern 1943 die Antifon 'Regina coeli laetare alleluja' vor der geschmückten, wunderschönen Jägerndorfer Madonna freudig einstimmen konnten. Wer vermag ermessen, wie viel Mut, Kraft und Trost die leidgeprüften Priester in ihren Gebeten der Lagermadonna vom Burgberg Klösterle verdankt.“[26]

Tragisch ist, dass die geheimen Briefe für Schrammel noch grausame Konsequenzen hatten. In einem anderen geheimen Brief an einen Freund hatte Schrammel „in aller Offenheit die brutalen Zustände im Konzentrationslager“[27] beschrieben. Dieser wurde leider „von der SS abgefangen.“[28] Zur Strafe wurde Schrammel ohne Gerichtsverfahren „durch einen Blutbefehl aus Berlin zum Tod verurteilt“[29]. Um die Hinrichtung nicht vor den Augen hunderter Geistlicher im KZ Dachau zu vollstrecken, wurde Schrammel daher ins KZ Buchenwald verlegt und dort im Februar 1945, drei Tage nach seiner Ankunft, erschossen.[30] Im Prozess gegen seinen Mörder wurde von dieser Tat durch einen Zeugen berichtet und Schrammel als „Märtyrer der Wahrheit“ bezeichnet.“[31]

Der Stifter der Madonna, P. Dominikus Hoffmeister, wollte wissen, ob sein Geschenk, die Statue wohlbehalten angekommen sei und schrieb deshalb in für die Zensur unverfänglichen Worten an Pater Hiller ins KZ Dachau: „In unserem Kloster sind mehrere Versetzungen vorgenommen worden. Darunter befindet sich auch die ‚Mater Salvatoris‘ [lat. Mutter des Erlösers] …“ [32] Pater Hiller verstand die versteckte Frage und schrieb zurück: „Die Kinder werden es Ihnen zu danken wissen, dass Sie der Mutter den Weg zu ihnen ermöglicht haben.“[33]

Es wurde ein Marienaltärchen für die Statue seitlich vom Hochaltar errichtet, „auf der Evangeliumsseite“.[34] Die Statue gewann einen wichtigen Platz in den Herzen der Gefangenen und wurde liebevoll „Unsere Liebe Frau von Dachau“ genannt. Von Häftlingen wurde die Muttergottesfigur später so beschrieben:

"Es ist Maria, die auf der Flucht nach Ägypten, also in der Verfolgung, in der Verbannung, das göttliche Kind als Inbegriff allen Trostes an das Mutterherz drückt. Zu diesem Marienbild fühlten wir uns immer wieder hingezogen. Dieser mütterlichen Frau konnten wir allen Kummer, unsere leibliche und seelische Not anvertrauen."[35]

 

P. Lenz, ebenfalls Häftling im Priesterblock des KZ Dachau, beschreibt die damaligen Vorgänge wie folgt: Feierlich und allen sichtbar kam unsere himmlische Mutter jedoch erst zu Ostern 1943. Eine kunstvolle Marienstatue war es, aus Holz geschnitzt und dunkelbraun gebeizt. In edler Haltung steht die Erhabene vor uns, Ihre gütigen Augen ruhen auf dem Gotteskind auf ihrem Arm. Gleichsam im Sturm hatte dieses wunderbare Gnadenbild alle Herzen erobert. Ich selbst lag zu dieser Zeit in der Krankenabteilung zur langsamen Genesung vom Bauchtyphus. Aber auch hierherein drangen die Wogen der Begeisterung. Und eines Tages kniete ich selbst vor unserem marianischen Gnadenbild — heimlich zuerst — mit welcher Freude und Bewunderung! Oft und oft, unzählige Mal auch später noch. Jedes Mal mit neuer Liebe beglückt, mit neuem Segen bereichert.

Auf der Evangelienseite in der Nordostecke thronte das Marienbild, 1,10 m hoch, auf einem Sockel über einem Tisch, der 45 cm für den Opferaltar freigab. Die übrige Breite besetzten Leuchter mit Blumenbänken. Gesandt wurde uns diese Statue aus Freudenthal, Diözese Branitz, von dem Superior der Salvatorianer, auf Anregung unserer Lagerkameraden: Regens Karl Schrammel und Pater Ludwig Hiller (Salvatorianer). Gearbeitet war die Statue von E. Hoepker aus Breslau. — Zu Füßen des lieblichen Bildes kam etwa ein Jahr darauf ein Reliquienkranz mit Sockel, enthaltend Reliquien von den Gebeinen des heiligen Bruders Konrad von Parzham samt Authentik.

Und dies alles war meist in Blumen eingehüllt, Der ganze Marienaltar erschien ähnlich einem Blumengarten, der aus der stillen Ecke herauswuchs. Strahlend ergoß er Schönheit und Duft in den weihevollen Raum. Die Blumen waren aus der nahen Gärtnerei und der Plantage. In diesem Ausbeutungsobjekt Himmlers leisteten 500 bis 700 Priester Fronarbeit. Sie sorgten aber auch fleißig dafür, daß die schönsten Blumen der Königin des Himmels dienten. Vorab natürlich ihrem göttlichen Sohn Jesus Christus, „durch den alles erschaffen ist“ (Joh. 1, 3).“[36]

„Das Konzentrationslager war in den letzten Monaten des Bestehens, ab Jan. 1945, mit Häftlingen überfüllt. Waren 1941, bei Errichtung der Kapelle, 5000 Häftlinge eingesperrt, betrug die Zahl 1945 über 30.000, die auf engstem Raum leben mussten. Auch in der Kapelle waren 100 Personen untergebracht. Deshalb teilte man den Raum durch einen großen Vorhang. Die eine Hälfte war für die Kapelle reserviert, die andere Hälfte war während des Tages Arbeitsraum (dort wurden Zeltbahnen genäht) und nachts Schlafplatz für die Priester in Decken auf dem bloßen Fußboden.“[37] So hielten sich nahezu immer Geistliche in der Barackenkapelle auf und beteten beim Arbeiten und sozusagen auch beim Schlafen.

Auch der seligen P. Giuseppe Girotti war in der Kapelle mit Näharbeiten beschäftigt. Er hatte eine sehr große Liebe zur Gottesmutter Maria. Es wird berichtet, dass er hier Knopflöcher nähen musste und Knöpfe an Jacken von Mithäftlingen. Dabei saß er betend und arbeitend in einer Ecke der Kapelle mit Blick auf die Statue unserer Lieben Frau von Dachau. „Er betete beim Nähen“, so erinnerte sich der ebenfalls gefangene Don Dalmasso.[38]

3. Bedeutung im Lager

Die Marienstatue hatte für die Gefangenen eine sehr große Bedeutung. Aber auch die Lagerleitung „benutzte“ sie. „Sie benutzte dieses Glanzstück im Priesterblock sogar als Vorzeigeobjekt bei offiziellen Besuchen, um zu beweisen, wie gut für die gefangenen Priester gesorgt wird.“[39] Was natürlich nicht der Wahrheit entsprach.

Die Madonnenstatue in der Kapelle des KZ Dachau hielt, nach Don Damasso, einem Überlebenden des Priesterblocks im KZ Dachau und Freund des sel. P. Giuseppe Girotti, das Kind auf Ihren Armen den gefangenen Priestern entgegen. Was sie den gefangenen Geistlichen bedeutet hat, können wir nur ahnen:

„Frag mich nicht, was ich gesagt habe oder was ich gespürt habe, ich habe es versucht“, lautet der erste Kommentar von Don Angeli, der gemeinsam mit Don Liggeri im KZ Dachau angekommen war und die Kapelle erstmals betrat. „Ich spürte Herzklopfen, so sehr war ich von Liebe bewegt. … Vielleicht habe ich gar nichts gesagt, ich konnte nicht einmal ein Gebet stammeln. Ich kniete und lehnte mich an die Wand und mein Blick wanderte zwischen dem Tabernakel und dem mit Blumen geschmückten süßen Bild der Madonna mit dem Baby in den Armen Madonna hin und her…. Ein Gefühlsknoten packte mich im Hals.“[40]

Don Liggeri berichtete von diesem Moment: „Zu schön! Ich hatte Angst, ich würde träumen. Ich fühlte mich wie „im Himmel![41]

„Durch das Gebet vor Unserer Lieben Frau von Dachau und das Gebet zu ihr wurden Schwierigkeiten des Lebens überwunden, der Geist befreit von allen Hindernissen und schlechten Bindungen. Blüten und Blumen wurden vor der Madonna niedergelegt, als Zeichen der Verehrung, Dankbarkeit und der Anbetung.“[42]

Unsere Liebe Frau von Dachau wird in zahlreichen Berichten gefangener Geistlicher erwähnt. Pfarrer Jakob Schneider kann zitiert werden: „Sie war uns wirklich lieb und wert. Zu diesem Marienbild fühlten wir uns immer wieder hingezogen. Dieser mütterlichen Frau konnten wir unseren Kummer, unsere leibliche und seelische Not anvertrauen“[43]

P. Schwake berichtete: „Herr Dekan Adam Ott aus Mainz verstand es, die Schönheit der in der Kapellenecke stehenden Marienstatue zu schildern. Es sei Maria, auf der Flucht nach Ägypten, also in der Verfolgung, in der Verbannung, das göttliche Kind als Inbegriff allen Trostes an das Mutterherz drücke. Jeden Tag war das Marienbild mit frischen Blumen umgeben. Der Tiroler Pfarrer Heinrich Steiner, der (damals, später andere) als Sakristan die Kapelle besorgte, untertags aber in der Plantage arbeitete, wusste immer neue Blumenzier herbeizuschaffen. Das war natürlich streng verboten. Dass er bei keiner Kontrolle aufflog, scheint mir als Wunder.“[44]

Die Verehrung der Lagermadonna fand Ausdruck in einigen gedichteten Gebeten. Deren Zahl alleine zeigt die Bedeutung der Statue für die gefangenen Geistlichen und drückt ihr Vertrauen zur Fürbitterin bei Gott aus. (vgl. 6. Gebete)

Was Unsere Liebe Frau von Dachau auch Laien bedeutete, kannman in der Autobiografie von Edmond Michelet nachlesen, dem späteren Minister Frankreichs, der schon 1945 Mitglied des ersten CID, Comitee International Nachau, war.

