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Gedenkmesse für NS-Märtyrer in Linz

Dachau: Am 12.06.2015 findet in Linz, Österreich,  in der Karmelitenkirche ein Gedenkgottesdienst für Märtyrer des 20. Jahrhunderts, insbesondere Priester, Ordensangehörige und Laien in Österreich statt.

Viele Häftlinge, die im KZ Dachau als nicht mehr arbeitsfähig eingeschätzt wurden, brachte man ins Schloss Hartheim bei Linz, um sie dort durch Giftgas zu ermorden. Auch zahlreiche Geistliche, Märtyrer und insbes. 14 der selig gesprochenen polnischen Märtyrer waren darunter. In das KZ Mauthausen wurden Geistliche aus dem KZ Dachau gebracht, als dieses vor Kriegsbeginn vorübergehend fast geräumt wurde. Einige wurden dort ermordet, andere später ins KZ Dachau zurückgebracht.

Gastgeber des Gottesdienstes sind die Karmeliten in Linz. Zelebrant wird seine Exzellenz Bischof Ludwig Schwarz sein.

Beginn: 17.30, Landstr. 33, 4020 Linz, Österreich.

Bericht Karmel Linz auf der Seite des Karmel  Österreich

Grußwort des Grußworte des Apostolischen Nuntius, Erzbischof Zurbriggen und Fotos Seite des Karmel Linz

PRESSEMITTEILUNG
Gedenkinitiative „Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“
Presseinformation
Zusammenfassender Bericht
zur
Gedenkmesse 2015 „Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer
der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“
in der Karmeliten Kirche Linz am 12. Juni 2015 aus Anlass des
Kriegsendes vor 70 Jahren Linz, 24. 06. 2015
Aus Anlass des Kriegsendes vor 70 Jahren und 15 Jahre nach Herausgabe dreier Bände „Blutzeugen des Glaubens“ in Österreich fand in Linz ein spezieller Gedenkgottesdienst im Hinblick auf die Märtyrer des 20. Jahrhunderts unter dem Titel „Priester,
Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“ auf nationaler Ebene statt.
S. E. Bischof Dr. Ludwig Schwarz feierte als Hauptzelebrant zusammen mit S. E. Nuntius Prof. Dr. Zurbriggen und P. Roberto Maria Pirastu OCD, Provinzial der Karmeliten in Österreich, und weiteren 12 Priestern die Messe in der Karmeliten Kirche in Linz. Der Gedenkgottesdienst „Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“ wurde einerseits von Radio Maria live übertragen und fand andererseits seinen Niederschlag in kirchlichen Medien.
Die Gedenkinitiative „Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“ (Sprecher: Univ.- Lektor HR DI Dr. Hans Peter Jeschke) hat unter Bezug auf „Tertio millennio adveniente“, dem Basisdokument
des Gedenkens vom hl. Papst Johannes Paul II, im Vorjahr den Vorschlag einer Gedenkmesse 2015 eingebracht und aus Anlass des Kriegsendes vor 70 Jahren die organisatorische bzw. inhaltlichen Konzeption übernommen.

