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An der Begrenzungsmauer des KZ-Ehrenfriedhofs Leitenberg in Dachau, Ortsteil Etzenhausen,
erinnert seit kurzem eine Gedenktafel an den selig gsprochenen Dominikanerpater Giuseppe Girotti,
der am 1. April 1945, nur vier Wochen vor der Befreiung des Lagers durch US-Truppen, im Konzentrationslager Dachau ermordet wurde.
Die Tafel stammt aus dem Museum des ehemaligen Turiner Gefängnisses „Le Nuove“,
einer der Anstalten, in denen Giuseppe Girotti vor seiner Verschleppung nach Dachau gefangen gehalten wurde.
Das Museum würdigt die zahlreichen italienischen Juden, die Opfer der damaligen Rassegesetze des Landes wurden und der Menschen,
die sie wie der Dominikanerpater unter Einsatz ihres eigenen Lebens zu retten versuchten.
Der Text der Gedenktafel lautet ins Deutsche übersetzt
„Zu Ehren des Seligen Giuseppe Girotti,
19.7. 1905 – 1.4.1945,
Märtyrer der Liebe, der hier ruht.
Dachau, 12. 6. 2018,
Museum des Gefängnises Le Nuove, Turin.“
Das Gefängnismuseum hat die Tafel anbringen lassen, weil 2018 des Inkrafttretens der italienischen Rassegesetze vor 80 Jahren gedacht wird.
Es veranstaltet acht Jahrzehnte nach der Ausgrenzung und Verfolgung der Juden in Italien auch eine Ausstellung, bei der 160 italienische Karikaturisten durch Comics und Animationen an den Schrecken des damaligen Antisemitismus erinnern.
Nach der Besetzung Italiens durch deutsche Truppen 1943 unterhielt die SS in dem Turiner Gefängnis ein Sammellager.
Juden und Widerstandskämpfer wurden dort vor dem Transport nach Deutschland eingekerkert und gefoltert.
Aber auch schon vorher wurden Gegner des Mussolini-Regimes dort gefangengehalten.
In der Kirche der einstigen Haftanstalt finden an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat um 10.30 Uhr auch heute noch Heilige Messen im Gedenken an die Opfer des Faschismus, unter denen auch der in Dachau ermordete Dominikanerpater Giuseppe Girotti war, statt.
Klemens Hogen Ostlender