„Eine Statue der Jungfrau Maria wurde unter Zustimmung aller im Laufe des Winters rechts vom Altar aufgestellt. [falsch, Ostern 1943, Anm. d. Verf.] … Sie war aus hellem Holz geschnitzt und streng stilisiert, konnte sie ebenso als “Morgenstern“ oder als „Heil der Kranken“, als "Trösterin der Betrübten“ oder als Königin der Märtyrer gelten. Alle kamen überein, sie unsere liebe Frau von Dachau zu nennen. Dieser Name drückt alles zugleich aus.

Dass der Glaube für eine sehr große Zahl von uns die entscheidende Stütze während der ganzen Dauer unserer Prüfungen war, ist offenbar und wird von niemand bezweifelt. Die Ungläubigen sind Zeugen davon, genau wie die anderen. 

Ebenso möchte ich auf die wirklich neue Erkenntnis hinweisen, die viele Deportierte im Laufe ihrer Betrachtung gewonnen haben, nämlich die wirklich außerordentliche Gestalt, welche die Jungfrau Maria im katholischen Glauben ist. 

In einer unmenschlichen Umwelt, in einem Ozean von Haß, der uns verschlingen wollte,

war die menschliche Milde, die unerschöpfliche und stets erreichbare Güte von Maria uns oft Anlaß zur Freude: causa nostra laetitiae … Durch die Betrachtung der allerseligsten Jungfrau zu Füßen des Kreuzes fanden wir einen neuen Sinn unseres Elends; mehr noch: in der Betrachtung ihres ununterbrochenen Eintretens für uns verstanden wir immer besser, was unsere eigene Haltung sein könnte, sowohl „in den Tagen unseres Todes“ als später, wenn die Rechnungen beglichen werden würden.

Keine Sprache wird je die unendliche Dankbarkeit derjenigen wiedergeben können, die die Gnade dieser Umformung ihrer Leiden erlebt haben und diese geradezu alles umstürzende Entwaffnung des Hasses.““

Quelle: MICHELET, Edmond, die Freiheitsstraße, Stuttgart, 1955, 119f

P. Lenz, widmet Unserer Lieben Frau von Dachau in seinem Buch „Christus in Dachau“ ein ganzes Kapitel: „So haben wir sie von Anfang an schon genannt: Unsere Liebe Frau von Dachau. Sie war uns ein wunderbares Gottesgeschenk von königlicher Würde und Erhabenheit. Wohl war ihr Bild von Menschenhänden geschaffen und nicht einmal in der Absicht, den Priestern ins Lager gesandt zu werden. — Vielleicht gab es damals noch kein KZ Dachau. Und dennoch hatte einer diese Absicht: Gott, der Herr. Seine gütige Vatersorge hatte sie von Ewigkeit her für uns geplant und Er hat sie uns gesandt zum Trost und zur Kraft in unserer Verbannung.  Christus, der Herr, war in Dachau eingezogen, war unser Mithäftling geworden. Auch Maria, Seine unzertrennliche Mutter, sie konnte nicht ferne sein. Maria, die Wegbereiterin Christi, war gleichsam schon vor Christus da. Das wurde uns auf seltsame Weise offenbar.“[45]

…Und Maria, sie kam ohne Unterlaß zu ihren Dachauer Priestern als unsere große Priestermutter, Sie kam in jeder heiligen Messe auf den Anruf des Priesters. Sie kam in jedem Ave Maria, das wir beteten. Sie kam in jedem geistlichen Gespräch um sie, der wir ja die Gnade des Priestertums verdanken. Sie kam in jedem Marienbildchen, das wir zufällig mit dem Brevier ins Lager hinein gerettet hatten. Sie kam in der tausendfach wiederholten Hoffnung, daß sie uns befreien werde, in den endlosen Wünschen, daß unsere Rettung an einem Marienfeste erfolgen möge. Tatsächlich war die große Wendung im Hungersterben 1942 gerade zum Feste Mariä Himmelfahrt gekommen.“ [46]

Wer zählt die Rosenkränze, die hier gebetet wurden! Noch mehr allerdings tagsüber bei der Arbeit. Heimlich nur, denn jahrelang war es sehr gefahrvoll, wenn untertags bei einer überraschenden Leibesvisitation ein Rosenkranz gefunden wurde. Viele hatten überhaupt keinen; sie halfen sich mit einem Ersatz. Aus dem „Kommando Kabelzerlegung“ ließ ich mir einst viele alte Porzellanperlen bringen und gab sie gegen Brot einem hungrigen Bastler zur Verarbeitung. Mehr als 50 „Rosenkränze“ von je 10 Perlen konnte ich hernach verteilen. Selbstredend mußte dies alles heimlich geschehen. Noch viel gefährlicher war die Herstellung der „Rosenkranzringe“ im „Kommando Messerschmitt“, Metallringe mit 10 Zacken. Wir waren schon längst die Gefahr gewohnt und auch die ständigen Hindernisse. Sie konnten uns nicht abhalten, unserer himmlischen Mutter Maria auf jede nur mögliche Weise unsere Liebe und Treue zu bezeigen.“[47]

Pater Lenz berichtete von der Erfahrung des Schutzes: "Die Priester in Dachau standen wohl ganz offensichtlich unter dem besonderen Schutze Gottes, U.L.Frau von Dachau (sic) und allen heiligen Engeln." [47a]

„Für den Besucher der Kapelle war sie sehr wertvoll“, meinte Don Liggeri. „Ich denke an die Blicke all der zum Tode verurteilten Priester, die sie mit Liebe und Freude anblickten; ihre Leiden wurden durch Maria verklärt.“[48]

 

Ein weiteres Zeugnis: „Ich betrat die kleine Kirche und kniete auf dem Boden am Fuße der kleinen Madonnenstatue, ein Juwel der Holzskulptur. Ich habe versucht zu beten, aber es ist mir nicht gelungen, ich war zu erschöpft um Worte zu finden!“[49] 

Die Statue ist abgebildet „auf einer Zeichnung der Lagerkapelle des Karmelitermönchs Raphael Tijhius (aus den Niederlanden), der den Heiligen P. Titus Brandsma während dessen kurzem und tödlichen Aufenthalt im KZ Dachau betreute und pflegte, nach dem Krieg jahrelang im Karmel Mainz lebte, im Land seiner qualvollen Gefangenschaft. Diese Zeichnung war für eine Glückwunschkarte zur Priesterweihe des seligen Karl Leisner im KZ Dachau gemalt worden. Die Statue Unserer Lieben Frau von Dachau ist links in einer Ecke der Kapelle abgebildet, … die in einen wahren Marienaltar umgewandelt worden war, erinnert sich Andreas Rieser, der noch wusste, wie die Kapelle am Tag der feierlichen Weihe, … am 1. Mai 1943 aussah. Nach der Beschreibung von Pater Johann Lenz war der Marienaltar zu diesem Anlass „prunkvoll geschmückt“ mit „einem weißen Blumenschmuck, der nach der Hochzeit des Kommandanten Weiß auf Wunsch seiner Braut für die Kapelle des Priesterblocks gestiftet worden war.“[50] Die Zeichnung soll die Stimmung in der Kapelle sehr gut wiedergeben. Auch die liebevolle Dekoration des Marienaltars ist gut zu erkennen.

 

 

Ein französischer Laie berichtete von einer lebensverändernden Begegnung mit unserer Lieben Frau von Dachau: Edmond Michelet, für den derzeit ein Seligsprechungsverfahren läuft. Für ihn war Unsere Liebe Frau von Dachau etwas Besonderes: „sie hätte 'Morgenstern' heißen können, Hilfe der Kranken, Trösterin der Leidenden, Königin der Märtyrerinnen. ... Im Allgemeinen wurde sie Unsere Liebe Frau von Dachau genannt.“[51]

Er schrieb: "Keine Sprache wird jemals in der Lage sein, die unendliche Dankbarkeit derer auszudrücken, die die Gnade dieser Transformation ihres Schmerzes, dieses mächtigsten Mittels zur Entwaffnung des Hasses, erfahren haben."[52]

 

Edmond Michelet, französischer Katholik, erzählt in seiner Autobiografie „Straße der Freiheit“ von seinem Leben im Lager Dachau. Michelet und seine anderen Gefährten, waren für den Leichentransport zuständig. Die Verstorbenen mussten vom Lager zum Krematorium gebracht werden. Dafür hatte Michelet Zugang zu allen Baracken im Lager, um die Leichen abzuholen. Die Typhus-Epidemie hielt an und Michelet war zwar besser ernährt als andere Häftlinge, aber im Inneren von Hass gequält. Aus Hass auf die Nazis plante er mit Machtkämpfen und Rache zu beginnen, sobald die Alliierten eintreffen würden. [53]

 

Es war März 1945. In der Baracke 26 waren auch zahlreiche Leichname abzuholen, viele sollten noch sterben. Michelet sah einen jungen Dominikaner mit einem netten Lächeln.  Vermutlich sah er den seligen P. Giuseppe Girotti, der ihn ansah, ihn anlächelte und weiter betete, dabei sah er auf einen kleinen Altar mit der Statue der Jungfrau Maria. Auch Michelet betete dort vor der Statue Unserer Lieben Frau von Dachau.[54]

 

„Im Gebet und der Kontemplation vor der Jungfrau haben wir eine neue Bedeutung für unser Elend entdeckt und wir erlebten die Veränderung unserer Pläne. Der Hass war entwaffnet und danach haben wir auch gehandelt“, schreibt er in seinem Buch Freiheitsstraße.