Dieser Vorschlag wurde von S. E. Nuntius Prof. Dr. Zurbriggen, S. E. Diözesanbischof Dr. Schwarz und der Ordensprovinz der Karmeliten in Österreich aufgegriffen und die Abhaltung der Messe
am 12. Juni in Linz ermöglicht. In Absprache mit der Superiorenkonferenz hat das Provinzialat der Karmeliten in Österreich eine Ausstellung „NS-Opfer aus dem Bereich des gottgeweihten Lebens“ als einen weiteren wichtigen Baustein hinzugefügt. Der Berichterstatter stellte darüber hinaus für die genannte Ausstellung in der Krypta der Karmeliten Kirche drei Tafeln samt erläuterndem Text („System der KZ – Hauptlager in Europa“, „Memorial Landscape Mauthausen / Gusen / St. Georgen“ und „Topographie des Terrors“ in der Region / im historischen „NS-Funktionsdreieck“) der Eröffnungsausstellung in der KZ Gedenkstätte Mauthausen (Modul  „Memorial Landscape“) zur Verfügung.
Hauptzelebrant S. E. Diözesanbischof Dr. Schwarz hob in seiner Predigt hervor, dass die Kirche Ende des 20. Jahrhunderts „erneut zur Märtyrerkirche geworden sei „. Die Märtyrer, wie der hl. Johannes Paul II. ausführte, hätten der Versuchung ihrer Zeit widerstanden, „das elementare Recht auf Leben zu missachten und die sittlichen Maßstäbe zu verleugnen“. Die Kirche Österreichs hat daher zum Heiligen Jahr 2000 eine „Dokumentation“ angelegt – drei Bände „Blutzeugen des Glaubens“ Martyrologium des 20.
Jahrhunderts (Jan Mitkrut (Hrsg.)). Dieses Martyrologium des 20. Jahrhunderts war und ist daher auch ein spiritueller und zeitgeschichtlicher Bezugspunkt für das Gedenken in Österreich.

S. E. Nuntius Prof. Dr. Zurbriggen sprach unter anderem vom großen Anliegen des „katholisch-ökumenischen Gedenken“ unseres hl. Johannes Paul II., die Erinnerung an die Glaubenszeugen zu bewahren. Ökumenisch müsse es insofern sein, da das Zeugnis
für Christus bis hin zum Blutvergießen „gemeinsames Erbe“ aller christlichen Konfessionen geworden sei. Die klar umrissene päpstliche Weisung galt weltweit. Als Johannes Paul II. mit Blick auf das Jubiläumsjahr 2000 das Apostolische Schreiben Tertio millennio adveniente erließ, standen ihm die Glaubenszeugen vor Augen, die dem Vergessen entrissen werden sollten. Mit dieser Analyse verband der aus dem Osten Europas kommende Pontifex, der Gefahr der Geschichtsvergessenheit entgegenwirkend, einen universalkirchlichen Auftrag: „Soweit als möglich dürfen ihre Zeugnisse in der Kirche nicht verloren gehen. Wie beim Konsistorium empfohlen wurde, muss von den Ortskirchen
alles unternommen werden, um durch das Anlegen der notwendigen Dokumentation nicht die Erinnerung an diejenigen zu verlieren, die das Martyrium erlitten haben“. In diesem Gedenkjahr 2015 ist es daher hoch an der Zeit, den Weg eines „katholisch-ökumenischen“
Gedenkens von Papst Johannes Paul II wieder aufzugreifen! S. E. Nuntius Prof. Dr. Zurbriggen bedankte sich daher für die Initiative und Vorbereitung dieser Gedenkmesse 2015 und wünschte ihr in den kommenden Jahren reiche Frucht.

