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Fotos: NS Gedenkstätte Kloster Arnstein, Stefan Diefenbach
Gelungene Gedenkarbeit:
Gedenkstele eingeweiht: für nicht namentlich bekannte, ermordete und kremierte Häftlinge aus dem KZ Dachau
„Erst wenn die Opfer vergessen sind, haben die Täter gewonnen!“
Ein gewaltiger Basaltblock, gut 800 kg, der das alte Grabkreuz für Pater Alfons Spix sscc auf dem Arnsteiner Klosterfriedhof umfängt, steht und stemmt sich „Gegen das Vergessen!“.
Die schlichte, graue Gedenkstele, die am 10. August 2025 eingeweiht wurde, trägt folgende Inschrift:
Hier ruht die Asche von
im KZ Dachau ermordeten
Häftlingen
Ihre Namen sind nicht bekannt
In einer Urne
aus Dachau übergeben –
als Asche von Pater Spix
Beigesetzt am 30.10.1942
Sie macht endlich, nach mehr als 80 Jahren, die Opfer sichtbar, die im Oktober 1942 im Grab für Pater Spix beigesetzt wurden, die bis jetzt aber unsichtbar waren. Endlich wird an ihr Schicksal erinnert und ihrer gedacht.
Einziges Gestaltungselement: es gibt keinen Punkt am Ende der vier Sätze!
Weil wir hinter die Ereignisse, an die die Stele erinnert, aber auch die Ereignisse der Nazi-Herrschaft keinen Punkt machen können und keinen Schlussstrich ziehen dürfen.
Wie wichtig solche Erinnerungsorte „in der Nachbarschaft“ sind und die Erinnerung an die Opfer einer menschenverachtenden Ideologie und Diktatur, betonten alle Rednerinnen und Redner in der bewegenden Gedenkfeier in der ehemaligen Klosterkirche Arnstein.
Ein Grußwort richteten an die ca. 50 an der Gedenkfeier Teilnehmenden:
o Tanja Machalet, MDB
o Manuel Liguori, MDL
o Jörg Denninghoff, Landrat des Rhein-Lahn-Kreises
o Franz-Josef Ratter, komm. Vorsitzender Erinnern und Gedenken in Rheinland-Pfalz e.V.
o Catharina Buschmann-Kramm, Bistum Limburg, Region Westerwald Rhein-Lahn
o Antje Dorn, Ev. Pfarrerin in der EKHN
o Armin Sturm, Kath. Pfarrer, Pfarrei St. Martin-St. Damian Rhein-Lahn
o Monika Kahm, Ortsausschuß Arnstein
Jede und jeder mahnte auf ihre und seine Weise die Anwesenden, wachsam und mutig zu bleiben - und Widerstand zu leisten, wenn menschenverachtende Ideologien wieder versuchen, den Ton anzugeben und die gesellschaftliche Debatte durch ihre Narrative zu bestimmen.
In einer Schweigeminute wurde aller Opfer des Holocaust, und im Besonderen der Opfer auf dem Klosterfriedhof gedacht, auch wenn ihre Namen und ihre Leidenswege nicht bekannt sind: weil wir die Einzelnen nicht kennen, stehen sie für alle. Weiße Rosen wurden anschließend nach Vorne gebracht und in eine Vase gesteckt, die nach der Feier auf das Grab gestellt wurde. [Wegen Bauarbeiten ist der Friedhof derzeit nicht begehbar.]
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Mehr zu Pater Spix und die Opfer in seinem Grab in einem Podcast von HÖRlokal:
https://hoerlokal.podigee.io/167-neue-episode
Derzeit entsteht eine Homepage zur NS-Gedenkstätte Kloster Arnstein.
Kontakt:
Um finanzielle Unterstützung wird gebeten.
Spendenkonto
DE54 7005 1540 0280 8019 29
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