Edmond Michelet engagierte sich aktiv nach der Befreiung im internationalen Lagerkomitee für die Milderung von Repressalien die bei der Ankunft der Alliierten explodierte. Er wurde vom Comté als Verantwortlicher für die Rückkehr der befreiten Gefangenen in ihre Heimatländer ernannt. Nach Kriegsende gehörte Michelet zu den Förderern der Verehrung der Statue Unserer Lieben Frau von Dachau im Karmelkloster. [55]

 

„Nach dem Krieg engagierte er sich in der französischen Politik. Er war Minister für Verteidigung (1945–46), Veteranen (1958–59), Justiz (1959–61), öffentlichen Dienst (1967–68) und Kultur (1970–71). Von 1962 bis 1967 war er Mitglied des Conseil constitutionnel (Verfassungsgerichts)…. Michelet setzte sich im Anschluss für die deutsch-französische Aussöhnung und die Europäische Einigung ein.“[56]

Die Diözese Tulle (Frankreich) eröffnete seinen Seligsprechungsprozess.[57]

Die Begegnung mit unserer Lieben Frau von Dachau, hat sein Leben verändert.

„Ein bewegendes Zeugnis für das, was Heinz Dresbach „damals in Dachau dachte“, ist seine Marienpredigt[58], die er bei der Maiandacht am 21. Mai 1943 in der Kapelle von Block 26 seinen Mithäftlingen halten durfte. Bei der Eröffnung des Marienmonats 1943, am 1. Mai, ist die sogenannte „Lagermadonna“ auf einem würdigen Maialtar rechts vom Hauptaltar aufgestellt worden, mit Kerzen geziert und mit Blumen aus der Lagergärtnerei. …

„Für die Priesterhäftlinge war die Ankunft des Marienbildes ein großer Trost. Sie wollten sich dadurch dankbar erzeigen, daß sie in den Maiandachten des Jahres 1943 geistiger weise hinauspilgerten zu bekannten Marienwallfahrtsorten des vom Kriege heimgesuchten Europa, um die Gottesmutter zu bitten, alle zu trösten, die ihre Hilfe nötig haben. Heinz Dresbach lud am 21. Mai 1943 seine Mithäftlinge ein, geistiger weise mit ihm nach Köln zu pilgern zur 'Schwarzen Mutter Gottes in der Kupfergasse'. Ihr Heiligtum war kurze Zeit zuvor von Bomben zerstört worden. Seine Predigt ist ein Zeugnis dafür, wie sehr er im Glauben mit seiner Heimat verbunden war, wie er im eigenen Elend mit der Not der anderen fühlte, und wie er sich bemühte und die Mitbrüder dafür zu gewinnen suchte, die Not der Haft und des Krieges als Anruf Gottes zu erkennen und fruchtbar zu machen im Sinne ihrer priesterlichen Sendung. Er konnte den Text seiner Predigt kurz vor Kriegsende an seine Schwester nach Wallmerod senden.“ [59]

 

4.     Standort damals, zwischenzeitlich und heute

In der Kapelle des Priesterblocks 26 im KZ Dachau stand die Marienstatue auf einem kleinen Tischchen links vom Altar an der Wand, wie Beschreibungen und zeitgenössische Zeichnungen und Fotos zeigen. Wer heute die Gedenkstätte des KZ Dachau besucht, kann von der Lagerstraße aus, den Blick über den Block 26 und die anschließenden Priesterblöcke 28 und 30 schweifen lassen. Wo heute der Steinblock mit der Nr. 26 liegt, befand sich der Altar der Kapelle, der Zelebrant stand damals mit dem Gesicht zum Altar, also in Richtung der Lagerstraße. Der Marienaltar mit der Statue Unserer Lieben Frau von Dachau, stand etwas nach hinten versetzt am rechten Rand, Richtung Block 28.

Leider ist es derzeit nicht möglich den Standort der Priesterblöcke, der Kapelle, des Altars und Unserer Lieben Frau von Dachau in der Gedenkstätte des KZ Dachau zu kennzeichnen. Besucher können aber leicht die Blocknummer 26 finden, am linken unteren Ende der Lagerstraße.

Nach der Befreiung des KZ Dachau, wurde die Statue zunächst ins Pfarrhaus von St. Jakob in Dachau gebracht.[60]

Anlässlich eines großen Treffens von im KZ gefangenen Geistlichen in Dachau am 11.09.1955 wurde ein Dankgottesdienst in St. Jakob, Dachau, gefeiert. Anschließend wurde Unsere Liebe Frau von Dachau in einer feierlichen Prozession unter Anwesenheit vieler überlebender Geistlicher in die Stadtpfarrkirche St. Jakob überführt. Tausende Dachauer Bürger säumten dabei die Straßen der Dachauer Altstadt. [61]

Pfarrer Neunzig, der ebenfalls im KZ Dachau gefangen war und am Treffen, dem Gottesdienst und der Prozession teilnahm, schrieb: „Dort thront sie nun auf dem prachtvollen Altar im linken Seitenschiff, um hier als Mutter der Gnaden für alle Zeiten ihren Ehrenplatz zu haben.“[62]

 

Das spricht dafür, dass die überlebenden Gefangenen mit dem Standort in der Kirche St. Jakob einverstanden waren. Wohl aus dieser Zeit stammt das Priestergewand der Pfarrei St. Jakob für Marienfeste, auf deren Rückseite eine Abbildung Unserer Lieben Frau von Dachau mit Namen angebracht ist und die Glocke im Geläut der Stadtpfarrkirche St. Jakob, die Unserer Lieben Frau von Dachau geweiht und mit einem Relief der Statue geschmückt ist.

Leider blieb Unsere Liebe Frau von Dachau nicht lange in St. Jakob. Die vom überlebenden Gefangenen P. Leonhard Roth für die Flüchtlinge aus den Ostgebieten neu gebaute Pfarrkirche Heilig Kreuz sollte nach Roths Planung die Statue unserer lieben Frau von Dachau bergen. Er sah die Kirche Heilig Kreuz als Nachfolger der Kapelle im Block 26 des KZ Dachau, nachdem sich der Plan der überlebenden Geistlichen eine Basilika ihr zu Ehren auf dem Gebiet der heutigen Gedenkstätte des KZ Dachau nicht verwirklichen ließ. Dies war an der fehlenden Zustimmung der amerikanischen Besatzer gescheitert.

So wurde die Marienstatue 1964 in der Kirche Hl. Kreuz aufgestellt.[63]

Der Münchner Weihbischof Neuhäusler, selbst auch Häftling des KZ Dachau, jedoch nicht in den Priesterblocks, sondern in sog. Ehrenhaft im Bunker (heute Gebäude hinter dem Hauptgebäude der KZ Gedenkstätte) und damit nicht den schlimmen aber auch den guten Erfahrungen der Priestergemeinschaft im KZ Dachau ausgesetzt, bestimmte den endgültigen Standort der Marienstatue in der Kapelle des neuerrichteten Karmel Heilig Blut, der errichtet wurde angrenzend an die nördliche Mauer des KZ-Geländes (auf dem Gebiet des für die SS-Männer zur Jagd als Erholung errichteten Wildparks).

Dazu wurde die ursprünglich dunkelbraune Statue abgebeizt oder abgeschliffen, um eine hellere Holzfarbe zu erhalten.[64]

Heute befindet sich die Statue immer noch in einer Mauernische auf der linken Seite des Altarraums der Kapelle des Karmel in Dachau, nördlich anschließend an die Gedenkstätte des KZ Dachau. Eine brennende Kerze vor der Madonna ist Ausdruck der Verehrung.

Eine Tafel darunter informiert den interessierten Besucher: „Mutter Gottes aus dem KZ Dachau, Priesterblock“.

Resümierend fasst Frau Eleonore Philipp zusammen: „Nicht so recht erfüllt hat sich der Wunsch der KZ-Priester, die hofften, daß einmal eine Wallfahrtsstätte oder zumindest eine vielbesuchte Gebetsstätte zu Unserer Lieben Frau von Dachau entstehen würde: 'Und wir sind überzeugt, daß auch das katholische Volk von Dachau, nach dem Vorbild der KZ-Priester zu Unserer Lieben Frau von Dachau pilgern wird in allen Nöten des Leibes und der Seele' Ebenso gab Prälat-Friedrich Pfanzelt, damals Stadtpfarrer in Dachau, 1955 nach der Translatio dieser Hoffnung Ausdruck: 'Und die „Gottesmutter von Dachau“ wird auch weiterhin ihre mütterliche Segenshände schützend über das liebe Dachau breiten'

Leider nehmen nur wenige Besucher der KZ-Gedenkstätte und der Kapelle im Karmel wahr, daß ein wenig versteckt in der Wandnische sich eine große Trösterin der Bedrängten und Helferin in Todesnot befindet. Das Gnadenbild hätte eine eigene Marienkapelle verdient“[65]

Dem zustimmend möchten wir ergänzend einladen, Unsere Liebe Frau von Dachau in der Kapelle des Karmel Heilig Blut mit einem Gebetsbesuch zu ehren. Das bleibt allen Gläubigen aus Dachau und darüber hinaus unbenommen.

 

Vertrauen auch wir heute Ihrer Fürsprache!

Unsere Liebe Frau von Dachau, bitte für uns!

5. Heutige Bedeutung und Verehrung

5.1 Dachau

Der eher unscheinbare Standort wird leider von vielen Besuchern der Gedenkstätte übersehen. Das ist schade, denn die große Kraft der Gnadenmutter Unsere Liebe Frau von Dachau, bleibt dadurch für viele noch unentdeckt.

