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Wladyslaw Maczkowski
Wladyslaw Maczkowski
Seliger Wladyslaw Maczkowski, (1911—1942)
Priester des Erzbistums Gniezno (Gnesen), Administrator
geb: 24 Juni 1911 in Ociaz, Wielkopolskie (Polen)
verhaftet am 26.08.1940 in Lubowo (Libau), seinem Wohnort, nach Haft in Gefängnis Szczeglin, war er ab dem 29. 08.1940 im KZ Sachsenhausen
ab 14.12.1940 bis zum Tod KZ Dachau, Häftlingsnummernr.: 22 760 [1]
+: 20 August 1942 im KZ Dachau, im Alter von nur 31 Jahren
Gedenktag: 20.08.
Seliger Wladyslaw Maczkowski, bitte für uns!
Priester des Erzbistums Gniezno (Gnesen), Administrator
geb: 24 Juni 1911 in Ociaz, Wielkopolskie (Polen)
verhaftet am 26.08.1940 in Lubowo (Libau), seinem Wohnort, nach Haft in Gefängnis Szczeglin, war er ab dem 29. 08.1940 im KZ Sachsenhausen
ab 14.12.1940 bis zum Tod KZ Dachau, Häftlingsnummernr.: 22 760 [1]
+: 20 August 1942 im KZ Dachau, im Alter von nur 31 Jahren
Gedenktag: 20.08.
Seliger Wladyslaw Maczkowski, bitte für uns!
Inhalt
Kurzbiografie
Biografie
Kurzbiografie
Biografie
Kurzbiografie
Als junger Kaplan wurde der selige Wladyslaw Maczkowski schon zum Administrator in der Dorfpfarrei Lubowo ernannt. Er war mit großem pastoralem Eifer Priester.
Verhaftet wurde er am 26 .08.1940 und nach mehreren anderen Gefängnissen ins KZ Dachau gebracht, wo er in Folge der Qualen durch Hunger und Gewalt durch die Wächtern am 20.08.1942 starb.
Die Kameraden sahen in ihm ein Beispiel eines stillen und opferbereiten Priesters, der sich selbst vergessen konnte.
In das schwere und erniedrigende Leben der Gefangenen im KZ brachte er das helle Licht des Glaubens und der menschlichen Güte, wenn er sein Stückchen Brot mit einem Mitgefangenen freundlich teilte. Zu den Häftlingen sprach er oft, er freute sich auf den Tod, er erwartete voll Freude die Begegnung mit Christus.[2]
Die Hilfe, die ihm ein Mithäftling dem Sterbenden noch bringen wollte, kam zu spät, sein Körper konnte die angebotene Nahrung nicht mehr aufnehmen.
[1] Daten nach Weiler, Die Geistlichen in Dachau, S 423
[2] nach Sliwka S 10
Biografie von Klemens Hogen-Ostlender
Wladyslaw Maczkowski wurde am 24. Juni 1911 in Ociaz im Ostrow-Kreis geboren. Sein Vater, Szczepan Maczkowski, arbeitete in einem örtlichen Gutshof, seine Mutter hieß Maria. Am 16. Juli wurde der Junge in der Pfarrkirche in Ociaz getauft. Die Paten waren Kazimierz Babiak aus Kwiatkow und Maria Czechowska aus Ocija. Pfarrer Mieczyslaw Rosochowicz trug die Taufe unter der laufenden Nummer 23 für das Jahr 1911 ins Kirchenbuch ein. Wladyslaw war das jüngste von acht Kindern des Ehepaars. Die Töchter erhielten eine weiterführende Schulbildung („Kleines Abitur“), die anderen Söhne erlernten einen zivilen Beruf; einer wurde Lokomotivführer. Wladislaw absolvierte die allgemeine Schule in Ociaz und besuchte dann das Jungengymnasium in Ostrow, wo er am 28. Mai 1931 die Reifeprüfung ablegte. Danach meldete er sich am Erzbischöflichen Seminar in Gniezno an. Wenn er in den Ferien die Familie besuchte, stellte ihm Pfarrer Mieczyslaw Rosochowicz jeweils Ferienbescheinigungen aus. Sie charakterisieren Wladyslaw Maczkowski als einen demütigen jungen Mann, introvertiert, der weltlichem Zeitvertreib auswich, aber bereitwillig am Altar ministrierte und regelmäßig die Sakramente empfing. Eine der Beurteilungen der Seminaroberen ist lakonisch: „Mäßig talentiert. Ruhig und introvertiert.“ Wladyslaws Vater ließ sich schließlich mit seiner Familie in Nowe Skalmierzyce nieder und starb am 15. Mai 1936 im Alter von 72 Jahren. Er wurde auf dem Gemeindefriedhof von Ociaz beerdigt.