Gedenkinitiative „Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“
Struktur des Gedenkens
Im Ablauf der Gedenkmesse kommt dieses Ziel der Erinnerung in Fürbitten zum Ausdruck, in denen die Opfer teilweise auch namentlich genannt werden.
Die Messe erhält eine besondere Dimension durch das spezielle Andenken an die -teilweise erstmals – ausgewählten Opfer/Opfergruppen durch eine „Kurzmarkierung“
der Person/Personengruppe und damit im Zusammenhang stehende „Fürbitten“. Die Auswahl erfolgte auch unter besonderer Berücksichtigung eines tragischen Brennpunkts der Vernichtung in Europa im jetzigen Österreich / Bayern liegt im historischen
„NS-Funktionsdreieck“ der Konzentrationslager und Vernichtungsstätten Dachau, Schloss Hartheim und Mauthausen/Gusen. Das Schloss Hartheim war nicht „nur“ Vernichtungsstätte des “unwerten Lebens“ (NS-Tarnbezeichnung „T4“), sondern auch nach Zurücknahme von „T4“ nach außen externe Vernichtungsstätte für die Lager in Dachau und Mauthausen / Gusen für die Häftlinge im Allgemeinen und daher auch für den in der Messe fokussierten Personenkreis (NS-Tarnbezeichnung „Sonderbehandlung 14f13“). Erstmals wurden nun im Rahmen eines Gottesdienstes z. B. der in Hartheim
vergasten Priester auch als Gruppe gedacht, welche im Rahmen der NS-Aktion mit der Tarnbezeichnung „Sonderbehandlung 14f13“ ermordet wurden. Gleichzeitig wurden auch Opfer des Kommunismus in den Blick genommen (Kreuzschwestern).
Opfer / Opfergruppen – Das Martyrium von Priestern, Ordensleuten und Laien –
„Das ist ein Zeugnis, das nicht vergessen werden darf“
So galt das Gedenken
•• den Karmeliten-Märtyrern P. Jaques de Jesus (1900 -1945) und P. Paulus Wörndl
(1894 -1944) – Text und Fürbitte: Provinzial P. Roberto,
•• den 335 in der Gaskammer von Schloss Hartheim hingerichteten Priestern aus dem KZ Dachau (vgl. Schwanninger (2009): Priester als Opfer der „Sonderbehandlung 14f13“ in Hartheim. S. 89 ff.) – Text und Fürbitte: Fr. Margarete Schmid / Hartheim (Gedenkinitiative),
•• weiters erstmals in länderübergreifender Zusammenarbeit (Freundeskreis Selige aus dem KZ Dachau) den Märtyrern im Priesterblock des KZ Dachau, wo 2.720 Priester
aus 20 Nationen gefangen waren – Text und Fürbitte: Fr. Monika Neudert / Freundeskreis Selige aus dem KZ Dachau,
•• den geschätzten 380 Priestern, Ordensangehörigen und Laien, welche Häftlinge in den Lagern Gusen I, II und III waren – Text und Fürbitte: P. Mag. Herbert Sojka, Polnische Gemeinde Linz,
•• oder auch der KZ-Häftlinge aus den Reihen der Zisterzienser des Stiftes Wilhering rund um den dem Hungertod preisgegebenen Abt Bernhard Burgstaller (1886-1941), Aufhebung des Stiftes und KZ – Haft von Mitbrüdern (Justus Just u. a. (Stift Wilhering)) – Text und Fürbitte: Abt Mag. Dr. Reinhold Dessl.
•• Weitere Opfer, derer in Linz gedacht wurde, waren die vom Nationalsozialismus und im Kommunismus ermordeten Kreuzschwestern – Text und Fürbitte: Sr. Gabriele Schachinger, Provinzoberin der Kreuzschwestern Linz,
•• oder die in Mauthausen und seinen Nebenlagern zahlreichen ermordeten Mitglieder der französischen Arbeiterjugend (Jeunesse Ouvrière Chrétienne, JOCisten) wie etwa Marcel Callo (1921-1945), Jean Perriolat (1920-1945) und der Priester Jean Batiffol
(1907-1945) – Text und Fürbitte: Rosemarie Pabel, Vizepostulatorin für Marcel Callo im deutschen Sprachraum in länderübergreifender Zusammenarbeit (D 65817 Eppstein).
•• Auch an den italienischen Priester Narciso Sordo (1899-1945) als Häftling in Gusen und das „Memorial Gusen“ – Text und Fürbitte: Fr. Prof. Dr.in Elena Ricci- Bachinger / Gedenkinitiative wurde erinnert.
•• Den Abschluß bildete die Erinnerung an die “Blutzeugen des Glaubens“, die bis zum Jahr 2000 – insgesamt 72 Personen im dreibändigen österreichischen Martyrologium des 20. Jahrhunderts (Jan Mikrut (Hrsg. 1999/2000)) erfasst sind, – Text und Fürbitte:
DI Dr. Hans Peter Jeschke / Gedenkinitiative und „Memorial Landscape“.
•• Nach der Messe war der Vortrag „Die Märtyrer des 20. Jahrhunderts“ von Prof. Dr. Roman Siebenrock, Universität Innsbruck / Institut für Systematische Theologie, am Programm.
Ausblick
Die Messe hat – von ihrem zeithistorischen Hintergrund bedingt – eine europäische Dimension, weil die Opfer / Opfergruppen aus den Herrschaftsbereichen der genannten Systeme in ganz Europa stammen und daher in sich schon – tragischer Weise – „international“ sind. Ziel der genannten Gewaltherrschaften war die Auslöschung der Religion und daher auch der Katholischen Kirche bzw. ihrer „Repräsentanten“.
15 Jahre danach, anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung Europas wurde mit dieser Messe erstmals österreichweit aller, die in den erwähnten Bänden enthalten sind (72 Personen), und der durch weiterführende,
aktuelle zeitgeschichtliche Forschung identifizierten Opfer gedacht. Die letztgenannte große Gruppe übersteigt bereits in einem großen Umfang die im Jahr 2000 erhobene Anzahl. In diesem Gedenkjahr 2015 ist es daher hoch an der Zeit, den Weg eines „katholisch-
ökumenischen“ Gedenkens im Sinn von Papst Johannes Paul II wieder vertieft aufzugreifen bzw. die Grundlagenforschung nach den Kriterien des Martyrologiums
hierfür zu intensivieren!