Nach Meinung der Geistlichen im KZ Dachau, stellt die Statue Maria mit dem Jesuskind auf der Flucht nach Ägypten dar, durch die Wüste, in der nach der Überlieferung und Volksfrömmigkeit die Dämonen wohnen. Darstellungen in alten Krippen (vgl. im Diözesanmuseum Freising) verdeutlichen das. Die Vorstellung war, dass das Jesuskind die Dämonen auf seiner Reise besiegt und vertreibt, sozusagen mühelos im Vorbeigehen. Die Geistlichen im KZ Dachau wussten sicher davon. Dämonen erlebten sie ständig um sich in den boshaften und grausamen Misshandlungen, Schikanen und Morden. Auf den Sieg Christi über alles Böse vertrauten sie, ihn erbaten sie, auch auf die Fürsprache unserer Lieben Frau von Dachau.

Auch wir sind heute mit dem Wirken des Bösen in unserer Welt konfrontiert. Vertrauen auch wir der überwindenden Kraft Jesu Christi, wie sie die Geistlichen im KZ Dachau erbeten und am Ende durch die Befreiung erlebten, auch durch die Vermittlung Unserer Lieben Frau von Dachau!

P. Johannes Maria Lenz, Häftling im KZ Dachau, sah die Bedeutung Unserer Lieben Frau von Dachau nach dem Krieg folgendermaßen: „Sie hat noch eine große Mission in der Welt.“[66] U. L. Frau von Dachau! — 'Kann man euer Dachauer Marienbild auch wirklich als Gnadenbild verehren? Ist es durch Wunder bestätigt?' So fragte mich im Juli 1945 ein Priester in Bayern. Ganz gewiß!  Das können wir ruhig behaupten. Ist nicht schon ihr Erscheinen in Dachau ein Wunder? Maria, der Schrecken der Hölle, in der Hölle des Lagers! All die Gottlosen konnten es nicht verhindern, daß die Königin des Himmels ihren Thron hier aufschlug. Sie konnten Maria auch nicht mehr vertreiben aus Dachau. Die Freunde Gottes hingegen - so verschieden in Sprache, Nation, Erziehung, Bildung und Lebensstellung - im Lobe unseres Gnadenbildes waren sie alle einstimmig.

Was hat uns dieses Bild im Lager wohl alles bedeutet! Wer kann je ermessen, wieviel leiblich-seelische Not der Priester in Dachau die erflehte Hilfe gefunden hat. Welche Wunder an Liebe, Trost und Kraft! Wie viele Andachten im gemeinsamen Gebet! Wieviel persönliches und heimliches Rufen und Flehen vor diesem Bilde der Mutter! Und das umso mehr bei der langen Trennung von der leiblichen Mutter, die viele noch besaßen. Und immer wieder pilgerte man nach vorne, um ganz nahe beim Heiland zu sein, ganz nahe auch bei Seiner lieben himmlischen Mutter.“ [67]

In der italienischen Zeitschrift madre di dio,[68] erschien folgender Leitartikel, der einen weiteren Aspekt der Bedeutung Unserer Lieben Frau in Italien aufzeigt. Auch von diesen Gedanken können wir in Deutschland und besonders in Dachau profitieren:

         Leitartikel Erinnern

Maria, die den Hass entwaffnet, hilf uns, nicht zu vergessen und zu lieben! Der piemontesische Dichter Nino Costa widmete viele Verse der Jungfrau Maria, der er sehr ergeben war. Das bekannteste Gedicht, das das Herz am meisten berührt, ist die 'Madonna der Soldaten', gedichtet nach dem tragischen Tod seines Sohnes, der in einer Schlacht im Kampf um die Befreiung getötet wurde. Maria wird als trauernde Mutter dargestellt, die unermüdlich ihre Söhne sucht in den verschiedenen Kriegsgebieten, sie alle versammelt, Freunde und Feinde, und sie begleitet ins Paradies.

Der Blick auf die Statue Unserer Lieben Frau von Dachau, auf der Titelseite[69], zeigt Maria sehr liebevoll und tröstend. Sie lässt uns nachdenken über ihre Geschichte, die uns ins Innere des Lagers führt, in dem folgendes Gebet von Hunderten von Priestern und Ordensleuten während ihrer bedrückenden Haftzeit gesprochen wurde: „Unsere Liebe Frau von Dachau, die Du den Hass entwaffnest, hilf uns, nicht zu vergessen und zu lieben!“.

Den Hass entwaffnen“, das heißt dem Gefühl der Bosheit entgegenzutreten, das immer Schmerz und Tod hervorruft. Mache uns frei von Gewalt und von Schuld. Es ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die von jedem von uns verlangt wird. Sie erfordert eine Bekehrung des Herzens und das ständige Gebet, wie Papstes Franziskus formulierte: „Wenn du voll Glauben betest, kannst du keinen Hass in deinem Herzen haben.“

Hilf uns, nicht zu vergessen“: bei wie vielen Gelegenheiten im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde betont, wie wichtig es ist, sich an die enorme Tragödie zu erinnern, die aufgrund menschlicher Bosheit über Millionen von Menschen hereingebrochen ist. Der aus dem Lager Auschwitz zurückgekehrte Schriftsteller Primo Levi hinterließ in seinem Tagebuch ein sehr berührendes Zeugnis. Jeder wird durch die einprägsamen Zeilen bewegt und ermahnt, diese Grausamkeiten nicht zu vergessen, in der Hoffnung, dass sie sich niemals mehr wiederholen.

Wir bitten Unsere Liebe Frau von Dachau, uns zu helfen, zu lieben, unsere Herzen für andere zu öffnen. Manchmal erscheint uns die Realität jedoch schmerzhaft und Gott scheint distanziert und gleichgültig. Paul Claudel schrieb: „Gott ist nicht gekommen, um das Leiden zu erklären, sondern um es mit seiner Gegenwart zu füllen.“

Es scheint fast unmöglich, an die Nähe des Herrn zu glauben, wenn man in Schmerzen versunken ist. In Dachau, vor der Statue der Madonna, fühlten die gefangenen Geistlichen sicherlich die „Gegenwart“ des gekreuzigten Jesus, der auferstanden ist.

Unter ihnen war der selige Giuseppe Girotti[70], ein Dominikanerpater, der seine Gefährten bis zum letzten Moment mit dem Geschenk des Wortes Gottes zu trösten wusste, das er ihnen mit großer Tiefe und Fülle vermittelte.

Unsere Liebe Frau von Dachau lädt uns ein, so zu beten: „Heilige Mutter, lass uns den Herrn um Barmherzigkeit und Frieden anflehen, damit die Menschheit nie wieder so etwas Schreckliches tun wird. Du kennst das dunkle Übel der Sünde, das gegen unschuldige Frauen und Männer wütet, wegen Hass und Rassismus, der die Herzen verblendet.“[71]

 

5.2 Verehrung in Alba, Piemont, Italien

Im Geburtsort des Seligen P. Giuseppe Girotti[72] OP, Alba in Italien, ist die Verehrung Unserer Lieben Frau von Dachau heute sehr präsent. Dort wurde sogar eine Kopie der Statue Unserer lieben Frau von Dachau hergestellt und zu Verehrung gesegnet und aufgestellt unter dem Namen „Nostra Signora di Dachau[73].

Das kam so: Anfang September 2017 besuchte eine Pilgergruppe aus Alba die Gedenkstätte des KZ Dachau um die Orte von Leiden und Martyrium des seligen P. Giuseppe Girotti zu sehen. Besonders bewegte sie der Block 26, in dem sich die Kapelle des Priesterblocks befunden hatte. Als der intensivste und bedeutendste Moment der Reise wurde dankbar die gemeinsame Feier der Eucharistie in der Kapelle des Karmel Heilig Blut beschrieben. Die Gruppe hatte wohl zunächst Schwierigkeiten den Standort des Karmel hinter der Todesangst-Christi-Kapelle zu finden.

Der Ort für den Gottesdienst wurde gezielt im Bereich des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau gewählt, als Ort der Hoffnung, Ort des Gebets, der Versöhnung. [74] In der sehr intimen Atmosphäre von Barmherzigkeit und Vergebung in der Kapelle, sahen alle die Marienstatue aus dem Priesterblock, „heute allgemein „Madonna von Dachau“ genannt“[75] „Wir haben es alle gesehen, aber einer von uns war besonders beeindruckt davon und hat sich dafür entschieden, damit noch nicht alles zu Ende zu sein: Es war Renato Vai. Er hatte die großartige Idee, eine Kopie dieser Statue anfertigen zu lassen als Ikone für die Kirche San Giuseppe in Alba.“[76]

Der Bildhauer Aldo Pellegrino schuf die Kopie unserer Lieben Frau von Dachau: Der Verein Seliger Vater Giuseppe Girotti wollte zusammen mit dem Kulturzentrum San Giuseppe einen Bildhauer aus Bovesano, Aldo Pellegrino, beauftragen, eine Kopie der Statue Unserer Lieben Frau von Dachau anzufertigen: Gazzetta folgte dem Weg der Arbeit bis zur Kirche von San Giuseppe, wo ein Raum Dokumente, Artefakte, Zeugnisse über Girotti und die Gerechten von Albese sammelt. Jeder, der will, kann beten, nachdenken, versuchen zu ermessen, wie viel Beruhigung ein Bild der Güte vielen Gefangenen gegeben haben mag, die von der unmenschlichen Landschaft des Lagers bedrängt wurden.[77]

In Alba wird die Statue Unserer Lieben Frau von Dachau als Zeichen der Hoffnung, und der Versöhnung, der Überwindung von allem, was Schrecken war, Leiden und Tod.[78]  Sie wird auch "Madonna die den Hass entwaffnet " von Boves genannt. In Boves schuf Pellegrino in seiner Werkstatt die Kopie.[79]

5.3 Verehrung in Jägerndorf

Am 10.09.2006 wurde ein Bild Unserer Lieben Frau von Dachau ins Klösterle in Jägerndorf gebracht und mit einem ökumenischen Gottesdienst geehrt. In dieser Klosterkapelle war die Madonna aufgestellt, bevor sie heimlich ins KZ Dachau für die Kapelle im Priesterblock Nr. 26 geschickt wurde.

