„… Ostern kommt und mit ihm werden Gefühle und Erinnerungen lebendig. Ich habe letztes Jahr überlebt, Karfreitag und Ostern war ich in Berlin in einem Polizeigefängnis auf dem Alexanderplatz. Dort hatte ich besonders Lust zu leiden, es bringt uns dem Erretter näher und lässt uns spüren, was es bedeutet, ein Priester zu sein. Dieses Mal werde ich diesen Tag voller Geheimnisse in einem Konzentrationslager verbringen. Ich hoffe, dass der Erlöser mir seine Gnade nicht verweigert und bei mir ist. Im Geiste werde ich auf besondere Weise bei euch allen sein, meine lieben Verwandten und Bekannte und Gott um einen überströmenden Segen für euch bitten. Möge Gott meine Wünsche erfüllen!... Aber du musst dich Gottes Willen hingeben!Gott sei mit dir. Ich grüße euch alle herzlich und als Unterpfand des Segens Gottes schicke ich euch zu Ostern mein Segen dein + Michal“ Brief aus der Haft im KZ Dachau, 21. März 1942(Briefe der Häftlinge mussten auf Deutsch geschrieben werden, der Originaltext war nicht erreichbar. Diese Zeilen wurden aus dem Polnischen zurück übersetzt, so gut es möglich war. Bessere Übersetzungen können uns gerne mitgeteilt werden.)