Gedenkinitiative „Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen
und kommunistischen Gewaltherrschaft“
c/o Univ.- Lektor HR DI Dr. Hans Peter Jeschke
Blütenstraße 13/1/40, 4040 Linz. Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. M.: 0664 1188044
PS: Materialien zur Memoriallandschaft Mauthausen / Gusen / St. Gusen sind abrufbar
unter „Die stummen Zeugen ….“ >>> http://igr.aau.at/de/forschung/kgs28.

 

Presseinformation zur Gedenkmesse 2015

„Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“ in Österreich
Die Gedenkinitiative „Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“ hat im Vorjahr bei der Ordensprovinz der Karmeliten in Österreich den Vorschlag einer Gedenkmesse 2015 eingebracht.
P. Roberto Maria Pirastu OCD, Provinzial der Karmeliten in Österreich, hat diesen Gedanken aufgegriffen und in Absprache mit der Superiorenkonferenz eine Ausstellung „NS-Opfer aus dem Bereich des Gottgeweihten Lebens“ als einen weiteren wichtigen Baustein hinzugefügt (Ausstellung in der Krypta der Karmelitenkirche Linz.

In diesem Informationsdokument sind für zwei Gedenkmessen in Linz und Wien – die Messe in Linz ist bereits mit dem 12. 06. 2015 fixiert – strukturell und inhaltlich dargestellt.
„Tertio millennio adveniente“ – Basisdokument des Gedenkens von Papst Johannes Paul II
Als Johannes Paul II. mit Blick auf das Jubiläumsjahr 2000 das Apostolische Schreiben Tertio millennio adveniente erließ, standen ihm die Glaubenszeugen vor Augen, die dem Vergessen entrissen werden sollten. Der Gefahr der Geschichtsvergessenheit entgegenwirkend, waren es die Märtyrer, die der lauernden Versuchung ihrer Zeit widerstanden, das elementare Recht auf Leben zu missachten und die sittlichen Maßstäbe zu verleugnen. Am Ende des zweiten Jahrtausends ist die Kirche erneut zur Märtyrerkirche geworden; und sie ist es bis in unserer Tage. Die Verfolgung von Gläubigen – Priestern, Ordensleuten und Laien – hat in verschiedenen Teilen der Welt eine reiche Zahl von Martyrien gezeitigt. Das Zeugnis für Christus bis hin zum Blutvergießen ist zum gemeinsamen Erbe von Katholiken, Orthodoxen, Anglikanern und Protestanten geworden, wie schon Paul VI. in der Homilie bei der Heiligsprechung der Märtyrer von Uganda betonte. “Das ist ein Zeugnis, das nicht vergessen werden darf“.