Am Samstag nach Pfingsten, dem 22. Mai 1937, wurde Wladyslaw Maczkowski in der Kathedrale von Poznan von Kardinal August Hlond, dem Primas von Polen, als einer von 39 Diakonen zum Priester geweiht. Er hatte zuvor folgende Nachricht an Freunde und seine Familie geschickt: „Ich möchte Sie freundlich informieren, dass ich am Samstag, dem 22. Mai, in der Posener Erzkathedrale aus den Händen von J.E. Ks. Kardinal Dr. August Hlond, Primas von Polen, die Priesterweihe empfangen werde, und am Mittwoch, dem 26. Mai um 10 Uhr bringe ich Gott das erste Opfer der Heiligen Messe in der Kirche St. Nikolaus in Grudziadz dar“. In Grudziadz lebten damals die verwitwete Mutter des Neupriesters und der größte Teil seiner Familie. Auf die Rückseite des Erinnerungsbildes ließ Wladyslaw Maczkowski folgenden Primizspruch drucken: „Deine Barmherzigkeit, Gott, wird mich alle Tage meines Lebens begleiten.“ Später sollte sich herausstellen, wie prophetisch diese Worte waren.
Seine erste Dienststelle trat Wladyslaw Maczkowski am 1. Juli 1937 in der ländlichen Pfarrei St. Wita im Dorf Slupy in der Diözese Gniezno an. Die Pfarrei hatte 1850 Seelen und umfasste die Orte Chraplewo, Ciazkowo, Dabrowka, Kowalewo, Slupy, Wasacz und Wrzosy. Der Pfarrer war Jan Szymanski. Wladyslaw Maczkowski blieb dort zwei Jahre. Gemeindemitglieder erinnerten sich später voller Dankbarkeit und voll des Lobes an ihn. Im Juli 1939 wechselte Wladyslaw Maczkowski als Kaplan in die 4500-Seelen Gemeinde St. Marcin nach Szubin. Einen Monat nach Kriegsbeginn, am 1. Oktober 1939 wurde sein Pfarrer, Stanislaw Galecki, verhaftet. Wladyslaw Maczkowski sollte ihm später in Dachau wieder begegnen.Wladyslaw Maczkowski versteckte sich zuerst bei der Familie Muziol in Szubin und dann bei der Familie Ucinski im nahe gelegenen Dorf Smolniki. Zu Fuß durchstreifte er die Gegend und widmete sich heimlich dem priesterlichen Dienst an den Kranken. In Szubin trägt die Straße, die in Richtung Smolniki führt, heute seinen Namen. Auch die Familien, die ihm Obdach gewährten, gingen damit ein großes Risiko ein. Auf Anordnung des höheren Klerus übernahm Wladyslaw Maczkowski schließlich als Verwalter eine Pfarrei in Lubow bei Gniezno, wo seine Mutter mit ihm lebte. Eine Frau aus Lubow, die ihn anlässlich der Taufe ihrer Tochter kennenlernte, erinnert sich später, dass sie den jungen Priester oft kniend im Gebet in der Kirche gesehen hatte. Sie betrachtete ihn als einen Mann von tiefem Glauben, der sehr konzentriert und von Demut geprägt war.
