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Zitat P. Giuseppe Girotti (13)
Predigt von P. Leonhard Roth beim Requiem des seligen P. Giuseppe Girotti, org. in Latein,
Eine gute zusammenfassende Kurzbiografie über den Dachaumärtyrer:
Die Grabrede: "Pater Giuseppe Maria Girotti O.P., für den wir gerade das Heilige Messopfer gefeiert haben, wurde in einer sehr armen Familie in Alba, Piemont, Norditalien, geboren, im Jahre 1905 geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Chieri trat er in den Orden der Prediger ein und studierte Theologie in Rom, im Kolleg Angelicum.
Seine Oberen schickten ihn dann nach Jerusalem an die École an die École Biblique, wo er zwei Jahre lang mit Fleiß und Eifer das Studium der Heiligen Schrift widmete, mit Pater Lagrange O. P. als Lehrer. Nach seinem Doktortitel besuchte er einige der berühmtesten Hochschulen und Bibliotheken in Frankreich, Spanien, Belgien, Ungarn, Österreich und im Osten, um
persönlichen Kontakt zu Professoren zu pflegen, die sich in Sachen Heilige Schrift auszeichneten. Mit größter Bewunderung widmete er sich dem Studium der kritischen Werke, die nach und nach in Deutschland erschienen, und während seiner Gefangenschaft plante er, die deutsche Sprache zu erlernen.
Zurück in Italien, wurde er Professor in Turin und hielt Vorlesungen in verschiedenen Schulen, namentlich im Priesterseminar seines eigenen Ordens und im Seminar des Consolata-Missionsinstituts. In Italien galt Pater Girotti als eine große Autorität, wenn es um die Heilige Schrift ging, und das nicht ohne Grund. Er schrieb mehrere Werke, die einzigartig sind in der Italienische wissenschaftliche Literatur. In Fortführung der Initiative von Pater Sales O. P. beabsichtigte er, die Kommentare zu vollenden, die er auf so hervorragende Weise begonnen hatte. Er veröffentlichte daher gelehrte Kommentare zu den Weisheitsbücher und zum Propheten Jesaja. Er schrieb viele Dinge, viele weitere bereitete er vor, nämlich: eine Anthologie des Talmuds, ein Bibelhandbuch, den Kommentar zum Propheten Jeremia, eine Illustrierte Bibel, Studien zum östlichen Mönchtum und schließlich ein Leben des heiligen Joseph, für den er eine besondere und zärtliche Verehrung hatte.
Doch es war ihm nicht möglich, das zu vollenden, worauf er sehnlichst gewartet hatte. Im August 1944 wurde er in Italien verhaftet, weil er Wohltätigkeitstaten, mit denen er jüdischen Flüchtlingen geholfen hatte, verhaftet und deportiert.
Zunächst wurde er in das Gefängnis von Bozen deportiert, im Oktober 1944 kam er in das Konzentrationslager Dachau bei München in Bayern. Durch Hunger und andere Leiden schwanden seine Kräfte, so dass er bald erkrankte. Im März hatte er große Schmerzen, aber er ertrug sie mit bewundernswerter Geduld. Schließlich war er gezwungen, wegen eines Geschwürs in das Lagerkrankenhaus zu gehen. In kurzer Zeit schwanden seine Kräfte so schnell, dass selbst die Ärzte an seiner Genesung verzweifelten. Unser P. Girotti hatte den sehr starken Wunsch, in sein Heimatland zurückzukehren, um seine Studien fortzusetzen. Dies war ihm jedoch nicht möglich. Schneller als erwartet entschlief unser geliebter Mitbruder auf der Krankenstation des Lagers Dachau im Herrn, genau am Ostertag, dem 1. April 1945.
Alle liebten ihn wegen seiner Demut und Bescheidenheit. Ihr selbst, liebe Brüder, habt Pater Girotti gut genug gekannt. Er zeichnete sich besonders durch in drei Tugenden, in denen er uns ein ständiges Beispiel ist, aus:
Einzigartige Einfachheit, trotz seines großen Wissens und seiner Kompetenz, kaum jemand hätte den geehrten Professor in ihm vermutet, denn Hochmut und Überheblichkeit waren ihm sehr fremd. Er war mild im Urteil, um niemanden zu verwirren und jeden so weit wie möglich zu entschuldigen, besonders in wissenschaftlichen Angelegenheiten. Vor allem aber war er eifrig im Studium des göttlichen Wortes, das durch die Barmherzigkeit Gottes für uns in der Heiligen Schrift niedergelegt ist. Deshalb, kann man hoffen, dass er durch die Fürsprache des göttlichen Wortes, das Christus ist, die Barmherzigkeit Gottes des Vaters erlangt hat. Da jedoch kein Mensch durch diese Erde geht, ohne von vielen Unvollkommenheiten und Sünden befleckt zu sein, bitte ich euch inständig, geliebte Brüder, die Seele unseres P. Girotti mit euren Gebeten der göttlichen Barmherzigkeit zu empfehlen".
Quelle: Negrelli, Massiomo, La carità segreta, S. 138f
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