Mit dieser Analyse verband der aus dem Osten Europas kommende Pontifex einen universalkirchlichen Auftrag: „Soweit als möglich dürfen ihre Zeugnisse in der Kirche nicht verloren gehen. Wie beim Konsistorium empfohlen wurde, muss von den Ortskirchen alles unternommen werden, um durch das Anlegen der notwendigen Dokumentation nicht die Erinnerung an diejenigen zu verlieren, die das Martyrium erlitten haben“. Die klar umrissene päpstliche Weisung galt weltweit. Die Kirche Österreichs hat daher zum Heiligen Jahr 2000 eine „Dokumentation“ angelegt – drei Bände „Blutzeugen des Glaubens“ Martyrologium des 20. Jahrhunderts (Jan Mitkrut (Hrsg.)).

In dem Gedenkjahr 2015 ist es daher hoch an der Zeit, den Weg eines „katholisch-ökumenischen“ Gedenkens von Papst Johannes Paul II wieder aufzugreifen! 15 Jahre danach, anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung Europas wird mit dieser Messe österreichweit aller, die in den erwähnten Bänden enthalten sind (72 Personen), und der durch weiterführende, aktuelle zeitgeschichtliche Forschung identifizierten Opfer gedacht. Die letztgenannte große Gruppe übersteigt bereits in einem großen Umfang die im Jahr 2000 erhobene Anzahl. Einige dieser Opfergruppen werden im Rahmen der Messe exemplarisch hervorgehoben.

Gedenkmesse 2015
„Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“
Karmelitenkirche Linz

12. Juni 2015 um 17.30 (Herz Jesu – Fest)

1. Europäische Dimension der Gedenkmesse und die große Anzahl
von Opfern (Priester, Ordensleute, Laien) im „NS-Funktionsdreieck“ von Dachau, Schloss Hartheim und Mauthausen/Gusen
Die Messe hat – von ihrem zeithistorischen Hintergrund bedingt – eine europäische Dimension, weil die Opfer / Opfergruppen aus den Herrschaftsbereichen der genannten Systeme in ganz Europa stammen und daher in sich schon – tragischer Weise – „international“ sind. In diesem Gedenkjahr 2015 ist es daher hoch an der Zeit, den Weg eines „katholisch-ökumenischen“ Gedenkens von Papst Johannes Paul II wieder vertieft aufzugreifen!

Ein tragischer Brennpunkt der Vernichtung in Europa im jetzigen Österreich / Bayern liegt im historischen „NS-Funktionsdreieck“ von Dachau, Schloss Hartheim und Mauthausen/Gusen. Das Schloss Hartheim war nicht „nur“ Vernichtungsstätte des “unwerten Lebens“ (NS-Tarnbezeichnung „T4“), sondern auch nach Zurücknahme von „T4“ nach außen externe Vernichtungsstätte für die Lager in Dachau und Mauthausen / Gusen für die Häftlinge im Allgemeinen und daher auch für den in der Messe fokussierten Personenkreis (NS-Tarnbezeichnung „Sonderbehandlung 14f13“). Erstmals wird daher im Rahmen einer Gedenkmesse nicht nur einzelner Personen gedacht, sondern auch der Priester in Hartheim und Gusen als Gruppe gedacht.
2. Titel und Gegenstand des Gedenkens.
Die Messe steht unter dem Titel „Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“.
3. Zelebranten
Bischof Dr. Schwarz wird als Hauptzelebrant zusammen mit P. Roberto Maria Pirastu OCD, Provinzial der Karmeliten in Österreich, und anderen Priestern die Messe in der Karmeliten Kirche Linz feiern.
4. Struktur des Gedenkens
Die Messtexte und der Ablauf erfolgt nach den liturgischen Vorgaben für einen Gedenkgottesdienst. Die Messe erhält eine besondere Dimension durch das spezielle Andenken an die Opfer/Opfergruppen im Rahmen der „Fürbitten“. Die religiöse Hinführung zum “Thema“ am Anfang der Messe erfolgt durch Provinzial P. Roberto.