„Ich habe am 16.04.2004 das Kleinod aufgenommen[80] und bringe das Bild der wundersamen Wege zurück in das Mutterhaus. Möge die Gottesmutter hier, wie in Dachau, flehenden Menschen Trost und Segen spenden, darum bitte ich den Herrn.“[81]

 

5.     Gebete um Fürsprache Unserer Lieben Frau von Dachau

6.1  Gebete von P. Gregor Schwake

 

In der Zeit der Gefangenschaft dichteten einige gefangene Geistliche Gebete zu Ehren der Lagermadonna. „Der Benediktinerpater Dr. Schwake, der Schöpfer der Dachau-Messe (Missa antiphonaria, erstmals aufgeführt am 24.9.1944), widmete der Dachauer Madonna für das Fest Mariae Himmelfahrt ein Marienlied ("Regina Pacis: Ave Domina serena") und im Oktober 1944 das Gedicht (Maria Rast)“:[82] Es ist noch nicht erforscht, ob dazu auch Musik komponiert wurde. [83]

 

Hier eine lateinische Dichtung von P. Gregor Schwake zum Fest Mariae Himmelfahrt 1944, Marienlied ("Regina Pacis: Ave Domina serena")[84]

Regina pacis

Ave Domina serena!

 

O Maria, pacis plena

Vides bellum et cruorem,

Mitte tuae pacis rorem:

Regina pacis,

ora pro nobis!

 

Christus infans tibi datur

Princeps pacis nominatur,

A te, Mater, peroretur,

Pacis regnum ut fundetur

Regina pacis,

ora pro nobis.

 

Tu Regina angelorum,

In salutem populorum

Fac, ut angeli desendant,

Nos ab inferis defendant.

Regina Pacis,

ora pro nobis.[85]

 

entstanden am 11. August 1944 im KZ Dachau

 

Übersetzung:

 

Königin des Friedens

Gegrüßet seist du, heitere Herrin!

O Maria, voll des Friedens.

Siehe Krieg und Blutvergießen

Sende den Tau deines Friedens:

Königin des Friedens,

bete für uns!

 

Das Christuskind ist dir geschenkt

Er wird der Fürst des Friedens genannt,

Bei dir, Mutter,

Möge das Königreich des Friedens gegründet werden.

Königin des Friedens,

bete für uns.

 

Du Königin der Engel

Für die Rettung der Völker

Lass die Engel herabsteigen

Beschütze uns vor der Hölle.

Königin des Friedens,

Bete für uns.

 

(Übersetzung, ohne Gewähr, Familie Volz/Turban)

 

Maria Rast von P. Gregor Schwanke, Oktober 1944[86]

Du, Maria, gib uns Rast.
Wir sind vom Wandern müde,
tragen schwer des Kreuzes Last.
Wo ist noch Ruh und Friede?
Sei der Pilgerschaft zur Seit',
daß wir recht geh'n allezeit,
O Maria.

Du, Maria, gib uns Rast.
Wir sind vom Krieg verwundet.
Angst und Trauer uns erfaßt,
ob Leib und Seel' gesundet.
Send herab der Engel Heer
Deinem Volk zu Schutz und Wehr,
O Maria.

Du, Maria, gib uns Rast.
Wenn einst wir sollen scheiden.
Nimm die Seele auf als Gast.
Empor in Himmels Freuden.
Ew'ge Rast in Jesu Reich,
dorthin führ' uns allzugleich,
O Maria.

 

Gegrüsset seist du Königin“, von P. Gregor Schwake

 

Lateinische Fassung des deutschen Kirchenlieds,

zum Gebrauch im Gottesdienst in der Kapelle des Priesterblocks 26 im KZ Dachau,

zu Ehren unserer Lieben Frau von Dachau

(Der Originaltext hätte gefährlich werden können, die SS-Männer konnten kein Latein)

 

Laudamus te cum jubilo, o Maria

Electa tu a Domino, o Maria.

 

Gaudete Cherubim,

Cantate Seraphim.

 

Ecce mundi Domina.

Salve Regina.

 

Salvator ex te prodiit

et matrem te constituit.

 

Serpentis caput conteris,

Devotis servis subvenis.

 

In tribultionibus

sucurre nobis omnibus.

 

Tu potes nos eripere

E bello et carcere.

 

Post hujus vitae terminum

Nos duc in chorum caelicum.

 

Aus „Trutz Dachau mit dem Datum 25.03.1944“[87]

 

Übersetzung:

 

Wir preisen Dich mit Freude, o Maria

Du wurdest vom Herrn auserwählt, o Maria.

 

Freut euch, Cherubim

Singet Seraphim.

 

Seht die Herrin der Welt.

Gegrüßet seist du, Königin.

 

Ein Retter ist von dir gekommen

und hat dich zur Mutter gemacht.

 

Du wirst den Kopf der Schlange zertreten

Den ergebenen Dienern wirst Du zu helfen.

 

In Schwierigkeiten

hilf uns allen.

 

Du kannst uns retten

aus Krieg und Gefängnis.

 

Nach dem Ende dieses Lebens

Führe uns zum himmlischen Chor.[88]

 

 

 

6.2 Das Gebet zu Unserer Lieben Frau von Dachau

 

Das Gebet stammt vermutlich von Prälat Adam Ott[89], Mainz [90]. u.a. wird das auch von P. Lenz so berichtet.[91]  Er soll das Gebet „am Tag der Weihe zum ersten Mal vorgetragen und gebetet haben, es wurde und 1949 approbiert“[92]. Auch Pfr. Johannes Bernhard Schulz, Bistum Trier, wird das Gebet zugerechnet:[93],[94]. Vielleicht war es auch ein gemeinsam formuliertes Gebet mehrerer Geistlicher. P. Maurus Münch erzählt, dass „an dem Gebet seine inhaftierten Trierer Mitbrüder mitgewirkt haben“.[95]

Der Text ist identisch.

„O Unsere Liebe Frau von Dachau,

Obwohl wir selbst des Trostes bedürfen,

Bitten wir Dich doch, gehe auf heilige Wallerschaft

Und tröste alle, die Deine Hilfe nötig haben.

 

Es ist ja Krieg,

Und Millionen leiden Tag und Nacht

Gefahren für Leib und Seele.

Zeige, daß Du Mutter bist, und stärke sie.

 

Millionen haben Haus und Heim verloren

Und irren obdachlos unter fremden Menschen.

Bei dem Leid, das Du selbst in Ägyptens Verbannung getragen,

Sei ihnen Zuflucht und Kraft.

 

Und bei jenem großen Schmerz,

Den Du unter dem Kreuz erduldet,

Tröste die Kranken und Verwundeten,

Gib den Gefangenen Kraft

Und stehe in der Todesstunde allen bei,

Die ihr Blut und Leben opfern müssen.

 

Viele Kirchen sind geschlossen,

Viele Gotteshäuser zerstöhrt,

Viele Gemeinden ohne Seelsorger.

Überall stürmen die Pforten der Hölle an

Und suchen, was Gottes ist, zu überwältigen.

 

Zeige, daß Du Mutter bist,

Und erhalte dem göttlichen Sohne

Seine Hirten und Seine Herde.

Erhalte Ihm auch die Priester,

Die an der Front stehen oder

In Lazaretten Samariterdienste leisten.

 

Stärke die Priesterkandidaten,

Die nach dem Priesterkranz sich sehnen.

Erwecke Priesterberufe trotz aller Hindernisse der Zeit

Und sorge, dass die Flammen des Glaubens

Und der Tugend nicht erlöschen;

Dass nicht zerbreche die Treue zur heiligen Kirche.

 

Segne und stärke unsere Bischöfe in ihrem schweren Amte.

Schütze und stütze vor allem den Heiligen Vater,

Dem das Herz so schwer sein muß,

Weil sein Arm gelähmt ist,

Die Not zu beheben, die Leiden zu lindern

Und der Frieden herbeizuführen.

 

Und kommst Du, Unsere Liebe Frau von Dachau,

An die Stätten, wo unsere Eltern und Angehörigen,

Unsere Pfarrkinder und Mitarbeiter

Schon so lange um unsere Heimkehr beten,

Dann sage ihnen, daß Du über uns wachst

Im Leben und im Sterben.

 

O Unsere Liebe Frau von Dachau,

Zeige, dass Du Mutter bist,

Wo die Not am Größten ist.

 

Amen!“[96],[97]

 

 

 

6.3  Gebete aus Alba, Italien

6.3.1       Gebet des Bischofs von Alba Marco Brunetti

 

„Unsere Liebe Frau von Dachau, Wir richten unseren Blick auf Dich der deinen Sohn Jesus in deinen Armen trägt.

 

In deinen Augen erkennen wir die Mutter Gottes, der schweigend über alles in seinem Herzen nachdenkt.

Gedenke derer, die gelitten haben und dich angerufen haben in diesem Vernichtungslager, in dem du verehrt wurdest.

Auf deinem Gesicht aus Holz betrachten wir Deine Stärke und Kühnheit, die den Knoten löst und Ketten sprengt, wie auch das Böse in den kalten Baracken dieses Vernichtungslagers begangen wurde.

In deinen mütterlichen Armen finden wir die Mutter, die ihre Kinder beschützt unter ihrem Mantel.

In dir, o Jungfrau von Dachau und Mutter der Hoffnung, treffen wir die Häftlinge, die wie mit einem durchbohrten Herzen dem Bösen widerstanden, die dich willkommen hießen und im Gebet umarmten, die untröstlich und jeder Hoffnung beraubt waren.

Mit Dir, o heilige Mutter, erflehen wir vom Herrn Gnade und Frieden, damit die Menschheit nie wieder das dunkle Übel der Sünde erleben muss, das gegen unschuldige Männer und Frauen wütete, den Hass und den Rassismus.

