Hoffnungsträger in Zeiten der Epidemie vor 75 Jahren in Dachau

Pressemitteilung

Hoffnungsträger in der KZ-Hölle von Dachau

Einsatz von Freiwilligen in den Typhusbaracken vor 75 Jahren

(Dachau, 22.03.2020)

In diesen Tagen, in denen Corona die Welt in Atem hält und wir alle in Sorge sind und gemeinsam versuchen Schlimmeres zu verhindern, gehen die Gedanken auch 75 Jahre zurück.

Im KZ Dachau brach zum Jahreswechsel 1944/45 eine gnadenlose Typhusepidemie aus, die bis nach der Befreiung bis in die Tage des Mai 1945 anhielt. Die Krankheit verbreitete sich damals über die Grenzen des Lagers hinaus auch in der Dauer Bevölkerung.

Wenige Kilometer von uns entfernt starben damals hunderte und tausende Häftlinge an Typhus.

Der Verein Selige Märtyrer von Dachau erinnert an den selbstlosen Einsatz der Geistlichen in den Quarantänebaracken der kranken Kameraden. Sie wollten den Kranken beistehen, pflegen und ihnen seelsorglich auf ihrem letzten Weg beistehen.

Außer Desinfektionsmittel gab es nichts um den Kranken zu helfen, außer der Quarantäne keine Möglichkeit die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

(Infos unter http://seligekzdachau.de/2020/02/21/geistliche-in-typhusbaracken/)

Unter den verstorbenen Geistlichen des Typhuseinsatzes waren einige die selig gesprochen wurden.

Der selige p. Engelmar Unzeitig (http://seligekzdachau.de/portfolio/p-engelmar-unzeitig/) wird auch Engel von Dachau genannt. Der erst im letzten September selig gesprochene P. Richard Henkes (http://seligekzdachau.de/portfolio/richard-henkes/) starb wie er an Typhus, nachdem er sich freiwillig zur Pflege in einem Block mit Kranken einsperren ließ.

Der selige Stefan Wincenty Frelichowski (http://seligekzdachau.de/portfolio/stefan-wincenty-frelichowski/), ein junger Kaplan aus Polen, erkannte als erster die Not der unversorgten Kranken und Sterbenden und organisierte den Einsatz der internationalen Gruppe der Geistlichen.

„Die Beschäftigung mit den Seligen von Dachau, mit ihren Biografien, ihren Gedanken und ihrer Spiritualität können uns gerade heute Hoffnung, Kraft und Mut geben“, sagt Monika Neudert, erste Vorsitzende des Vereins Selige Märtyrer von Dachau.

„Diese Seligen können mitfühlen mit unseren Ängsten und Sorgen, sie haben auch eine Epidemie erlebt. Sie können uns in diesen Tagen wertvolle Impulse der Hoffnung und des Einsatzes füreinander geben. Wer das tun möchte, dem können sie zu  Fürsprechern bei Gott werden und in unsern Ängsten und Nöten heute und in unserem Gebet füreinander und für alle Kranken und die Menschen, die  versuchen sich jetzt bis über ihre Kräfte einzusetzen, die Ärzte und Pfleger und die Verkäuferinnen zum Beispiel oder Mitarbeiter von Gesundheitsämtern, Polizei.“

Weitere Informationen: www.selige-kzdachau.de