Wladyslaw Maczkowski wurde dann aber am 26. August 1940 in Lubow verhaftet. Die Gestapo streckte ihn erst in ein provisorisches Lager in Szczyglin, wo die Gefangenen unter sehr primitiven und harten Bedingungen vegetierten. Nach drei Tagen, am 29. August 1940, wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert und von dort am 14. Dezember 1940 in das Konzentrationslager Dachau, wo er die Häftlingsnummer 22760 erhielt. Der ebenfalls inhaftierte Erzbischof Adam Kozlowiecki erinnerte sich später an den Tag, an dem den polnischen Priestern verboten wurde, die Kapelle des Blocks deutscher Priester zu betreten, in der Heilige Messen gefeiert werden durften: „Heute ist Sonntag, und zum ersten Mal haben wir keine Messe. Dank des Sonntags beginnen wir jedoch nicht mit diesen idiotischen Übungen auf dem Appellplatz. Wir kehren zu den Blöcken zurück und beten an den Tischen. Es gab einen sehr schönen und gut verbundenen Kreis von uns: Maczkowski und andere. Ks. Grabowski zelebrierte eine „trockene heilige Messe“. Dann beteten wir eine Litanei zum Heiligsten Herzen Jesu, zur Mutter
Gottes und zum Heiligen Joseph“. Wladyslaw Maczkowski behielt auch im KZ seine positive Geisteshaltung bei und zeigte die Hoffnung, dass sogar helle Tage kommen würden. Er schrieb an seine Familie, und zwar, wie die Lagerordnung vorschrieb, in deutscher Sprache auf Lagerpapier und 15 Zeilen lang. Wegen der Zensur wiederholte sich in den Mitteilungen ständig der Satz, er fühle sich gut und brauche nichts. Er interessiert sich auch für das Schicksal seiner Familie und seiner Kollegen. Erhalten gebliebene Briefe aus dem Lager sind heute einige der wertvollsten Erinnerungsstücke der Familie.
Erschöpft von der Arbeit, von den unmenschlichen Lagerbedingungen und dem immerwährenden Hunger überwältigt und geschwächt, starb der junge Priester am 20. August 1942. Die Hilfe, die ihm ein Mithäftling dem Sterbenden noch bringen wollte, kam zu spät, sein Körper konnte die angebotene Nahrung nicht mehr aufnehmen. Sein Leichnam wurde im Lagerkrematorium verbrannt. Mieczyslaw Posmyk, ein Mitgefangener in Dachau, der säter Pfarrer in Wladyslaw Maczkowskis Heimatstadt Ociaz war, schrieb nach dem Krieg im Nachruf: „Wladyslaw hatte seit seiner Kindheit einen schlechten Gesundheitszustand, aber wer ihn näher kannte, weiß, dass von dieser großen, schlanken und asketisch aussehenden Figur eine große Kraft ausging, die ihm erlaubte, nicht nur seinen Verpflichtungen nachzukommen, sondern sie auch sehr gut zu machen. Auf dem Seminar kannten wir ihn als einen sehr disziplinierten Kleriker. Entweder er arbeitete, er betete oder er diente einem Anderen. Es gab kaum jemand, der seine Berufung so ernst nahm wie er. Nach dem Wechsel in seine erste Pfarrei erwies er sich als gründlicher und geschätzter Beichtvater. Er ertrug die Qual des Lagerlebens mit beispielloser Gelassenheit. In den härtesten Phasen kündigte er noch die Ankunft heller Tage an. Leider erlebte er gewisse Erleichterungen, die es später tatsächlich gab, nach dem schrecklichen Winter 1941/42, wo die Kälte – 36 ° Celsius erreichte, nicht mehr. Wladyslaw Maczkowski arbeitete auf der so genannten Plantage, in der Mitte von Nirgendwo in den schrecklichen klimatischen Bedingungen des Voralpengebiets, unter scharfem Hunger und einer Verfolgung, unter Bedingungen, unter denen rund 350 Priester starben. Er arbeitete dort trotz seines schlechten Gesundheitszustandes mehr als andere. Er wich jedoch dem Gedanken an den Tod nicht aus, sondern sprach von der freudigen Erwartung Christi. Trotz der enormen Erschöpfung – im Mai hatte er ein geschwollenes Gesicht und Beine – setzte er seine Arbeit fort. In seiner Selbstverleugnung teilte er mit anderen noch die Brotkrumen, die wir zu der Zeit erhielten. Wer weiß, was Hunger in Dachau damals bedeutete, muss das als großes Heldentum betrachten“.