 O Jungfrau von Dachau, das Opfer des seligen Märtyrers Giuseppe Girotti und das Blut, das so viele unschuldige und wehrlose Menschen vergossen haben, mögen Kraft und Zeugnis für eine neue Welt sein, gegründet auf Liebe, Frieden und Gerechtigkeit.

Unsere Liebe Frau von Dachau, bete zu deinem Sohn Jesus für die ganze Welt, für die Kirche und für uns alle.

Amen.

+ Marco Brunetti“

(Bischof Brunetti ist Bischof von Alba, Italien, dem Geburtsort des seligen Giuseppe Girotti und dem Ort, für den die Kopie der Statue Unsere Liebe Frau von Dachau, beauftragt wurde.)

 

6.3.2       Wortgottesdienst zur Weihe der Kopie in Alba

 

Zur Weihe der Kopie der Marienstatue aus Dachau wurde folgender Gottesdienst gefeiert, der die Verehrung in Italien gut zum Ausdruck bringt.

 

Gottesdienst vom 02.04.2022 in Alba, zu Ehren des seligen Giuseppe Girotti,

Gerechter unter den Völkern und Unserer Lieben Frau von Dachau, in der Kirche San Giuseppe. Die Kopie der Statue Unsere Liebe Frau von Dachau wurde in diesem Gottesdienst gesegnet

 

Begrüßung und Vorstellung der Statue Unsere Liebe Frau von Dachau

 

Zum Einzug: Ave Maria

 

Grußwort des Zelebranten:

Brüder und Schwestern, wir bitten Sie auf die Fürsprache Unserer Lieben Frau von Dachau und des seligen Giuseppe Girotti, dass wir dieses Fest heute mit Freude erleben können. Vorher bitten wir den Herrn um Vergebung:

 

- Herr, unser Leben- Kyrie eleison

- Christus, unser Friede- Christe eleison

- Herr, unser Befreiungs- Kyrie-Eleison

 

Möge uns der allmächtige Gott gnädig sein, uns unsere Sünden vergeben und uns zum ewigen Leben führen. Amen

 

Lasst uns beten:

Herr schaut auf Dein Volk, das versammelt ist zum Gedenken an Unsere Liebe Frau von Dachau und den seligen Giuseppe Girotti und lass uns in Einheit und Frieden leben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen

 

In dieser Kapelle wurde eine Statue der Madonna aufgestellt mit dem Jesuskind in ihren Armen, das der Weihbischof von Olmütz den gefangenen Priestern geschenkt hatte.

„Frag mich nicht, was ich gesagt habe oder was ich gefühlt habe“, lautet der erste Kommentar von Don Roberto Angeli, einem Priester aus Mailand, der mit Don Paolo Liggeri aus dem KZ Mauthausen nach Dachau verlegt worden war, als ihm erstmals Kapelle gezeigt wurde. „Vielleicht habe ich nichts gesagt, Ich konnte nicht einmal ein einziges Gebet stammeln. Ich blieb dort auf meinen Knien, lehnte mich an die Wand und meinen Blick wanderte zwischen dem blumengeschmückten Tabernakel und wunderschönen Statue der Madonna mit dem Baby im Arm, die mich an schaute, hin und her. Ein Gefühlsknoten packte mich im Hals.“ Don Liggeri sagte: „Zu schön! Ich hatte Angst nur zu Träumen; es schien mir ich wäre im Paradies!".

Die Madonna ist stilisiert dargestellt, von heller Farbe, so dass man sie Morgenstern nennen könnte. Auch als Gesundheit der Kranken, Tröster der Betrübte und Königin der Märtyrer wurde sie angerufen... Im Allgemeinen wurde sie Unsere Liebe Frau von genannt Dachau genannt.“[98]

Die Statue befindet sich seit 1964 in der Karmelkirche. Der Besucher ist bewegt, wenn er an die Blicke all der zum Tode verurteilten Priester denkt, die sich vor der Madonna aufhielten und sie voller Liebe und Freude betrachteten; ihre Leiden vortrugen. Mit diesen Erinnerungen und solchen Gefühlen sind wir hier versammelt, um zu beten, uns zu erinnern, zu danken und um die Gnade unseres

Herr auf die Fürsprache des seligen Giuseppe Girotti, immer mehr um die Gabe der Vergebung zu bitten.

Erinnern sie an die drohenden Gefahren damals im KZ Dachau; beten wir wie damals um die Hilfe Marias, unserer Lieben Frau von Dachau, um verzeihen zu können damit der „Hass überwunden“ werden kann.

Pater Girotti begleite uns dabei und erinnert uns an seine Verehrung für Maria.

 

Lesung: Die beiden Mütter

Giuseppe Girotti erklärte wiederholt, dass er zwei Mütter verehrt: die himmlische Mutter und seine leibliche Mutter Maria Martina, die ihm als erste beibrachte hatte, die Jungfrau Maria zu kennen, zu lieben und zu ihr zu beten.

Er selbst wiederholte immer wieder: „Ich habe in meinem Leben zwei Frauen sehr geliebt: meine Mütter.“

Giuseppe besucht nicht nur die Dompfarrei zum Katechismus und Gottesdienst, er war aber auch oft im Dominikanerkloster und bei den dortigen Nonnen.

Sie halfen ihm geistlich und auch materiell. Zu den Leiden und Sorgen von Pater Girotti gehörte auch das Bedauern darüber, dass er sein erstes Buch, einen alttestamentlichen Kommentar, seiner zwei Jahre zuvor verstorbenen Mutter nicht mehr schenken konnte.

Nach den Kommentaren über das Buch der Weisheit kommentierte er den Propheten Jesaja und widmete ihn der Madonna von „Turin am 20. Juni 1941, dem Fest der Jungfrau der Consolata, der Patronin Turins.[99] Sie rettete uns vor Gefahr und machte uns das wertvollste, schönste und größte Geschenk, das sie uns machen konnte. Das vorliegende Werk ist daher Ihr Verdienst und wir schenken es Ihnen als Ausdruck großer Zuneigung.“

Eine besondere Erinnerung an Don Angelo Dalmasso, den jungen treuen Priester aus Cuneo, Girottis Leidensgefährte, der uns berichtete: „Am ersten Sonntag im Oktober rief mich Pater Girotti beiseite und ich erinnere mich noch genau an seine Worte: „Heute werden wir viele Rosenkränze beten, als guter Dominikaner muss ich beten."". Es war das Fest der Madonna del Rosario und Girotti und Dalmasso beteten gemeinsam. Dann traf die Nachricht ein, dass sie nach Deutschland[100] deportiert werden würden.

 

Beten auch wir jetzt ein Gesätzchen Rosenkranz und meditieren wir über das Geheimnis der Verkündigung: Für jeden und in jedem Augenblick hat der Herr auch eine Ankündigung für uns.

 

Lied:  Salve Regina

 

Lesung: Die Dienerin Jahwes und die Mutter der Schmerzen

 

Schmerzen und Leid in Girottis Leben können nicht gezählt werden, angefangen bei

Missverständnisse im Kloster von Turin, wo ihm die Lehre der Heiligen Schrift verboten wurde, bis zum grausamsten Tod im KZ Dachaus. Niemand kann die Ereignisse besser beschreiben als Don Angelo Dalmasso, der ebenfalls dort gefangen war.

„Pater Girotti und ich traten mit unserer Ordenskleidung ein, die uns kurz vor der Abfahrt zurückgegeben worden war. Ein deutscher Soldat näherte sich Pater Girotti und riss ihn gewaltsam fort. Er nahm ihm den Koffer aus der Hand, begann zu schreien und schlug ihn. Ein Gefangener, kam auf mich zu und sagte mir auf Latein, dass wir alles zurücklassen und uns vollständig ausziehen müssten. Wir zwei Geistliche mussten uns zuerst ausziehen! Pater Girotti erinnerte mich an die zehnte Station des Kreuzweges (Jesus wird seiner Kleider beraubt)[101].

Wir begannen die demütigende Handlungen, dabei standen wir gemeinsam im Freien im Oktoberregen, der uns bis auf die Knochen drang.

Nach einer langen Zeit der „Quarantäne“, in der der Gefangene fast isoliert und ohne Verpflegung waren, wurden die beiden Ordensleute in die überfüllte Baracke 26 verlegt, die den Geistlichen vorbehalten war.

In der Baracke, die für 180 Personen ausgelegt war, befanden sich damals 1090 Personen. Girotti, so erinnerte sich Don Dalmasso noch, „war immer ruhig und aufmerksam gegenüber anderen, er war immer an meiner Seite.“

Ich war jung, nur sechs Monate nach meiner Priesterweihe war ich verhaftet worden, deshalb war ich nicht immer gut gelaunt und wehrte mich.

Der gute Dominikaner ermutigte mich immer, er wusste sogar, wie man humorvolle und groteske Aspekte unseres Lebens findet und ausdrückt. Er war ein lebendiges Bild des Dieners Gottes, der leidet, schweigt, gehorcht und sich Gott anbietet als Opfer. Pater Girotti lebte, was er geschrieben hatte als er das Buch des Propheten Jesaja kommentierte.

