Warum-Fragen 3

W-Fragen und Antworten:

Auf zwei Fragen möchten wir heute eine Antwort versuchen:

Warum werden anderswo die Namen der Opfer aufgeführt, im KZ Dachau dagegen nicht?

Insbesondere die Namen der Geistlichen in den Pfarrerblocks sind wenig bekannt. Nur die 113 (bzw. 114) evangelischen Geistlichen sind auf der Homepage der evangelischen Gedenkstättenseelsorge des KZ Dachau mit Lebensdaten veröffentlicht. Inzwischen gibt es eine kostenlose App der Erzdiözese München und Freising, auf der nach Geistlichen des KZ Dachau gesucht werden kann.

Wir wissen auf die Frage keine Antwort. Wir arbeiten aber seit 2012 daran die Namen aller (auch nicht katholischer und natürlich nicht deutscher) Geistlichen auf unserer Homepage der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, als digitales Denkmal. Leider ist dieses Projekt bisher noch nicht vollendet.

Warum sind uns diese Männer so wichtig?

Nicht alle waren Heilige, schon gar nicht in der Hölle des KZ Dachau. Aber alle waren um des Namens Christi willen in Haft, alle beteten und litten und opferten das für uns unvorstellbare Leid auf um uns Nachgeborenen eine Welt ohne Nazi-Regime und Krieg in Freiheit zu erbitten.

Wir fühlen uns ihnen verpflichtet. Von Pfarrer Richard Schneider, Häftling im Priesterblock des KZ Dachau, ist folgender Satz überliefert?

„Werden sie sich noch an uns erinnern?“

Ja, das wollen wir. Ausgerechnet die wegen ihrem Glauben verfolgten sollen dem Vergessen entrissen werden. Das verlangt unsere Solidarität als Christen, unsere brüderliche Liebe und der Dank für ihr Opfer und ihr Gebet.

Pfarrer Schneider überlebte die Haft im KZ Dachau nicht.

 

Warum ist in der Öffentlichkeit wenig oder gar nichts über die katholischen Märtyrer von Dachau bekannt, sehr wohl aber viel über den Widerstand Dietrich Bonhoeffers?

Dietrich Bonhoeffer hat sein ehrendes Andenken und seine Bekanntheit sicher verdient. Sein ehrendes Andenken soll aber auch ein Vorbild sein für das Gedenken an die große Zahl der katholischen Geistlichen und Laien, die in Konflikt mit dem Nazi-Regime litten und ermordet oder hingerichtet wurden. Mehr als die Hälfte der katholischen Geistlichen in Deutschland hatte im Nationalsozialismus eine Akte bei der Gestapo und litt unter unterschiedlichen Maßnahmen. Tausende Geistliche im Deutschen Reich waren in Haft und wurden ermordet. Nach Ende des zweiten Weltkrieges war die Hälfte des polnischen katholischen Klerus ausgelöscht.

Unsere Antwort auf den Mangel an ehrendem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, die im KZ Dachau litten und die zur Ehre der Altäre erhoben wurden, ist eine Gedenktafel, die uns Ende 2022 erlaubt wurde im Gedenkraum der Gedenkstätte des KZ Dachau aufhängen zu lassen, wofür wir uns auch hier bedanken möchten. Auf dieser kleinen Tafel sind die Namen des heiligen P. Titus Brandsma und der seligen Märtyrer von Dachau genannt.

Manchmal hilft eine Tat als Antwort auf unbeantwortete Fragen.

Wenn Sie den Verein Selige Märtyrer von Dachau e.V. bei seinem Engagement unterstützen wollen,

laden wir sie zur Mitarbeit ein. Neue Mitglieder im Verein (Link ) und im Freundeskreis (Link) sind uns willkommen. Gerne werden auch Spenden entgegengenommen, auf die wir angewiesen sind. (Steuerlich absetzbar!)

Unser Spendenkonto:

DE54 7005 1540 0280 8019 29
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