5. Fürbitten und ausgewählte Opfer/Opfergruppen
Im Rahmen der Fürbitten werden ausgewählte Personen Fürbitten / Gedenken, jeweils auf den ausgewählten spezifischen Personenkreis ausgerichtet, formulieren. Die Auswahl in den Punkten 5.1 bis 5.9 erfolgte unter besonderer Berücksichtigung des tragischen Brennpunkts der Vernichtung in Europa im jetzigen Österreich / Bayern liegt im historischen „NS-Funktionsdreieck“ von Dachau, Schloss Hartheim und Mauthausen/Gusen.

5.1 P. Jaques de Jesus und P. Paulus Wörndl (Karmeliten)
Fürbitte: Provinzial P. Roberto.

5.2 335 in der Gaskammer von Schloss Hartheim hingerichtete Priester aus dem KZ Dachau
(Schwanninger (2009): Priester als Opfer der Sonderbehandlung 14f13 in Hartheim. S. 89 ff.)
Fürbitte: Fr. Margarete Schmid / Hartheim / Gedenkinitiative.

5.3 Märtyrer in Priesterblock Dachau.
Im KL Dachau waren 2720 Priester aus 20 Nationen gefangen.
Fürbitte: Fr. Monika Neudert / Freundeskreis Selige aus dem KZ Dachau /
München / Dachau.

5.4 380 (bisherige Einschätzung) Priester, Ordensangehörige und Laien als Häftlinge in Gusen I, II und III.
Fürbitte: P. Mag. Herbert Sojka, Polnische Gemeinde Linz.
5.5 Abt Bernhard Burgstaller†, Aufhebung des Stiftes und KZ – Haft von Mitbrüdern (Justus Just u. a. (Stift Wilhering))
Fürbitte: Abt Mag. Dr. Reinhold Dessl

5.6 Ermordete Kreuzschwestern als Opfer des NS-Terrors und des Kommunismus
Fürbitte: Sr. Gabriele Schachinger, Provinzoberin der Kreuzschwestern Linz

5.7 „JOCisten“ als Häftlinge in Mauthausen / Gusen sowie in weiteren Nebenlagern – Marcell Callo, Jean Perriolat, Jean Batiffol und andere
Fürbitte: Rosemarie Pabel, Vizepostulatorin für Marcel Callo im deutschen Sprachraum (D 65817 Eppstein)
5.8 Don Narciso Dordo als Häftling in Gusen und das „Memorial Gusen“
Fürbitte: Fr. Prof. Dr.in Elena Ricci-Bachinger / Gedenkinitiative

5.9 Blutzeugen des Glaubens, die bis zum Jahr 1999/2000 in der Personendokumentation im österreichischen Martyrologium des 20. Jahrhunderts (Jan Mikrut (Hrsg.)) erfasst sind.
Fürbitte: DI Dr. Hans Peter Jeschke / Gedenkinitiative und „Memorial Landscape“

6 Vortrag „Die Märtyrer des 20. Jahrhunderts“ außerhalb der Messe
Prof. Dr. Roman Siebenrock, Universität Innsbruck / Institut für Systematische Theologie: „Die Märtyrer des 20. Jahrhunderts“.
Gedenkinitiative „Priester, Ordensangehörige und Laien – Opfer der nationalsozialistischen und kommunistischen Gewaltherrschaft“
c/o Univ.- Lektor HR DI Dr. Hans Peter Jeschke
Blütenstraße 13/1/40, 4040 Linz. M.: 0664 1188044

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