 

„Vor dem leuchtenden Geheimnis des Kreuzes erfahren die Menschen die ganze Wirksamkeit der Liebe Christi, der seinen unendlichen Schmerz in eine Quelle der Erlösung verwandelt, um allen zu sagen, die leiden – und jeder leidet –, dass aus dem Leiden jede Kraft der Erneuerung und Erlösung fließt, die zu einem menschenwürdigeren Leben führt. Vor dem Mann der Schmerzen lösen sich alle Gegensätze von Hass und Liebe, Hoffnung und Verzweiflung, Freude und Trauer auf. Verbrannt von der brennenden Flamme des verwandelnden Opfers, lösen sie sich in

eine überragende Sehnsucht auf, vergleichbar einem abschließenden Akkord, wie bei den Noten einer Fuge, die in der Aktivität fruchtbarer Ruhe die Angst vor der hektischen Suche abschließt und den schnellen Lauf der Töne wie durch das Pochen eines inneren Liebesschubs auflöst. Damit sind die Schwierigkeiten überwunden

aus dem Leben, das, endlich von allen Hindernissen und minderwertigen Bindungen befreit ist, das dann vor Ihm erblüht und gedeiht als Huldigung der Dankbarkeit, in der Freude der Anbetung, im Lied des Sieges, im Hymnus der Danksagung.“

 

Halleluja vor dem Evangelium

 

Aus dem Johannesevangelium 19,23-27

 

Nachdem die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und dazu das Untergewand. Das Untergewand war aber ohne Naht von oben ganz durchgewoben. Da sagten sie zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies taten die Soldaten. Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!  Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

 

Predigt des Bischofs

 

Meditationslied

 

Gebet und Ökumene

 

Aus den letzten Monaten von Pater Girotti erinnern wir uns besonders an zwei Predigten: eine zum Thema der theologischen Tugenden und die andere über die Ökumene. „Er verstand es, sehr erhabene Gedanken in einfache Form zu übersetzen“: Das ist es das gemeinsame Zeugnis. Am Ende der Oktave des Gebets für die Einheit der Christen gab es eine feierliche Messe in der (Kapelle[102] der) Baracke 26. Pater Girotti hielt in schwarzer Soutane die Predigt, klar, tiefgründig, in einem schönen, klaren Latein.

Pater Girotti war, konnte dabei nicht die schöne weiße Dominikanertracht zu tragen. Sein Mitbruder Pater Giacomo Grasso kommentierte den Wert dieser Predigt mit ökumenischer Intervention und wies darauf hin, dass P. Girotti zwei Monate

Vor seinem Tod, ein Mann, der durch fünf Monate Zwangsarbeit, Nahrungs- und Schlafentzug und Krankheit sehr gelitten hatte und dessen Körper zerstört schien,

sein Gedächtnis so perfekt bewahrt hatte. Ihm hatte zur Vorbereitung der Predigt, kein Text zur Verfügung gestanden, die zahlreichen Zitate aus der Bibel und der Kirchengeschichte konnte er auswendig.

 

 „Die außergewöhnliche Mission der Kirche in diesem sehr ernsten Moment der Geschichte ... kann nicht vollkommen vollendet werden, wenn die Gläubigen Christi gespalten bleiben... Das Handeln der Kirche setzt Einheit voraus. Tatsächlich ist die Kirche innerlich geschwächt durch dieses beklagenswerte Schisma der Orientalen und durch diese beklagenswerte Reformation außerhalb der Römische Kirche, entstanden im XVI. Jahrhundert. Aufgrund dieser beiden sehr schweren Wunden hat die Kirche Christi Blut verloren und verliert noch heute viel Blut... Was denken wir Katholiken angesichts dessen, was wir tun? Zuerst müssen wir beten! Dies ist ein wirksames und absolut notwendiges Mittel, um die außerordentliche Gnade der Vereinigung aller Kirchen zu erreichen... Mit Gebet also, mit einem heilig gelebten Leben, mit dem Studium der Wahrheit vollenden wir unsere Reise.“

 

Lied

 

Wir erleben jetzt den bedeutendsten Moment des Gottesdienstes, die Segnung der Statue Unserer Lieben Frau von Dachau, begleitet von unseren Gebeten.

 

Bischof:

Gesegnet seist du, Herr, Gott des Himmels und der Erde, der du in deiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit die zerstreust, die stolz sind und die Demütigen preist. Es ist uns ein schönes Abbild des menschgewordenen Wortes, deines Sohnes Jesus Christus, der sich freiwillig erniedrigt hat und seiner jungfräulichen Mutter in dieser wundervollen Statue gegeben.

 

Seit seinem Tod am Kreuz strahlt er in ewiger Herrlichkeit und sitzt zu deiner Rechten.

Deine Dienerin, die Jungfrau, die du als Mutter des Erlösers und wahre Mutter deines Sohnes erwählt hast, regiert glorreich neben ihrem Sohn und betet für alle Menschen, als Fürsprecherin der Gnade und Königin der Barmherzigkeit.

Schau mit Güte, Herr, auf dein Volk, das seinen Herrn Jesus als König des Universums anerkennt und Königin, die Jungfrau Maria verehrt.

 

Gewähre, o Vater, dass auch wir uns zu deinem Dienst weihen, indem wir ihrem Beispiel folgen und uns einander in Nächstenliebe zur Verfügung stellen: im Sieg über den Egoismus. Als vorbehaltlose Gabe erfüllen wir dein Gesetz und führen unsere Brüder zu dir.

Lasst uns glücklich sein demütig und arm auf Erden zu leben, um eines Tages die Herrlichkeit des Himmels zu erreichen, wo du selbst deinem treuen Diener die Krone des Lebens geben wirst.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen

 

 

Bischof:  An Gott, der in seiner Liebe an Maria Großes vollbracht hat und in der Kirche stets Wunder wirkt, lasst uns unser Gebet richten:

 

Erhöre uns, Herr!

 

- Für die Kirche,

dass sie im Einklang mit dem Lied der Jungfrau Mutter allen Völkern die großen Werke des barmherzigen Gottes verkündet, der die Mächtigen stürzt und die Demütigen erhöht.

Lass uns beten

 

- Für alle Menschen,

denn durch das Wirken des Heiligen Geistes werden sie zu dem einen Volk Gottes unter dem Königtum Christi, des Herrn, vereint.

Lass uns beten

 

- Für die Harmonie der Nationen,

damit die flehende Macht Marias uns neue Zeiten eröffnet, in denen Hass und Kriege aufgehört haben, möge die ganze Welt wahren Frieden finden.

Lass uns beten

 

- Für diejenigen, die leiden,

in Krankheit, im Elend und in der Einsamkeit, für Gefangene und Verfolgte, die Jungfrau Maria, Mutter der Barmherzigkeit, möge die Herzen zur Hoffnung erwecken und sie mit ihrer mütterlichen Liebe trösten.

Lass uns beten

 

- Für uns alle, die hier versammelt sind,

Denn indem wir die einzigartige Größe Marias erkennen und in der Liebe zu ihr wachsen, ahmen wir sie nach in Demut und Dienstbereitschaft.

Lass uns beten

 

UNSER VATER...

 

O Gott, der du in Christus, deinem Sohn, dem König des Universums, die Quellen der Erlösung durch die Fürsprache Marias, Mutter und Königin geöffnet hast,

Gewähre allen Menschen, aus der Fülle deiner Gnade zu schöpfen.

 

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen

 

Gemeinsames das Gebet vor der Statue unserer Lieben Frau von Dachau

 

Abschlusslied Auschwitz[103]

 

Gebet „Unsere Liebe Frau von Dachau“

 

„Unsere Liebe Frau von Dachau,

 

wir richten unseren Blick auf Dich,

der Du deinen Sohn Jesus in deinen Armen trägst.

In deinen Augen erkennen wir die Mutter Gottes,

die schweigend über alles in ihrem Herzen nachdenkt.

Gedenke derer, die gelitten haben und dich angerufen haben

in diesem Vernichtungslager, in dem Du verehrt wurdest.

Auf deinem Gesicht aus Holz geschnitzt

betrachten wir Deine Stärke und Kühnheit,

Du, die Knoten löst und die Ketten sprengt, die das Böse überwunden hat,

in den kalten Baracken dieses Vernichtungslagers.

In deinen mütterlichen Armen

finden wir die Mutter, die ihre Kinder beschützt,

unter Ihrem Mantel.

In dir, o Jungfrau von Dachau und Mutter der Hoffnung,

treffen wir diejenige, die mit durchbohrtem Herzen

dem Bösen widersteht und

die Deportierten willkommen heißt und umarmt,

die untröstlich und jeder Hoffnung beraubt waren.

Mit Dir, o heilige Mutter,

flehen wir den Herrn um Gnade und Frieden an,

damit die Menschheit es nie das dunkle Übel der Sünde

kennen und erleben muss,

das gegen unschuldige Frauen und Männer wütet,

in Hass und Rassismus.

O Jungfrau von Dachau,

das Opfer des seligen Märtyrers Giuseppe Girotti

und das Blut, das so viele unschuldige und wehrlose Menschen vergossen haben,

möge Kraft und Zeugnis für eine neue Welt sein,

gegründet auf Liebe, Frieden und Gerechtigkeit.

Unsere Liebe Frau von Dachau,

Bitte deinen Sohn Jesus für die ganze Welt,

für die Kirche und für uns alle. Amen.“[104]

+ Marco Brunetti, Bischof von Alba[105]

 

Originaltext auf Italienisch:

Nostra Signora di Dachau,

alziamo il nostro sguardo verso di te

che porti in braccio il Figlio tuo Gesù.

Nei tuoi occhi noi riconosciamo la Madre di Dio,

che in silenzio medita ogni cosa nel proprio cuore,

ricordando quanti soffrendo ti hanno invocata

in quel campo di sterminio, in cui eri venerata.

Sul tuo volto scolpito nel legno

contempliamo la forza e l'audacia di colei

che scioglie i nodi e spezza le catene che il male ha perpetrato

nelle gelide baracche di quel campo di morte.

Nelle tue braccia materne

ritroviamo la Madre che protegge i suoi figli

sotto il proprio mantello.

In te, o Vergine di Dachau e Madre della Speranza,

incontriamo colei che, con il cuore trafitto,

resiste al male e accoglie e abbraccia

i deportati affranti e privati di ogni speranza.

Con Te, o Madre Santa,

imploriamo dal Signore misericordia e pace,

affinché mai più l'umanità possa conoscere

l’oscuro male del peccato, che infierisce contro donne

e uomini innocenti, a causa dell'odio e del razzismo.

O Vergine di Dachau,

il sacrificio del Beato martire Giuseppe Girotti

ed il sangue versato da tanti innocenti e inermi,

siano forza e testimonianza per un mondo nuovo,

fondato sull’amore, sulla pacee sulla giustizia.