Ludwik Gladyszewski, Postulator des Prozesses der Seligsprechung der Märtyrer des Zweiten Weltkriegs aus der Diözese Gniezno, schrieb in seinem Werk über die Märtyrer für den Glauben von 1939-1945:: „Während der zwei Jahre, die er in den Lagern der Nazis verbrachte, wurde der junge Priester Wladyslaw Maczkowski gequält und gab sein Leben Gott hin. Zwei Elemente sprechen für die Anerkennung seines Märtyrertums: Die Intensität des Leidens, verbunden mit der Geschwindigkeit des Prozesses der physischen Zerstörung, und einige Merkmale der geistigen Beschaffenheit dieses Dieners Gottes. Die physische Zerstörung des Organismus eines jungen, bis dato nicht bemerkenswerten Mannes aus bescheidenen häuslichen und geistigen Verhältnissen fand innerhalb kurzer Zeit statt. Wie andere musste er sich bewusst sein, dass er schwächer wurde. Dennoch behielt er die Gelassenheit des Geistes, er verlor die Hoffnung nicht und verfiel nicht in Verzweiflung, da er vom Tod als freudiger Begegnung mit Christus sprechen konnte. Seine Worte bezeugen, dass er sich bewusst darauf vorbereitete, den Herrn zu treffen. Sein Verhalten beweist auch, dass er keine Angst vor diesem Treffen hatte, weil er wusste, wie er selbst seinen eigenen Hunger überwinden, seinen Bissen Brot mit seinem Bruder teilen und gleichzeitig mehr als andere arbeiten konnte, ohne sich selbst zu retten. Und doch fühlte er, dass er schwächer wurde. Sein Verhalten beruht auf seiner edlen Frömmigkeit, von der er den Ansporn dafür hatte, sich aufopferungsvoll zu verhalten und auf die freudige Erfüllung der Weltlichkeit zu warten.“
Papst Johannes Paul II. hat Wladyslaw Maczkowski am 13. Juni 1999 während einer Heiligen Messe auf dem Pilsudski-Platz in Warschau in einer Grupe von 108 Märtyrern zur Ehre der Altäre erhoben. Er sagte in seiner Predigt dabei unter anderem: „Heute feiern wir diesen Sieg. Wir feiern den Sieg derer, die in unserem Jahrhundert ihr Leben für Christus gaben, ihr irdisches Leben gaben, um es für immer in Seiner Herrlichkeit zu besitzen. Dies ist ein besonderer Sieg, weil er von Geistlichen und Laien geteilt wird, von jung und alt, Menschen unterschiedlicher Herkunft. Es gibt diözesane und religiöse Priester, die gestorben sind, weil sie ihren Dienst nicht aufgeben wollten, und diejenigen, die starben, indem sie Mitgefangene mit Typhus pflegten…. Diese gesegneten Märtyrer sind Teil der Geschichte der Heiligkeit des Volkes Gottes, das seit über tausend Jahren auf polnischem Boden pilgert… Wenn wir uns heute über die Seligsprechung von einhundertacht Märtyrern des Klerus und der Laien freuen, dann vor allem, weil sie ein Zeugnis für den Sieg Christi sind – ein Geschenk, das die Hoffnung wiederherstellt. Die gesegneten Märtyrer rufen unseren Herzen zu: Glaube, dass Gott Liebe ist! Glaube an das Gute und an das Böse! Wecke Hoffnung! Möge diese Hoffnung euch in allen Prüfungen die Frucht der Treue zu Gott geben!
Quellen:
https://theblackcordelias.wordpress.com/2009/08/20/blessed-ladislaus-wladyslaw-maczkowski-august-20/
http://www.santiebeati.it/dettaglio/93118
http://www.parafiaociaz.pl/index.php?option=com_content&view=article&id=63&Itemid=77
https://www.radio-silence.org/Sons/2017/LSM/pdf/lsm20170820.pdf