Nostra Signora di Dachau,

prega il Figlio tuo Gesù, per il mondo intero,

per la Chiesa e per tutti noi. Amen.

Marco Brunetti, vescovo di Alba[106]

 


[1]Hans Schertl, https://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm

[2]Hans Schertl, https://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm                            

[3]Alojs Andritzki, Briefe, Ratibor 2011, Verlag Sursum, S. 31                          

[4]Briefe Andritzki , S. 36                         

[5]Andritzki Briefe, S. 127                         

[6]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 165                      

[7]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 166                             

[8]Fr. Henryk Maria Malak, Shavelings in Death Camps, A Polish Priest´s Memoir of Imprisonment by the Nazis, 1939-1945, Jefferson, North Carolina, USA, 2012, S. 164f                         

[9]Pater Engelmar Unzeitig CMM, Briefe aus dem KZ Dachau, Liebe verdoppelt die Kräfte, Reimlingen, 2016, S. 28                  

[10]Fr. Henryk Maria Malak, Shavelings in Death Camps, A Polish Priest´s Memoir of Imprisonment by the Nazis, 1939-1945, Jefferson, North Carolina, USA, 2012                

[11]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 167                           

[12]Fr. Henryk Maria Malak, Shavelings in Death Camps, A Polish Priest´s Memoir of Imprisonment by the Nazis, 1939-1945, Jefferson, North Carolina, USA, 2012   

[12a] Zeller Guillaume, The priest barracks, San Francisco 2017, S. 160 zitiert  Bedrisch Hoffmann, And who will kill you,Poznan 1994, S. 178           

[13]  P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage          

[14]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 151                        

[15]https://www.gazzettadalba.it/2022/04/madonna-di-dachau-la-storia-di-speranza-e-fede-giunta-dal-lager/                

[16]Enkel des Gründers der Wiener Schrammeln, Komponist und Dirigent des Priesterchors im Lager, begnadeter Jugendseelsorger, gem. Julius Bittmann,  Freudenthaler Ländchen, 76. Jahrgang, Folge 3, März 2005               

[17]Helmut Irblich, Schweinfurt 2004            

[18]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, „Amperland“, Heimtkundliche Vierteljahresschrift für die Kreise Dachau, Freising und Fürstenfeldbruck. Verlag Große Kreisstadt Dachau, Heft 36 / 2000: Die vergessene Gnadenmutter: Unsere Liebe Frau von Dachau (S. 199–202), https://www.zeitschrift-amperland.de/download_pdf.php?id=1391                        

[19]https://de.wikipedia.org/ wiki/Landkreis_Jägerndorf                          

[20]Helmut Irblich, Schweinfurt 2004                         

[21]Helmut Irblich, Schweinfurt 2004                    

[22]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 200                             

[23]Helmut Irblich, Schweinfurt 2004               

[24]Hans Schertl, https://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm                          

[25]Quelle: IKLK-Rundbrief 2005/2, Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 200, https://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm                             

[26]Helmut Irblich, Schweinfurt 2004                  

[27]Friedrich Nather in Freudenthaler Ländchen, 76. Jahrgang, Folge 4, April 2006              

[28]Friedrich Nather in Freudenthaler Ländchen, 76. Jahrgang, Folge 4, April 2006                   

[29] Friedrich Nather in Freudenthaler Ländchen, 76. Jahrgang, Folge 4, April 2006              

[30]Helmut Irblich, Schweinfurt 2006

[31]Friedrich Nather in Freudenthaler Ländchen, 76. Jahrgang, Folge 4, April 2006

[32]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 200

[33]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 200

[34]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 200

[35] Hans Schertl,  https://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm

[36]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 166

[37]Hans Schertl, https://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm

[38]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora die Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr

[39]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 200

[40]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora die Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                          

[41]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora die Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                         

[42]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora die Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                        

[43]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 200                              

[44]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 200                              

[45]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 165

[46]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 166                           

[47]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 165

[47a]  P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 199

[48]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora di Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                   

[49]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora di Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                   

[50]https://www.gazzettadalba.it/2022/04/madonna-di-dachau-la-storia-di-speranza-e-fede-giunta-dal-lager/                   

[51]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora di Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                   

[52]https://www.gazzettadalba.it/2022/04/madonna-di-dachau-la-storia-di-speranza-e-fede-giunta-dal-lager/

[53]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora di Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                  

[54]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora di Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                   

[55]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora die Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                  

[56]https://de.wikipedia.org/wiki/Edmond_Michelet                   

[57]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora die Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                 

[58]Niemöller, Martin Hrs., Das aufgebrochene Tor, München 1946              

[59]Text veröffentlicht von Diözese Bamberg heißt es: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjUvYvi89eCAxVFSvEDHYPaDio4ChAWegQICxAB&url=https%3A%2F%2Fdownloads.eo-bamberg.de%2F5%2F484%2F4%2F44424276169608562764.pdf&usg=AOvVaw0dRttPqLLwoue3tQmZVRvW&opi=89978449, S. 112ff                  

[60]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 201                   

[61]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 201, Hans Schertl, https://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm                    

[62]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 201                 

[63]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 201                     

[64]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 202                   

[65]Sühne-Wallfahrtskirche, auch zu finden bei Hans Schertl, https://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm                

[66]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 167                

[67]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 167                

[68]Zeitschrift Madre di dio, Nr. 4/22, S. 1                  

[69]Zeitschrift Madre di dio, Nr. 4/22                  

[70]Zeitschrift Madre di dio, Nr. 4/22

                                  

[71]Zeitschrift Madre di dio, Nr. 4/22, S. 2, Übersetzung ohne Gewähr, Familie Volz-Turban                             

[72]https://selige-kzdachau.de/index.php/selige/haeftlinge-des-kz-dachau/p-giuseppe-girotti                   

[73]Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La statue della Madonna Nostra Signora die Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr

[74]Nach Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora die Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                           

[75]Renato Vai in Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora die Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                              

[76]Renato Vai in Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti di Alba, guistotra le Nazioni, La  statue della Madonna Nostra Signora die Dachau e Padre Giuseppe Girotti, eigene Übersetzung ohne Gewähr                             

[77]https://www.gazzettadalba.it/2022/04/madonna-di-dachau-la-storia-di-speranza-e-fede-giunta-dal-lager/                          

[78]Zeitschrift madre di dio, Nr. 4 /2022                         

[79]Zeitschrift madre di dio, Nr. 4 /2022                         

[80]Gemeint ist ein Foto von Unserer lieben Frau von Dachau                  

[81]Helmut Irblich               

[82]http://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm#suehne                        

[83]Albert, Marcel, Hrsg., Gregor Schwake, Mönch hinter Stacheldraht, Erinnerung an das KZ Dachau, S. 126                            

[84]http://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm#suehne                   

[85]Albert, Marcel, Hrsg., Gregor Schwake, Mönch hinter Stacheldraht, Erinnerung an das KZ Dachau, S. 128f                   

[86]http://kirchenundkapellen.de/kirchen/dah-lagerkirchen.htm#suehne                         

[87]Albert, Marcel, Hrsg., Gregor Schwake, Mönch hinter Stacheldraht, Erinnerung an das KZ Dachau, S. 193                      

[88] (Übersetzung, ohne Gewähr, Familie Volz/Turban)

[89]Nach https://selige-kzdachau.de/index.php/o , Weiler Eugen, die Geistlichen in Dachau: Ott, Adam, Pfarrer, Dekan, Deutschland, Mainz, *23.08.1892, KZ Dachau 24.10.1941- 29.03.1945, entlassen                          

[90]https://www.pfarrei-heilig-kreuz.de/index.php/ueber-uns/pfarrer-johannes-schulz, gestorben im KZ Dachau am 19.08.1942, daher kann er nicht Verfasser des Gebetes sein, die Statue kam erst zu Ostern 1943 in KZ Dachau              

[91]P. Johannes Maria Lenz SJ, Christus in Dachau, Mödlingen 1960, S. 227                            

[92]https://www.gazzettadalba.it/2022/04/madonna-di-dachau-la-storia-di-speranza-e-fede-giunta-dal-lager/                              

[93]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 227f                            

[94]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 200                             

[95]Eleonore Philipp, Die vergessene Gnadenmutter, Unsere Liebe Frau von Dachau, a.a.O., S. 201                   

[96]P. Johannes M. Lenz, Christus in Dachau, Mödling 1960, 10. Auflage S. 227f                

[97]https://www.pfarrei-heilig-kreuz.de/index.php/ueber-uns/pfarrer-johannes-schulz                    

[98]Gleiche  Zeitschrift Madre di dio, Nr. 4/22, S. 2, Übersetzung ohne Gewähr, Familie Volz-Turban                            

[99]Diese rettete die Menschen der Stadt in der Geschichte mehrfach, https://immaculate.one/la-madonna-del-giorno-20-giugno-1104-madonna-della-consolata-torino-piemonte-italia/                             

[100]Ins KZ Dachau                              

[101]Anmerkung der Übersetzer                           

[102]Anmerkung der Übersetzung                

[103]Gemeint ist wohl folgendes Lied: https://www.youtube.com/watch?v=LWdR7C2XE0I, ein emotionales Lied über Auschwitz.  So ein Schlager über Auschwitz ist für uns auf Deutsch schwer vorstellbar                 

[104]Von Bischof Marco Brunetti , Bischof von Alba (Geburtsort des Dachaumärtyrers Seliger P. Giuseppe Girotti), zum 06.03.2022, Hrsg. Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti die Alba, Centro Culturale San Giuseppe                            

[105] (Übersetzung ohne Gewähr Familie Volz)

[106]Hrsg. Assoziazione Beato Padre Giuseppe Girotti die Alba, Centro Culturale San Giuseppe

                     

Verein Selige Märtyrer von Dachau e. V.

 



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